Freitag, 27. Juli 2018

Luftschlacht um England

























Regie: Guy Hamilton

Die Nazis gegen England...

Guy Hamiltons Kriegsfilm "Luftschlacht um England" spielte zu seiner Zeit 13 Millionen Dollar ein und präsentiert eine große Riege großer Stars. Die wahren Hauptdarsteller des Films sind aber die Spitfires der Royal Air Force und die Messerschmidts der Luftwaffe. Kein Wunder, denn Guy Hamilton war ein ausgesprochener Action-Regisseur, der bereits mit "Goldfinger" einen der besten Bondfilme ever inszenierte und nach "Luftschlacht in England" noch weitere Bond Filme wie "Diamantenfieber", "Leben und sterben lassen" und "Der Mann mit dem golden Colt" und den Kriegsfilm "Der wilde Haufen von Navarone" drehte. Es ist einer dieser Kriegsfilme, die mit einer riesigen Starbesetzung aufwarten, um ein historisches Ereignis möglichst umfassend darzustellen. Ganz in der Tradition von Genreverwandten wie "Der längste Tag" oder "Die Brücke von Arnheim" werden dem Zuschauer die vielen bekannten Gesichter präsentiert, aber keines bleibt lange im Bild. Wenn am Anfang Curd Jürgens als Baron Maximilian von Richter auftaucht, um in der Schweiz mit Ralph Richardson, der den Sir David Kelly spielt, zwischen Nazideutschland und der Insel zu verhandeln, dann dauert das nur wenige Minuten und man wird die beiden im späteren Verlauf des Films auch nicht mehr sehen.
Somit fehlt natürlich sowas wie die Charakterstudie und die Szenen schwanken zwischen den deutschen Angreifern und den britischen Piloten hin und her. Auch ein Blick auf Berlin wird gewährt und Hamilton zeigt Adolf Hitler (Rolf Stiefel) bei einer Rede, die vor allem von weiblichen Parteimitgliedern euphorisch gefeiert wird - er redet dabei siegessicher von der Einnahme Englands. Auch Reichsmarschall Hermann Göring (Hein Riess) taucht auf. Er wird am Ende sehr enttäuscht sein und die Wehrmacht als Verräter bezeichnen. Dieser Sieg der Briten geht dann auch relativ unspektakulär vonstatten, eines Morgens zeigen sich einfach keine deutschen Flugzeuge mehr.
Auf der britischen Seite tauchen bekannte Stars wie Harry Andrews, Michael Caine, Susannah York, Christopher Plummer, Robert Shaw, Laurence Olivier, Trevor Howard, Michael Redgrave, Barry Foster, Ian McShane, Kenneth Moore, Nigel Patrick, Patrick Wymark, Edward Fox, Michael Bates und Isla Blair auf. Die deutschen Soldaten werden von Dietrich Frauboes, Karl-Otto Alberty, Paul Neuhaus, Manfred Reddemann, Helmut Kircher, Peter Hager, Reinhard Horras oder Wilfried von Aaken verkörpert.




 Diese Luftschlacht um England forderte 27.450 Tote und 32.138 Verletzte unter der englischen Zivilbevölkerung. Die Royal Airforce verlor 1.547 Flugzeuge, 544 Piloten mussten sterben. Auf der deutschen Seite beklagte man 2.200 zerstörte Flugzeuge - 2.000 Luftwaffenangehörige starben, weitere 2.600 deutsche Soldaten waren vermisst oder in Gefangenschaft geraten.
Die Stärke von "Luftschlacht um England" liegt eindeutig bei den beeindruckenden Fliegerduellen, die wurden spannend und spektakulär in Szene gesetzt. Hohen Anteil am Gelingen des Films hatte auch der oscarpreisgekrönte Kameramann Freddie Young und die Filmmusik von Ron Goodwin.





Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen