Donnerstag, 11. April 2019

A Prayer before dawn...

























Regie: Jean Stephane Sauvaire
Der Kickboxer...
Für seine Rolle als Billy Moore in "A Prayer before Dawn" gewann Joe Cole bei den British Independent Film Awards 2018 den Preis für den besten Schauspieler.
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte, der echte Billy Moore wird am Ende des Films auch noch als Spiegelbild des Film-Cole gezeigt, er schrieb seine Erlebnisse in dem Buch "A Prayer Before Dawn: My Nightmare in Thailands Prison" nieder. Von Jean-Stephane Sauvaire wurde die Geschichte verfilmt und hatte seine Premiere beim Filmfestival in Cannes 2017.
Tatsächlich agiert der Jungschauspieler Joe Cole sehr wirkungsvoll, denn er kann sowohl den aggressiven Fighter als auch den sensiblen Jungen spielen, der durch den Drogenkonsum in ein berüchtigtes Gefängnis in Thailand kommt. Billy ist unangepasst, wild, stürmisch und rebellisch - ein Junge mit bewegter Vergangenheit, der sich in seiner Wahlheimat Thailand als Boxer und Stuntman über Wasser hält. Doch der Besitz von Drogen wird ihm zum Verhängnis. Bei einer Razzia wird auch noch eine Waffe gefunden, dafür wandert man für lange Zeit in den Knast. Auf engstem Raum sind die vielen Gefangenen dort zusammengepfercht. In der Nacht hat man kaum Platz sich zu drehen, weil die Männer ganz nah beieinander schlafen müssen. Drogen und Kämpfe sind an der Tagesordnung, ebenso Vergewaltigung. Wer damit nicht klarkommt, der erhängt sich. Die Männer werden manchmal von den "Ladyboys" etwas aufgeheitert. Bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gab es eine dreiteilige Geschlechterordnung im einstigen Siam, dem heutigen Thailand. Frauen, Männer und Kathoey (Ladyboy). Als Kathoey wurden damals sämtliche geschlechtliche Abweichungen von Mann und Frau bezeichnet. Dies galt für Männer sowie für Frauen, die im falschen Körper geboren wurden, genauso wie für die gleichgeschlechtliche Leibe und Menschen, denen es aus irgendwelchen Gründen nicht möglich war, Ihre Orientierung in Sachen Erotik und Liebe innerhalb der gesellschaftlichen Normen auszuüben. Man tolerierte all diese Kathoey-Erscheinungsformen als Ergebnis des Karmas, das sich der- oder diejenige lebenslang aufgeladen hatte. Erst seit einigen Jahrzehnten hat sich die Akzeptanz dort verschlechtert. So lernt Billy dort einen Ladyboy (Pornchanok Mabklang) kennen, der seinen Vater getötet hat. Grund dafür war dessen Hass auf die Andersartigkeit. Mit ihm freundet sich Billy ein bisschen an, hat sogar Sex. Ansonsten ist er aber ein Aussenseiter unter den vielen harten Jungs dort, die alle den ganzen Körper tätowiert haben. Allmählich kann er aber deren Respekt gewinnen, weil er ein guter Kämpfer ist. Er wird in die Boxabteilung verlegt. Dort können diese Männer für Fights auch ausserhalb trainieren und wer gut ist, bekommt einige Vergünstigungen. Diese Chance nutzt Billy, doch es kommt immer wieder zu Rückschlägen...




Im Film wird oft in Landessprache gesprochen, der Zuschauer ist dabei in der gleichen Lage wie Billy. Er vesteht sein Gegenüber nicht immer. Er lernt nur sehr langsam die Sprache und weiß, was die Anderen meinen. Doch er schlägt sich durch. Die Dramaturgie des Films ist sparsam und heißt blutige Action. Sehr oft zeigt Jean Stephane Sauvaire unappetitliche Bilder der geschundenen Kämpfer. Der Film steht und fällt damit mit dem Hauptdarsteller Cole, der seine Rolle tatsächlich charismatisch aufbessert. Wer Kampffilme wie "Ong Bak" gemocht hat, der wird auch hier auf seine Kosten kommen. Für anspruchsvollere Zuschauer hat "A prayer before dawn" vielleicht zuwenig Tiefgang.





Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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