Samstag, 6. April 2019

Colors - Farben der Gewalt

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie. Dennis Hopper
 
Ärger im Viertel...
 
Mit "Easy Rider" gelang Dennis Hopper im Jahr 1969 ein Kultfilm, den er mit einem geringen Budget von rund 400.000 Dollar realisierte. Eine Legende wurde geboren - ebenso legendär war rund 20 Jahre später seine Darstellung des bösen Psychopathen Frank Booth in "Blue Velvet". Als Regisseur gelang Hopper zwar nie wieder so ein Ausnahmefilm wie "Easy Rider", aber der 1988 entstandene Polizeithriller "Colors" darf auch als sehr gelungen bezeichnet werden. Neben der Spannung galt Hoppers Augenmerk auf die katastrophalen Zustände in den Ghettos der amerikanischen Metropole Los Angeles. Es herrscht Bandenkrieg zwischen den Bloods und den Grips. Die Polizisten, die diese blutigen Ausschreitungen verhindern sollten, sind im Grunde hilflos. Die Musik steuerte Herbie Hancock bei und der Zuschauer folgt den Aktionen der beiden ungleichen Polizisten Officer Bob Hodges (Robert Duvall), ein sehr erfahrener Cop und Vietnam Veteran und dem jungen Heißsporn Danny "Pac Man" McGavin (Sean Penn), der frisch von der Police Academy kommt und im Viertel aufräumen will. Der ältere Kollege geht da eher gelassen an die Probleme heran, er hat gelernt, dass in der Ruhe auch die Kraft liegt und so wird er auch auf bei den Bewohnern im Viertel geschätzt. Sie vertrauen ihm irgendwie, weil sie wissen, dass er seine Macht als Polizist nicht ausnützt. Er agiert diplomatisch und drückt auch mal ein Auge zu. Eine Art, die dem jungen McGavin missfällt. Aber sie müssen nun mal als Team zu einer Linie finden - als der Ältere einen jüngeren Deliquenten laufen lässt, gibts reichlich Ärger zwischen den beiden Polizisten. McGavin lernt bei einem der Einsätze die hübsche Mexikanerin Louisa Gomez (Maria Conchita Alonso) kennen und flirten wie wild mit ihr. Sie ist auch am näheren Kennenlernen interessiert, aber merkt bald, dass ihre Umgebung nicht viel von einem aggressiven Cop halten. So trennt sie sich wieder von ihm. In der Zwischenzeit hat der Bandenkrieg schon mehrere Opfer gefordert und es sieht noch nicht so aus als könnte die "C.R.A.S.H. Einheit, die in East L.A. und South Central ihren Dienst tut, für ein Ende der Eskalation sorgen...




Hopper hat einige klasse Szenen in seinem Film. So wird die Einheit irgendwann ein Haus stürmen, die Cops sind alle bis an die Zähne bewaffnet - spätestens da wird dem Zuschauer klar, dass dieser tagtägliche Job der Polizei ein gefährlicher Kriegseinsatz ist. Robert Duvall und Sean Penn sind zwei großartige Schauspieler, die ihre Rollen perfekt spielen und sich in ihrer Unterschiedlichkeit dennoch schätzen lernen. Am Ende hat der jüngere Kollege mehr vom Alten gelernt, doch der Preis für diese Erkenntnis ist sehr hoch. In weiteren Rollen sind Don Cheadle und Damon Wayans zu sehen. Kameralegende Haskell Wexler hat nüchterne Bilder von den Ghettos gemacht - die Hinterhöfe des Viertels sind gefüllt mit Leben, aber immer nur eine Sekunde vom Sterben entfernt.
 



 Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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