Regie: Bertrand Tavernier
Familientreffen...
Der 1941 in Lyon geborene französische Filmregisseur Bertrand
Tavernier arbeitete am Beginn seiner Karriere als Regieassistent bei
Jean-Pierre Melville. Bereits sein erster Spielfilm "Der Uhrmacher von
St. Paul" zeigte sein großes Talent und fand auch international
Beachtung. Er gewann insgesamt vier Cesars. Seine bekanntesten Filme
sind sicherlich "Der Saustall" (Oscarnominierung als bester
Auslandsfilm) und "Um Mitternacht", mit dem Herbie Hancock einen Oscar
für den Musikscore gewann. Auch seine Historienfilme sind kleine
Meisterwerke. In "Passion der Beatrice" ließ er das tiefste Mittelalter
wieder aufleben, sein "Ein Sonntag auf dem Lande" führt den Zuschauer
zurück in die Zeit kurz vor dem ersten Weltkrieg. Trotz wenig Handlung,
völlig ohne Spannung gelang ihm damit dennoch ein überzeugender Film
über Menschen in dieser Zeit.
Der Film basiert auf dem Roman " Monsieur Ladmiral va bientot
mourir" von Pierre Bost. Ein Familienbesuch in einem schönen Landhaus
findet statt und der Regisseur öffnet ein Zeitfenster, damit der
Zuschauer an dieser Begegnung teilnehmen kann.
Kunstmaler Ladmiral (Louis Ducreux) ist wehmütig, denn er spürt das
Alter und beginnt sich inzwischen mit dem Tod auseinanderzusetzen.
Seine Frau (Claude Winter) ist bereits verstorben, doch er denkt oft an
sie. Seither klammert er sich auch mehr an die langjährige Haushälterin
Mercedes (Monique Chaumette) und hofft, dass sie seine Launen weiterhin
erträgt und nicht kündigt. Am Sonntag kommt oft sein Sohn Gonzague
(Michel Aumont) mit seiner Frau Marie Therese (Genevieve Mnich) und den
drei Kindern (Thomas Duval, Quentin Ogier, Katja Wostrikow) auf Besuch
vorbei. Er freut sich auf diese Besuche, obwohl das Vater-Sohn
Verhältnis immer schon etwas angespannt war. Mitten in diesen etwas
langweiligen Sonntagnachmittag platzt Irene (Sabine Azema) mit ihrem
neuen Automobil hinein. Sie ist der Liebling des Vaters und ziemlich
extrovertiert. Mit ihrer Art bringt sie etwas Stimmung in die
beschauliche Runde. Die Kinder freuen sich, denn Irene hat auch ihren
Pudel mit dabei. Bei Gonzague kommen verdrängte Gefühle wieder hoch, er
erinnert sich daran, dass der Vater Irene immer bevorzugt hat. Am Ende
des Tages hat der Maler den Plan im Kopf ein modernes Bild zu machen...
Doch das letzte Bild vermittelt Wehmut und Vergänglichkeit. Obowohl in "Ein Sommer auf dem Lande" fast nichts passiert, bereitet das edle Filmwerk viel Freude. Sehr verdient gewann Taverniers Film bei der Vergabe des Cesar 1985 drei Preise. Einer ging an die Hauptdarstellerin Sabine Azema, der zweite an Tavernier selbst fürs Drehbuch und natürlich konnte man die geniale Kameraarbeit von Bruno de Keyzer nicht unberücksichtigt lassen, der mehrmals mit Tavernier zusammenarbeitete. Seine Bildkompositionen wirken tatsächlich wie die impressionistischen Gemälde des Malers selbst.
Doch das letzte Bild vermittelt Wehmut und Vergänglichkeit. Obowohl in "Ein Sommer auf dem Lande" fast nichts passiert, bereitet das edle Filmwerk viel Freude. Sehr verdient gewann Taverniers Film bei der Vergabe des Cesar 1985 drei Preise. Einer ging an die Hauptdarstellerin Sabine Azema, der zweite an Tavernier selbst fürs Drehbuch und natürlich konnte man die geniale Kameraarbeit von Bruno de Keyzer nicht unberücksichtigt lassen, der mehrmals mit Tavernier zusammenarbeitete. Seine Bildkompositionen wirken tatsächlich wie die impressionistischen Gemälde des Malers selbst.
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