Dienstag, 15. Dezember 2020

Liebe und Tod im Garten der Götter


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Sauro Scavolini

Verhängnisvolle Bänder...

"Liebe und Tod im Garten der Götter" von Sauro Scavolini heißt im Original "Amore e morte nel giardino degli dei" und gehört zum Genre des Giallo. Eine der Hauptrollen spielt der leider viel zu früh verstorbene deutsche Schauspieler Peter Lee Lawrence, der in einigen spanischen und italienischen Western die Hauptrolel spielte und Anfang der 70er Jahre auch vermehrt in Horrorfilmen oder Krimis auftauchte. 1972 wurde bei ihm ein Glioblastom diagnostiziert, der Schauspieler starb am 20. April 1974.
Der Film selbst hebt sich von anderen Genreverwandten etwas ab, denn über der Geschichte schwebt eine geheimnisvolle Poesie, die stets schwankend zwischen Anmut und Abgrund pendelt. Es geht um verbotene Leidenschaften, um Triebe und sexuelle Gelüste, die am Ende ins Verderben münden.
Ans Licht kommen diese verhängnisvollen Konstellationen durch Magnetbänder, die ein deutscher Ornthologe (Franz von Treuberg) im riesigen Garten seines gemieteten Anwesens findet. Diese Bänder sind zerknittert und scheinen von den Vorbesitzern vernichtet worden zu sein, doch es erweckt seine Neugier und er versucht die Bänder zu retten, damit er sie abspielen kann.
Auf diesen Bändern macht er die Bekanntschaft der Stimmen der Geschwister Azzurra (Erika Blanc) und Manfredi (Peter Lee Lawrence), die bereits als Kinder alleine aufwuchsen. Der Vater verstarb in Afrika, eines Tages verschwand auch die Mutter. Dies ließ die beiden Geschwister unzertrennlich werden, sie spielten sozusagen ihre eigenen Eltern und um nicht alleine zu sein, schliefen sie auch in der Nacht in einem Bett. Dabei stellte sich das Mädchen immer vor, dass sie mit ihrem Bruder verheiratet wäre. Das Resultat im Erwachsenenalter dieser traumatischen Beziehung ist, dass sie nach wie vor eine düstere emotionale Beziehung von Liebe und Hass führen. Azzurra bricht aus diesem Konflikt aus und heiratet den renommierten Organist Timothy (Richard Melville). Manfredi reagiert eifersüchtig und zieht aus, stürzt sich in eine Affäre mit der jungen Viola (Orchidea de Santis). Beide machen den ganzen Konflikt damit nur noch größer. So versucht der Psychoanlalytiker Martin (Ezio Marano) dem Problem beizukommen. Der Ornithologe taucht immer mehr in diese noch sehr junge Vergangenheit ein. Er ahnt nicht in welche Gefahr er sich damit selbst begibt...





Denn am Ende jedes gut funktionierenden Gialli steht ein Serienmörder, der zu allem entschlossen ist. Und so ist es auch in Scavolinis stilvollem und sehr ruhigen Thriller, der von dem Regisseur recht egozentrisch inszeniert wurde. Es blieb Sauro Scavolinis einzige Regiearbeit, sein eigentliches Metier war das Schreiben von Drehbüchern. Sein Bruder Romano, der dieser verschachtelten Story die perfekte Bildsprache verpasste.




 Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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