Regie: Vaclav Vorlicek
Weihnachtsaschenputtel...
1973 kam es zu einer filmischen Coproduktion zwischen der CSSR und der ehemaligen DDR (DEFA). Es entstand unter der Regie von Vaclav Vorlicek der Märchenfilm "Drei Hasennüsse für Aschenbrödel", der in all den Jahren inzwischen zu einem echten Kultfilm avancierte und auch fester Bestandteil des Weihnachtsprogramms im deutschen Fernsehen wurde. Der tschechische Regisseur war bekannt für seine Märchenverfilmungen und auch die DDR konnte im Film auf eine lange Tradition vom Realisieren von Märchenfilmen zurückblicken. Der bekannteste Film daraus ist vielleicht Wolfgang Staudtes Verfilmung "Die Geschichte vom kleinen Muck". Das Märchen "Aschenputtel" wurde von den Gebrüder Grimm 1812 geschrieben und geht zum Teil zurück auf Charles Perraults "Aschenputtel und der kleine Glasschuh" zurück. Auch die tschechische Schriftstellerin Bozema Nemcova veröffentlichte um 1843 erneut das Märchen mit gewissen Abwandlungen. Aus allen diesen Vorlagen wurde der Film realisiert - und wie es sich für einen kultigen Weihnachtsfilm gehört spielt die Geschichte im Winter. Aschenbrödel (Libuse Safrankova) ist ein hübschen junges Mädchen, doch nach dem Tod ihres geliebten Vaters, der das Mädchen immer mit auf die Jagd genommen hat, wird sie von ihrer herrischen Stiefmutter (Carola Braunbock) wie eine Dienstmagd behandelt. Sie wird auch ständig von ihrer Stiefschwester Dora (Daniela Hlavacova) schikaniert und gemobbt. Kein Wunder, denn Aschenbrödel sieht viel hübscher aus als ihre Peinigerin, die sich erhofft die Frau vom Königssohn (Pavel Travnicek) zu werden. Am Anfang unserer Geschichte herrscht auch reges Treiben auf dem Gut der Stiefmutter, den der König (Rolf Hoppe), die Königin (Karin Lesch) und mit Ihnen der gesamte Hofstaat werden als Besucher erwartet. Dann wird der begehrte Prinz natürlich auch dabei sein und bei dieser Gelegenheit sollen die ersten zarten Bande zwischen ihm und Dora geschmiedet werden. Alles hat sich die gerissene Stiefmutter bereits ausgedacht. Doch der Thronfolger ist gar nicht dabei als der König Einzug auf dem Gut hält. Der ist lieber mit seinen Gefährten Kamil (Vitezlav Jandac) und Vitek (Jaroslav Drbohlav) im Wald beim Jagen. Dort begegnet der Prinz dem Aschenbrödel auch zum ersten Mal, denn als dieser ein kleines Reh erschießen will, bewirft sie ihn mit einem Schneeball. Der Schuß verfehlt, das Tier ist gerettet. Dem Mädchen gelingt die Flucht, obwohl der Prinz ihr nachrannte. Doch er wird sie natürlich wieder sehen. Einmal in einem Jagdgewand als junger begabter Jäger verkleidet, das dritte Mal beim Ball im Schloß. Dort sind alle potentiellen Frauen, die als Gemahlin für den Prinzen in Frage kommen, vom König eingeladen worden. Aschenbrödel findet aber einen Weg ohne Einladung zum Ball zu erscheinen. Als der Prinz die junge Frau mit dem schönen Ballkleid sieht verliebt er sich spontan in sie. Doch die beiden werden ein weiteres Mal durch ein Rätsel getrennt. Was bleibt ist ein Schuh, den die Angebetete verloren hat...
Dramaturgisch spielen natürlich auch die drei Haselnüsse eine Rolle, die der Knecht Aschenbrödel von einer Reise mitbringt. Diese Nüsse sind verzaubert und ebnen den Weg zum wichtigen Happyend. Mit dazu beitragen werden auch Aschenbrödels Schimmel Nikolaus, der Hund Kasperle und eine Schmuckschatulle, die von der Eule Rosalie bewacht werden. Auch die Tauben helfen tatkräftig dabei mit, dass am Ende alles gut ausgeht in diesem sehr schönen Märchen, dass gleich vom Anfang an eine bezaubernde Aura auf den Zuschauer ausstrahlt.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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