Dienstag, 29. Dezember 2020

Nurejew - The White Crow


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ralph Fiennes

Entscheidung in Paris...

Insgesamt wurde der Schauspieler Ralph Fiennes mit zwei Oscarnominierungen (Schindlers Liste, Der englische Patient) und insgesamt 41 Preisen ausgezeichnet.
Mit dem Historiendrama "Coriolanus" debütierte er 2011 auch als Regisseur. Es folgte "The Invisible Woman". Das Biopic "Nurejew - The Big Crow" ist seine dritte Regiearbeit. Obwohl Fiennes nicht unbedingt ein großer Ballett Fan ist, waren es doch die ersten sechs Kapitel von Julie Kavanaghs Buch "Rudolf Nurejew The Life", die er so fesselnd fand, dass es ihn regelrecht packte und die Idee der Verfilmung entstand. Es ist der glühende Wunsch eines jungen Mannes, sich selbst zu verwirklichen. Maxsimilian Grigoriyev spielt den achtjährigen Rudolf, der in einem Zug geboren wurde. Der Ballett-Tänzer Oleg Ivenko verkörpert ihn als 23jähriger gefeierter Tänzer, der am Tag nach seinem letzten Auftritt in Frankreich auf dem Flughafen Le Bourget in Frankreich um politisches Asyl bat. Vorausgegangen waren lange Diskussionen mit seinen Aufpassern vom KGB, denen es mißfiel wie sehr Nurejew den westlichen Lifstyle aufsog und man Angst hatte, dass er flüchten könnte. Die Entscheidung Asyl zu beantragen war aber sehr spontan und resultierte aus dem Verhalten der Partei, die entschieden hatte, dass Nurejew nicht wie die anderen Ballett-Tänzer den Flug nach London zu weiteren Auftritten nehmen dürfe, sondern unverzüglich nach Moskau zurückfliegen sollte. Seine französischen Freunde Pierre Lacotte (Raphael Personaz) und Claire Saint (Adele Exarchopoulos) unterstützten ihn bei dieser folgenschweren Entscheidung, denn sie bedeutete auch, dass er nie wieder in seine Heimat zurückkehren konnte. Am 1. Juni 1961 tanzte er erstmalig in der westlichen Hemisphäre, ein gegenseitiger Austausch der führenden Balletthäuser in West und Ost ermöglichte dem Kirow Ballett im Pariser Palais des Sports zu tanzen. Fiennes führte den Zuschauer nicht nur in die Welt des Tanzes, sondern in eine Zeit, die von nachfolgenden Generationen als "der kalte Krieg" bezeichnet wird.
Das Drehbuch stammt von David Hare (Der Vorleser), Hauptdarsteller Oleg Ivenko ist in seinem Metier tatsächlich ein Weltklasse-Mann. Für die Rolle von Nurejew daher perfekt ausgewählt Dem Darsteller gelingt es auch dem Zuschauer den rebellischen und wissbegierigen Charakter des Ausnahmetänzers nahe zu bringen.




Dabei hat sich Regisseur Fiennes entschieden die dramatischen Ereignisse in Paris immer wieder mit Rückblenden zu kombinieren. Die zeigen den Jungen, der sich schon von klein auf dem Tanzen verschreibt. Ein Junge, der gierig danach ist alle Kunstformen zu absorbieren, auch die Literatur. Er lernt Klavier spielen, Partituren zu lesen, geht in Museen und betrachtet die Meisterwerke der Malerei. Er wollte alles aufsaugen, denn er war überzeugt, dass es ihm helfen könnte, sich inhaltlich als Tänzer auszudrücken.
Sein Mentor, der berühmte Ballettmeister Alexander Puschkin wird von Fiennes gespielt. Mit dessen Frau, gespielt von Chulpan Khamatova, geht er eine sexuelle Beziehung ein. Seine schwule Seite lebt er mit dem deutschen Tänzer Teja Kremke aus, in dieser Rolle ist Louis Hoffman zu sehen.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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