Donnerstag, 28. Dezember 2023

Past Lives - in einem anderen Leben


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Celine Song

Ein Besuch aus der Vergangenheit...

Als eine extrem positive Überraschung des Filmjahres 2023 hat sich der leise Melancholiefilm "Past Life - in einem anderen Leben" der südkoreanischen Regisseurin Celine Song herauskristallisiert. Sehr viele Kritiker zogen Vergleiche zu der Filmtrilogie "Before Sunrise", "Before Sunset" und "Before Midnight" von Richard Linklater - allerdings auf einen einzigen Film verdichtet. Auch wurden einige an Wong Kar Weis schönen Film "In the Mood for Love" erinnert. Zudem glelingt das Kunststück, dass die beiden Hauptdarsteller Greta Lee und Teo Yoo ihre Filmfiguren sowohl 24jährig als auch 36jährig spielen können und zwar so gut, dass ich erstaunt war als ich im nur jeweils zwei Darsteller fand: Die heute 36jährigen Protagonisten sowie die Kinderdarsteller, die Na Yong (Moon Seung Ah) und Hae Sung (Leem Seung Min).
Vor 24 Jahren:  Seoul, Südkorea,  Na Young und Hae Sung sind beide 12-jährig und Klassenkameraden, die Gefühle füreinander entwickeln und zu einem von ihren Eltern vereinbarten Date gehen. Das Mädchen geht gerne mit ihrem Klassenkameraden den Weg nach Hause und sie schwärmt für ihn, weil er irgendwie männlich ist. Auch der Junge, der immer seinen Ball dabei hat, ist ganz vernarrt in Na Young. 
Kurz darauf wandert Na Youngs Familie nach Toronto aus und die beiden verlieren den Kontakt. Na Young ändert ihren Namen in Nora Moon. Zwölf Jahre später, im Jahr 2012, hat Hae Sung (Teo Yoo) seinen Militärdienst beendet und Nora (Greta Lee) ist nach New York City ausgewandert. Die ehrgeizige junge Frau lebt inmitten der Künstlerszene und will den Durchbruch schaffen. Am besten den Pulizer Preis. Eines Tages entdeckt Nora auf Facebook, dass Hae Sung in einem Beitrag kommentiert hat, dass er nach Na Young suche, ohne von ihrer Namensänderung zu wissen. Über Videoanrufe verbinden sie sich wieder, können sich aber nicht besuchen, da Nora plant, an einem Schriftstellerkurs in Montauk teilzunehmen, und Hae Sung für einen Sprachaustausch nach China zieht um Mandarin zu lernen. . Schließlich sagt Nora zu Hae Sung, dass sie für eine Weile mit dem Reden aufhören sollen, da sie sich auf ihr Schreiben und das Leben in New York konzentrieren möchte. Im Grunde merkt sie auch, dass sie sich schon zu sehr auf diese Fernbeziehung eingelassen hat, die gar nicht realisiert werden kann. Trotz der Gefühle füreinander kommt der Rückzug und einige Jahre später trifft Nora auf Arthur Zaturansky (John Magaro) und die beiden verlieben sich ineinander. Hae Sung trifft auch auf eine Frau, mit der er beginnt, sich zu verabreden. Es vergehen weitere zwölf Jahre, in denen Arthur und Nora verheiratet sind und in New York leben. Hae Sung, der nicht mehr mit seiner Freundin zusammen ist, trifft sich dort mit Nora. Das Wiedersehen wirft viele Fragen auf ....





Die Regie von Celine Song ist sehr subtil und sie vertraut ganz darauf, dass die beiden Darsteller ihre Rollen glaubwürdig mit Leben ausfüllen, in denen die verschiedenen Gefühle auch durch Gestik oder über das was man nicht sagt, ausgedrückt werden. Das schaffen die Darsteller mit Bravour. Durch die Hinzunahme der dritten Person - der mit Nora verheiratete Arthur - wird das Ganze noch ein bisschen komplizierter und es entsteht dieser nie enden wollende Weg zur Selbstfindung. Die Erinnerungen als Teil des Menschen, der sich in der Gegenwart befindet und der sich auch permanent - jede Sekunde - ein Stück verändert hat, immer mehr. Interessanterweise kam mir beim Schauen auch der alte unverwüstliche Klassiker "Begegnung" von David Lean in den Sinn, in dem sich eine Frau in einen fremden Mann verliebt hat und sich plötzlich zwischen den Gefühlen ihm gegenüber und den Gefühlen für ihren Ehemann steht. Ein schöner Film, der auch wegen der Vergänglichkeit irgendwie traurig stimmt.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Tar


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Todd Field

Die Chefdirigentin...

Der Filmemacher Todd Field fungiert nicht nur als Regisseur, er produziert seine Filme auch und schreibt die Drehbücher dazu. Nach einigen Kurzfilmen und sehr viele Engagements als Schauspieler startete er 2001 seine Regiekarriere mit "In the Bedroom" - ein Film, der sehr gute kritiken bekam und insgesamt für 5 Oscars nominiert wurde. Es folgte "Little Chrildren" - auch hier wurde er mit 3 Oscarnominierungen belohnt. Danach ließ er sich sehr viel Zeit bis er 2022 "Tar" inszenierte - ein Film über die fiktive Figur Lydia Tar, die erste weibliche Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker. Mit 6 Oscarnominierungen (Bester Film, bestes Drehbuch, beste Darstellerin Cate Blanchett, beste Regie, Beste Kamera Florian Hoffmeister und bester Schnitt Monica Willi) gehörte Fields Musikerfilm zu den Favoriten am Abend der Oscarverleihung 2023, die im Dolby Theatre in Los Angeles am Abend des 12. März 2023 über die Bühne ging. Am Ende ging der Film zwar komplett leer aus, aber die Darstellerleistung von Cate Blanchett war immerhin so stark, dass sich sich kurz vorher bei der Vergabe der Golden Globes gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte.
Lydia Tár ist die erste weibliche Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker. Sie verlässt sich bei der Verwaltung ihres Zeitplans auf Francesca Lentini (Noemie Merlant), ihre persönliche Assistentin. Während eines Interviews mit Adam Gopnik (der sich selbst spielt) beim New Yorker Festival wirbt Lydia für ihre bevorstehende Live-Aufnahme von Mahlers Fünfter Symphonie und ihr Buch "Tár on Tár". Sie trifft sich mit Eliot Kaplan (Mark Strong), einem Investmentbanker und Amateurdirigenten, der zusammen mit Lydia die Accordion Foundation gegründet hat, um angehende Dirigentinnen zu unterstützen. Sie besprechen die Technik, die Ersetzung von Lydias stellvertretendem Dirigenten Sebastian (Allan Corduner) und die Besetzung einer vakanten Cellostelle in Berlin. Als Gastdozentin hält Lydia einen Meisterkurs bei Juilliard. Sie fordert einen Studenten namens Max (Zethphan Smith-Gneist) heraus, der den Komponisten J. S. Bach als weißen Hetero-Cisgender-Mann abgetan hat und ermutigt die Studenten, sich auf die Musik zu konzentrieren und "die Kunst über den Künstler“ zu stellen. Sie fliegt zurück nach Berlin, wo sie mit ihrer Frau Sharon (Nina Hoss), der Konzertmeisterin des Orchesters und ihrer Adoptivtochter Petra (Milla Bogovevic) lebt. Vor einem Blind Audition für die Celloposition entdeckt Lydia eine junge russische Kandidatin, Olga Metkina (Sophie Kauer). Lydia ändert ihre Partitur, um Olga einen Platz im Orchester zu sichern und gewährt ihr eine Solistenposition im Begleitstück, Edward Elgars Cellokonzert. Lydias Anziehungskraft auf Olga führt dazu, dass ihre Beziehungen zu Francesca und Sharon angespannter werden. Krista ist eine vielversprechende junge Musikerin, die auf die schwarze Liste gesetzt wurde, weil sie sich mit ihrer ehemaligen Mentorin Lydia anfreunden musste. Nachdem Krista verzweifelte E-Mails an Francesca geschickt hat, bringt sie sich um und Kristas Eltern planen, zu klagen. Lydia weist Francesca an, die E-Mails zu löschen und einen Anwalt zu beauftragen. Lydia informiert Sebastian über seinen Ersatz. Wütend deutet er an, dass das Orchester sich ihrer Bevorzugung bewusst sei und dass dies auf missbräuchliches Verhalten schließen lasse. Lydia plant, ihn durch einen anderen Kandidaten zu ersetzen. Lydia wird von einer zunehmenden Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen, lebhaften surrealen Albträumen, Halluzinationen am Tag, chronischen Schmerzen und rätselhaft gemusterten Kritzeleien heimgesucht, die denen ähneln, die Krista einst gemacht hat. Während sie im Park joggt, hört sie in der Ferne eine schreiende Frau; Während sie versucht, eine Komposition "für Petra“ fertigzustellen, wird sie durch das Geräusch eines medizinischen Geräts nebenan gestört, wo ihre Nachbarin ihre sterbende Mutter pflegt. Ein manipulativ bearbeitetes Handyvideo von Lydias Juilliard-Klasse geht viral und in der New York Post erscheint ein Artikel, in dem sie der sexuellen Belästigung beschuldigt wird. Lydia kehrt in Begleitung von Olga nach New York City zurück, um einer eidesstattlichen Aussage im Rechtsstreit von Kristas Eltern beizuwohnen und für ihr Buch zu werben. Sie werden von Demonstranten empfangen. Während der Aussage befragen die Kläger Lydia zu belastenden E-Mails zwischen Francesca und Krista. In Berlin wird Lydia aufgrund der Kontroverse als Dirigentin abgesetzt. Sharon ist wütend über die Anschuldigungen und Lydias mangelnde Kommunikation und verbietet ihr, ihre Tochter zu sehen. Lydia zieht sich in ihr altes Atelier zurück und wird zunehmend deprimiert und geistesgestört. Sie schleicht sich in die Live-Aufnahme, die sie dirigieren sollte, und nimmt ihren Nachfolger Eliot in Angriff. Ihr Management-Agentur rät ihr, sich zurückzuhalten, und kehrt in ihr bescheidenes Elternhaus auf Staten Island zurück, wo Leistungsbescheinigungen mit ihrem Geburtsnamen Linda Tarr an der Wand hängen. Sie bricht in Tränen aus, als sie sich eine alte VHS mit Jugendkonzerten ansieht, in der Leonard Bernstein über die Bedeutung von Musik spricht. Ihr Bruder Tony kommt und ermahnt sie, ihre Wurzeln vergessen zu haben. Einige Zeit später findet Lydia einen Job als Dirigentin auf den Philippinen. Auf der Suche nach einer Massage schickt der Hotel-Concierge sie in ein Bordell, das als Massagesalon dient; Die jungen Frauen sitzen im Halbkreis mit Zahlen auf ihren Gewändern. Nummer 5 sieht Lydia direkt an und Lydia rennt nach draußen, um sich zu übergeben. Sie dirigiert in der Schlußszene eine Partitur für die Videospielserie "Monster Hunter" vor einem Publikum, dass sich als die Figuren des Spiels verkleidet haben...




Cate Blanchett, die zweifache Oscarpreisträgerin (als Katherine Hepburn in "Aviator" und als Jasmine Francis in "Blue Jasmine") ist hier in einer ihrer besten Rollen überhaupt zu sehen. Auch ihre Mitspieler zeigen starke Leistung.
Es ist tatsächlich die Arbeit eines Meisterfilmemachers ... Fields Drehbuch ist umwerfend in seinem Gesprächsfluss, seiner Wahrnehmung davon, wie Macht in der Welt tatsächlich funktioniert .Field findet einen neuen Weg, die ewige Frage nach der Trennung zwischen Künstler und Kunst zu stellen. "Tar" präsentiert sich als eine großartige Charakterstudie und die Erzählung des Regisseurs  macht keine künstliche Unterscheidung zwischen dem Großen und dem Kleinen, dem Wichtigen und dem Alltäglichen.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Wolfsblut


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Randal Kleiser

White Fang...

Die Bücher von Jack London wurden schon oft verfilmt. So auch "Wolfsblut" (Originaltitel: White Fang) aus dem Jahr 1906. Im Jahr 1973 mit Franco Nero in der Hauptrolle und unter der Regie von Lucio Fulci, dem Godfather der Zombiefilme. Im Jahr 1991 drehte Randal Kleiser den Stoff für Disney Production. Sein Film spielte gute 41 Millionen Dollar ein. Vor allem in Frankreich war der subtil erzählte Familienfilm ein echter Hit. Er landete im dortigen Kinojahresranking auf Platz 4.
Regisseur Randal Kleiser konnte vor allem in den späten 70er Jahre mit "Grease" und frühen 80er Jahre mit "Die blaue Lagune" zwei echte Kinohits landen.
Im Jahr 1896, während des Klondike-Goldrauschs, kommt ein junger Abenteurer namens Jack Conroy (Ethan Hawke) aus San Francisco nach Alaska, um nach dem Bergbauanspruch seines verstorbenen Vaters zu suchen. Er trifft Clarence „Skunker“ Thurston (Seymour Cassel) und Alex Larson (Klaus Maria Brandauer), zwei Goldsucher, die sich widerstrebend bereit erklären, ihn zumindest bis zum Klondike mitzunehmen. Kurz vorher wurde Jack von dem Ganoventrio (Beauty Smith (James Remar), Luke (Bill Moseley) und Tinker (Clint Younggreen) ausgeraubt. Auf ihrer Reise werden sie von einem Rudel Wölfe verfolgt. Eines Nachts, während er sich am Lagerfeuer ausruht, lockt ein Wolf einen der Schlittenhunde von der Gruppe weg. Ein anderer Wolf jagt den Hund dann in den Wald. Skunker versucht seinen Hund zu retten und wird vom Rudel getötet. Später in der Nacht kehren die Wölfe zurück, werden aber von Jack und Alex mit brennenden Ästen verscheucht. Am nächsten Morgen greifen die Wölfe die beiden Männer an, doch sie werden gerettet, als ein anderes Schlittengespann eintrifft. Im folgenden Kampf wird eine Wölfin tödlich erschossen. Die Wölfin humpelt zurück zu ihrer Höhle und ihr Junges bleibt an ihrer Seite. Sie stirbt schließlich und lässt den Welpen sich selbst überlassen. Jack und Alex erreichen eine Stadt, in der sie den Winter verbringen wollen. Unterdessen findet eine Gruppe amerikanischer Ureinwohner den Welpen, und der Häuptling, der aufgrund der Farbe seiner Zähne erkennt, dass er ein Wolfshund (eine Mischung aus Wolf und Hund) ist, gibt ihm den Namen White Fang. Als der Frühling naht, setzen Jack und Alex ihre Suche fort, machen aber einen Zwischenstopp in der Siedlung der amerikanischen Ureinwohner. Der Häuptling erklärt, dass White Fang dazu erzogen wurde, zu gehorchen und nicht freundlich zu sein, aber Jack versucht, das zu ändern. Jacks Chance kommt, als er plötzlich von einem Grizzlybären angegriffen wird, der ihn verfolgt, bis er unter einem Holzhaufen Deckung sucht. Als White Fang sieht, dass Jack in Gefahr ist, greift er ein und verteidigt ihn vor dem Bären, was zu einer angespannten Auseinandersetzung zwischen ihm und dem Tier führt, die damit endet, dass der Bär verschwindet...





Dies ist der Auftakt einer großartigen Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Die Musik stammt von Basil Poledouris, bekannt für seine Arbeit für "Conan, der Barbar". Auch die Kameraarbeit des Briten Tony Pierce-Roberts (Howards End, Zimmer mit Aussicht, Was vom Tage übrig blieb, Enthüllung, Der Klient) ist gut gelungen. Der Film hat ein langsames Thema, was sehr angenehm ist und wurde in Alaska gedreht. Durch den Erfolg des Films wurde auch eine Fortsetzung "Wolfsblut 2" unter der Regie von Ken Olin realisiert, allerdings nur mit mäßigem Erfolg.







Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Dienstag, 26. Dezember 2023

Seabiscuit


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Gary Ross

Unterschätztes Pferd...

"Man wirft doch nicht ein ganzes Leben weg, nur weil es ein bisschen beschädigt ist", "Manche werden denken, dass wir ein Pferd gefunden haben und gerettet haben. Aber das stimmt nicht, er hat uns gerettet, jeden einzelnen von uns" oder "Wo ist das Pferd ? Es schreibt Autogramme" - "Seabiscuit" ist ein Film von Gary Ross (Regie für "Pleasantville, Drehbuch für "Big" und "Dave", der 2003 entstand und 148 Millionen Dollar Umsatz machte. Die Geschichte handelt von dem legendären Vollblut-Rennpferd, dass auf dem Höhepunkt seiner Rennkarriere mehr Artikel in den US-Zeitungen hatte als Adolf Hitler oder Franklin D. Roosevelt.
Seine Karriere begann alles andere als vielversprechend, denn für ein Rennpferd war es viel zu klein. Alle haben dieses Pferd unterschätzt, lediglich drei Männer glaubten an das Tier. Es wurde zum erfolgreichsten Rennpferd seiner Zeit, das eine Reihe spannender Rennen gewann und für die Amerikaner in der Zeit der großen Depression in den 30er Jahren sogar zu einem Symbol für Hoffnung wurde.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Amerika in das Automobilzeitalter eintritt, eröffnet Charles S. Howard (Jeff Bridges) ein Fahrradgeschäft in San Francisco. Bald verkauft er auch Autos und wird zum größten Autohändler in Kalifornien und zu einem der reichsten Männer der Gegend. Nach der Weltwirtschaftskrise ist die Familie des Kanadiers John „Red“ Pollard (Tobey Maguire, als Junge wird er von Michael Angarano gespielt) finanziell ruiniert und er wird zu einem Pferdetrainer geschickt, weil er großes Talent hat. Die Jahre vergehen und Pollard wird Jockey, doch durch das Amateurboxen, mit dem er etwas Geld verdient, ist er auf einem Auge blind. Nachdem Charles Howards kleiner Sohn bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, verlässt ihn auch seine Frau. Er lässt sich in Mexiko scheiden, wo Pollard darum kämpft, sich als Jockey einen Namen zu machen. Howard lernt Marcela Zabala (Elizabeth Banks) kennen und heiratet sie. Als er einen Stall mit Rennpferden erwirbt, engagiert er den heimatlosen Wanderer und Pferdeliebhaber Tom Smith (Chris Cooper) als seinen Trainer, denn er hat mitbekommen, dass Smith ein verletztes Pferd mit viel Geduld gesund gepflegt hat.  Smith überredet ihn später, ein Hengstfohlen namens Seabiscuit zu kaufen. Obwohl Seabiscuit ein Enkel des großen Man o' War ist und von dem berühmten James E. Fitzsimmons ausgebildet wurde, gilt er als klein, faul und unkontrollierbar. Smith wird Zeuge von Pollards ähnlich temperamentvollem Geist und engagiert ihn als Jockey von Seabiscuit, weil er sicher ist, dass die beiden zusammenpassen. Durch Smiths innovatives Training wird Seabiscuit zum erfolgreichsten Rennpferd an der Westküste und für die Öffentlichkeit zum Außenseiterhelden. Howard fordert Samuel D. Riddle (Edddie Jones) heraus, den Besitzer des Ostküsten-Champions und Triple-Crown-Gewinners War Admiral, aber Riddle weist den kalifornischen Rennsport als minderwertig zurück. Im prestigeträchtigen Santa Anita Handicap übernimmt Seabiscuit die Führung, aber Pollards eingeschränktes Sehvermögen verhindert, dass er ein anderes Pferd bemerkt, das von außen heranstürmt. Pollard verliert knapp und gesteht Smith gegenüber seine teilweise Blindheit. Howard erklärt, dass Pollard Seabiscuits Jockey bleiben wird und sammelt öffentliche Unterstützung für ein Match Race mit War Admiral. Riddle stimmt zu, unter der Bedingung, dass sie mit einem Seil und einer Glocke statt mit einem Starttor laufen. Da Seabiscuit im Nachteil ist, trainiert Smith das Pferd, beim Klang der Glocke schnell zu brechen. Als das Rennen näher rückt, bricht sich Pollard bei einem Reitunfall schwer das Bein. Als ihm mitgeteilt wird, dass er vielleicht nie wieder gehen, geschweige denn reiten wird, empfiehlt er seinem Freund und erfahrenen Jockey George Woolf (Gary Stevens), Seabiscuit zu reiten, und berät ihn vom Krankenhausbett aus über die Handhabung und das Verhalten des Pferdes. Das mit Spannung erwartete "Rennen des Jahrhunderts“ zieht eine ausverkaufte Menge an, weitere 40 Millionen Menschen hören im Radio.....




"Seabiscuit" ist ein sehr schöner Familienfilm über den Glauben und Willen zum Erfolg. Dabei sind die Helden - Mensch und Tier - irgendwie Aussenseiter, die sich nicht unterkriegen lassen. Auch mal verlieren, sich aber wieder aufraffen und mit ihrer Underdog Geschichte nicht nur die Zuschauer auf der Pferderennbahn begeistern. Das ganze land profitiert von dieser Erfolgsgeschichte. Natürlich speigelt sich auch die damalige Befindlichkeit einer Nation in der Geschichte wieder. Der Film ist edel fotografiert und ausgestattet. Daher wurde der Film auch gerechterweise mit 7 Oscarnominierungen belohnt: Bester Film (Gary Ross war Mitproduzent), Bestes adaptiertes Drehbuch (ebenfalls Gary Ross), beste Kamera John Schwartzman, bester Ton, bester Schnitt, bestes Szenenbild und beste Kostüme). Bei der Oscarverleihung 2004 dominierte jedoch Peter Jacksons dritter Teil von "Herr der Ringe". "Die Rückkehr des Königs" gewann in 11 Kategorien und so hatte "Seabiscuit" am Ende das Nachsehen. Die Macher mussten mit leeren Händen nach Hause gehen. Trotzdem ist diese Erfolggeschichte eines Pferdes und seiner Menschen ein klasse Wohlfühlfilm.





Bewertung: 8 von 10 Punkten.