Sonntag, 13. Juli 2014

Die Höllenfahrt der Poseidon




















Regie: Ronald Neame

Das große Schiffsunglück...

Vorhang auf zur Mutter aller Katastophenfilme, auch wenn es schon vor der "Höllenfahrt der Poseidon" sehr geglückte Vertreter dieses Genres gab. Aber in den 70er Jahren hatte die Sparte Hochkonjunktur. "Flammendes Inferno" wurde zum riesigen Kassenschlager. "Erdbeben", "Achterbahn" oder "Schlacht am Midway" wurden sogar das Mehrkanalmagnettonverfahren Sensurround zur Wiedergabe besonders tiefer Töne eingesetzt.
Ab den 90ern gabs eine gewisse Renaissance dieses Gernes, leider erreichten aber die neuen Filme "Deep Impact", "Twister", "Dantes Peak", "Armageddon", "Volcano" oder "Day after tomorrow" nie mehr die Klasse der 70er Jahre Vertreter. Der Grund ist klar, denn die Katastrophe funktioniert dann am besten, wenn ich mit den Figuren mitfiebern kann. Und die neuen Filme setzten durchweg auf technische Schauwerte, die Charaktere waren klischeehaft und uninteressant. Klar, natürlich gabs auch damals schon schablonenhafte Typen als Figuren: In den Airport Filmen beispielsweise das kranke Mädchen und die singende Nonne oder George Kennedy als Joe Patroni - ein Vorfahre von Scottie aus "Star Trek". Aber die waren liebevoll gestaltet und manchmal gabs Figuren, die unvergessen blieben. Eine von diesen ist sicherlich die beherzte Belle Rosen, für die die Darstelerin Shelley Winters sogar eine Oscarnominierungen erringen konnte. Den gewann sie zwar nicht, aber ein Golden Globe ist auch schön. Bei der Oscarverleihung 1973 siegte "The Morning After" von Maureen McGovern in der Kategorie "Bester Song" und auch die Visuellen Effekte wurden preisgekrönt. Im Film geht es um die letzte Fahrt des alten Passagierdampfers "Poseidon" von New York nach Athen. Danach soll der Dampfer verschrottet werden. Capain Harrison (Leslie Nielsen) bekommt am Silvesterabend, als alle Passagiere feiern, die Nachricht von einem schweren Seebeben bei Kreta. Kurz nach Mitternacht - die Gäste sind am Feiern und Singen - wird das Schiff von einer riesigen Monsterwelle erfassst und kentert. Das Wrack treibt kieloben im Mittelmeer. Es beginnt der Kampf der Passagiere ums nackte Überleben. Mit dabei Reverend Scott (Gene Hackman), Mr. und Mrs. Rogo (Ernest Borgnine/Stella Stevens), Manny und Belle Rosen (Jack Albertson, Shelley Winters), die Geschwister Susan (Pamela Sue Martin) und Robin (Eric Shea), der Einzelgänger James Martin (Red Buttons), der Steward Acres (Roddy McDowall) und die Sängerin Nonnie Perry (Carol Lynley)...


 Der Film wurde ein riesiger Kassenschlager und war gemeinsam mit George Seatons "Airport" der Vorreiter einer riesigen Welle dieser Filme. Dabei ist die Dynamik unter den Passagieren das Salz in der Suppe. Deren Versuch das Unglück zu überleben ist von Regisseur Ronald Neame äusserst spannend inszeniert worden. Höhepunkt ist dabei die Schwimm-Einlage von Shelley Winters. Aber auch Ernest Borgnine als Cop und Gene Hackman als progressiver Gottesmann haben ihre Momente.


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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