Regie: James Mangold
Die mechanische Uhr von Archimedes...
Die 80er Jahre Blockbuster "Jäger des verlorenen
Schatzes" (Einspielergebnis: 390 Millionen Dollar - Platz 1 der
Kinojahrescharts 1981), "Indiana Jones und der Tempel des Todes" (333
Millionen Dollar Umsatz - Platz 3 der Kinojahrescharts 1984) und
"Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" (474 Millionen Dollar und Platz 1
in den Kinojahrescharts 1989) sind echte Klassiker des Abenteuerfilms.
Dennoch entschied man sich nach fast 20 Jahren Pause mit "Indiana Jones
und das Königreich des Kristallschädels" einen Nachschlag zu
präsentieren, der ebenfalls wie die drei ersten Filme von Steven
Spielberg inszeniert wurde. Kassentechnisch lief alles rund bei einem
einem Umsatz von 790 Millionen Dollar, aber bereits dieser vierte Teil
konnte in keinster Weise mit den vorherigen "Indy" Filmen mithalten.
James Mangold (Walk the line, Todeszug nach Yuma, Le Mans, Logan) ist
der Regisseur dieser 5. Auflage aus dem Jahr 2023, die aufgrund der
geschätzten Produktionskosten von 294,7 Millionen Dollar mindestens 600
Millionen an der Kasse hätte einspielen müssen, um in die Gewinnzone zu
kommen - doch das kommerzielle Ergebnis mit bislang 384 Millionen ist
nicht nur enttäuschend - man kann sogar von einem echten Flop sprechen.
Prouzent Disney wird am Ende 100 Millionen Dollar verlieren, was
"Indiana Jones" im Jahr 2023 zu einem der größten Misserfolge des
Studios macht.
Schade eigentlich - denn Indiana Jones ist Kult. Aber
tatsächlich gelingt es James Mangold nicht die Magie der ersten drei
Vorgänger zu erreichen. Zu sehr ist der Film mit übertriebenen und
spektakulären CGI Tricks beschäftigt und vernachlässigt die eigentlich
interessante Geschichte vom Mechanismus von Antikythera, einer
mechanischen Uhr die von dem altgriechischen Mathematiker Archimedes
gebaut wurde.
In der ersten Szene haben Hollywoods CGI Künstler und
Techniker einen Harrison Ford im Angebot, der um 40 Jahre jünger
gemacht wurde und der gleiche Effekt wird auch beim Antagonisten Mads
Mikkelsen vorgenommen, der den Nazi-Astrophysiker Dr. Jürgen Voller
spielt. Eine turbulente Eisenbahnfahrt durch die Alpen mit Indys
Kompagnon Basil Shaw (Toby Shaw) und ganz vielen Nazis wird zu einer
Effektenschau, die seinesgleichen sucht - alles was computertechnisch
machbar ist, wird serviert. 25 Jahre später, im Jahr 1969, geht ein älterer Indy vom Hunter College in New York City in den Ruhestand. Seine
Frau, Marion Ravenwood (Karen Allen), hat ihn kürzlich verlassen und
die rechtliche Trennung beantragt, nachdem ihr Sohn Mutt im Vietnamkrieg
getötet wurde. Indy
wird von Helena Shaw (Phoebe Waller Bridge), Basils Tochter und Indys
Patentochter, besucht, die das Zifferblatt der mechanischen Uhr von
Archimedes erforschen möchte. Indy
warnt sie, dass der inzwischen verstorbene Basil davon besessen war,
das Zifferblatt zu studieren, bevor er seine Hälfte Indy überließ, um
sie zu zerstören, was er nie tat. Als Indy und Helena die Dial-Hälfte aus den College-Archiven holen, werden sie von Vollers Komplizen angegriffen. Die CIA unterstützt Voller, der jetzt für die NASA am Apollo-Programm arbeitet. Helena, die als Antiquitätenschmugglerin entlarvt wird, flüchtet mit dem Zifferblatt, um es auf dem Schwarzmarkt zu versteigern. Indy
wird der Mord an zwei Kollegen angelastet, was ihn zur Flucht sowohl
bei der Mondlandeparade von Apollo 11 als auch bei einem
Antikriegsprotest zwingt. Er sucht seinen alten Freund Sallah (John Rhys Davis) auf, der jetzt Taxifahrer in New York ist. Sallah
vermutet, dass Helena das Dial wahrscheinlich in Tanger versteigern
wird, und hilft Indy dann bei der Flucht aus dem Land. In
einem Hotel in Tanger stört Indy Helenas illegale Privatauktion, doch
Voller und seine Handlanger treffen ein und stehlen das Artefakt. Indy,
Helena und ihr jugendlicher Kumpel Teddy Kumar (Ethann Isidore) jagen
sie in einem Tuk-Tuk durch die Straßen. Erneut regiert eine
Actionüberdosis den Handlungsverlauf. Es geht weiter nach Griechenland,
dort findet der betagte Indy, der immer noch wie ein Junger klettern und
fighten kann, eine Grafikos Tafel mit Anweisungen zur anderen Hälfte
des begehrten Ziffernblattes. Natürlich immer verfolgt von Dr. Voller,
der mittels dieser Uhr zurück ins Jahr 1939 reisen möchte, um den Führer
zu ermorden und Deutschland zum Sieg im Zweiten Weltkrieg zu
verhelfen....
Klingt
absurd, die Zeitreisenvariante ist aber mit das Interessanteste an
Indiana Jones Part 5. Viel absurder ist es, das der Knirps Teddy in der
Lage ist, ein deutsches Flugzeug zu stehlen und damit wie ein Profi
durch die Lüfte schwebt und dies obwohl er Null Erfahrung damit hat. Am
absurdesten aber ist der Einstieg der toughen Helena, die von ihrem
rasenden Motorrad aus mit einem gewagten Sprung noch in die schon
abhebende Heinkel 111 gelangt, in der sich der Bösewicht und Indy
befinden, die auf dem Weg sind ins Jahr 1939 zu gelangen...
Natürlich hat der fiese Akademiker die Kontinentalverschiebung nicht mitberechnet und so landet die Maschine in einer nicht gewünschten Zeit. In weiteren Rollen sind Antonio Banderas und Thomas Kretschmann zu sehen. Insgesamt wirkt der Film enorm hektisch, es gibt wenige Momente der Ruhe. Es regiert ein ständiges ADHS den gesamten Film und er läuft Gefahr zur unglaubwürdigen Comicverfilmung abzudriften. Die gelungene Dramaturgie der ersten drei Indiana Jones Filme wurde ersetzt durch Raserei, die kaum Möglichkeiten zulässt zu genießen und richtig begeistert zu sein. Am Ende kann man nur hoffen, dass der große Held endlich Hut und Peitsche an den Nagel hängen darf.
Natürlich hat der fiese Akademiker die Kontinentalverschiebung nicht mitberechnet und so landet die Maschine in einer nicht gewünschten Zeit. In weiteren Rollen sind Antonio Banderas und Thomas Kretschmann zu sehen. Insgesamt wirkt der Film enorm hektisch, es gibt wenige Momente der Ruhe. Es regiert ein ständiges ADHS den gesamten Film und er läuft Gefahr zur unglaubwürdigen Comicverfilmung abzudriften. Die gelungene Dramaturgie der ersten drei Indiana Jones Filme wurde ersetzt durch Raserei, die kaum Möglichkeiten zulässt zu genießen und richtig begeistert zu sein. Am Ende kann man nur hoffen, dass der große Held endlich Hut und Peitsche an den Nagel hängen darf.
Bewertung. 5,5 von 10 Punkten.
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