Regie: Alfred Vohrer
Ein Hund namens Schlange...
Bevor Sir John (Siegfried Schürenberg) einen Edgar Wallace Film später in
Rente gehen durfte, muss er in "Der Hund von Blackwood Castle" alleine ran,
denn jeder seiner versierten Inspektoren hat gerade einen anderen kniffligen
Mordfall zu bearbeiten, aber gut - Sir John freut sich auf die Herausforderung
mal wieder den Ermittler selbst zu spielen. Natürlich hat er aber mit Miss
Finlay (Ilse Page) eine super Assistentin dabei, die am Ende sogar noch ihren
großen Moment feiern kann.
Was ist passiert ? Captain Wilson (Otto Stern), der Schloßherr von
Blackwood Castle hat das Zeitliche gesegnet und vererbt das Schloß seiner
Tochter Jane (Karin Baal), samt dem grimmigen Hausdiener Grimsby (Arthur Binder)
sowie den zahlreichen Würge- und Giftschlangen im Keller - ein Hobby des
Verstorbenen. Gleichzeitig erlebt das nahe gelegene Gasthaus Old Inn und seine
Besitzer, die früheren Besitzer des Blackwood Castle und Geschwister Lady Agatha
Bewerton und Sir Henry Bewerton (Tilo von Berlepsch) einen wahren Gästeboom.
Doch der erste Gast, ein gewisser Tucker (Peter William Koch) wird gleich am
ersten Tag vermisst und der Zuschauer weiß auch schon, dass er das Opfer eines
großen Hundes mit Vampirzähnen wurde. Auch der zweite Gast lebt nicht lange. Der
undurchsichtige Anwalt (Hans Söhnker) versucht derweil die Erbin hinters Licht
zu führen und weitere Gäste (Horst Tappert, Ute Levka) checken in das Gasthaus
ein. Diese entdecken in ihrem Zimmer eine Geheimtür, die ins andere Zimmer eines
gewissen Humphrey Connery (Heinz Drache) führt. Ein Mann, der ebenfalls Rätsel
aufgibt. Keine leichte Aufgabe für Sir John...
Die Zuschauerzahlen waren etwas niedriger als beim Vorgänger "Mönch mit der
Peitsche" - aber auch 1,2 Millionen Kinogänger konnten sich sehen lassen. Doch
1968 erlebte auch das Kino revolutionäre weil progressive Entwicklungen, so dass
der Krimi- und Gruselspass "Der Hund von Blackwood Castle" sicherlich schon
damals etwas altmodisch gewirkt hat. Tatsächlich erinnert der Film etwas an die
Hammerfilme in dieser Zeit. Also sehr hübsch anzusehen, das Augenmerk auch auf
kleine, nette Details gerichtet und mit einem sehr starken 60er Jahre Flair
versehen. Sehr putzig ist der Hund mit den Riesenzähnen und sein Geheul in der
Nacht, was natürlich sofort an den noch bekannteren Hund von Baskerville
erinnert. Allerdings kreuzt Alfred Vohrer seinen Rottweiler mit Giftschlangen,
was für schrägen Tierhorror sorgt. Insgesamt ist dieser 30ste Edgar Wallace Film
der Nachkriegszeit witzig, flott, ohne Längen und bietet wie immer eine kuriose
Story mit zahlreichsten Wendungen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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