Samstag, 1. Februar 2014
Die Boys von Company C
Regie: Sidney J. Furie
Ausbildung zum Töten und zum Sterben...
Sidney J. Furies Kriegsfilm "Die Boys von Company C" erschien 1978, somit ein Jahr vor dem Coppola Meisterwerk "Apocalypse Now" und auch einige Ähnlichkeiten zu Stanley Kubricks "Full Metal Jacket" aufweist, nicht zuletzt taucht auch hier R. Lee Ermey als Staff Sergeant Loyce auf, der als Thrillinstructor für eine harte Ausbildung junger Rekruten zu sorgen hat. Jungs wie Tyrone Washington (Stan Shaw), ein aus dem Ghetto kommender Typ, der als Anführer taugen könnte, der junge Billy Ray Pike (Andrew Stevens), der seine schwangere Freundin zurücklässt, der Italo-Amerikaner Vinnie Fazio (Michael Lembeck), der sensible Alvin Foster (James Canning), der ein Tagebuch über diese Zeit schreibt und der politisch links stehende Dave Brisbee (Craig Wasson). Sie alle werden - wie Tausend andere Soldaten - am Ende der Ausbildungszeit United States Marines im Vietnamkrieg des Jahres 1968 sein. Der Film weist einige Zutaten von "Das dreckige Dutzend" auf, aber auch der Sport während der Gefechte kommt ähnlich wie in "MASH" nicht zu kurz. Alle Hoffnung einen Posten auf einem Schiff und somit außerhalb der großen Gefahrenzone zu bekommen werden aber jäh zerschlagen, als sie ihre Einsatzbefehle erhalten.
In Vietnam angekommen stellen die jungen Marines zudem schnell fest, dass es oftmals gar nicht so einfach ist Freund und Feind problemlos auseinander zu halten. Sehr schnell geht es für die Männer in das feindliche Hinterland von Vietnam. Dort erleben sie die schrecklichen Greueltaten und Ungerechtigkeiten dieses Krieges ebenso wie die Tatsache, dass Drogen eine gewisse Abhilfe zu dem Schrecken bilden. Haß wächst eher auf die Entscheidungen der Vorgesetzten und auf die Taktierer, die den Jungs auch auf dem Höhepunkt des Films, befehlen, dass sie das Fußballspiel gegen die vietnamesischen Verbündeten zu verlieren haben..
Ich empfand den Film auch als eine frühe Variante zu "Jarhead", der ebenso wie der Film von Sidney J. Furie die Kriegserlebnisse episodenhaft präsentiert und in der Quintessenz - was sicherlich auch gewollt ist - als großes chaotisches wie tödliches Durcheinander rüberkommt. Als B-Movie ist es auch sehr erstaunlich, dass der Film sich deutlich vom sonstigen Klischee des Genres abhebt. In den Hauptrollen agieren allesamt unbekannte Gesichter. Am nachdrücklichsten ist wohl die Darstellung von Stan Shaw, der seine Figur mit vielen Facetten ausstattet und nicht nur Stärke, sondern auch Zärtlichkeit zeigt. Der Film ist zu Unrecht sehr stark in Vergessenheit geraten. Darsteller Craig Wesson steuert mit "Here I am (In Vietnam)" sogar ein eigenes Lied bei.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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