Dienstag, 25. Februar 2014

Spezialeinheit IQ

























Regie: Keith Gordon

In der klaren Mitternacht...

Keith Gordon, der Regisseur von "Spezialeinheit IQ" (Originaltitel: A Midnight Clear) wird sicherlich einigen John Carpenter oder Brian de Palma Fans als Jungschauspieler der frühen 80er bekannt sein. Er war u.a. zu sehen in Dressed to kill" als Sohn von Angie Dickinson oder als Fahrer von John Carpenters Todesauto "Christine". Irgendwann Ende der 80er Jahre drehte er mit "The Chocolate War" seinen ersten Spielfilm, 1992 folgte dann als zweite Regiearbeit der Antikriegsfilm um eine 12köpfige Spezialeinheit. Diese Aufklärungseinheit wurde vor allem aufgrund ihres hohen Intelligenzquotienten zusammengestellt und die Geschichte basiert auf dem Roman von  William Wharton.
Die sonderbare Kriegsgeschichte ereignet sich im Winter des Jahres 1944. Kurz vor Weihnachten ist diese Spezialeinheit, die ursprünglich aus 12 jungen Männern bestand, irgendwo in den Ardennen stationiert. Aber eigentlich weiß niemand so recht, ob man sich nun in Luxemburg, in Belgien, in Frankreich oder sogar schon in Deutschland befindet. Jedenfalls sind schon 6 aus der Einheit gefallen, noch übrig ist Sergeant Will Knott (Ethan Hawke), Bud Miller (Peter Berg), Stan Shutzer (Arye Gross), Mel Avakian (Kevin Dillon), der mit 26 Jahren älteste Vance Wilkins (Gary Sinise) und Paul Mundy (Frank Whaley). Vance ist dem Wahnsinn nahe, in der ersten Einstellung des Fiilms lässt er einen erschütternden Schrei los und verlässt sein Schützenloch, rennt in den Wald, um sich seiner Kleider zu entledigen. Er wird von seinen Kameraden "Mutter" genannt, weil er sich ansonsten immer um seine jüngerern Gefährten Sorgen macht. Will, der jüngste ist Wachtmeister dieses Nachrichten- und Aufklärungszugs und der Ranghöchste der sechs Kameraden, er hat sich aber immer noch nicht seine Streifen an die Uniform genäht. Will erzählt diese Geschichte und dient auch als moralischer Kompass des Films. Der Regimentskommandeur Major Griffin (John C. McGinley) befiehlt den Soldaten auf einem entwas entfernten Gehöft Stellung zu beziehen, um herauszufinden, ob dort der Feind hockt und auch über sämtliche Feindaktivitäten Meldung zu machen. Es wird eine Offensive erwartet. Die Einheit findet eines Tages eingefrorene Leichen von zwei Soldaten – einen Deutschen und einen Amerikaner. Jemand bemerkt, die Leichen würden wirken, als ob sie miteinander tanzen würden. Und tatsächlich merken die Jungs bald, dass sie dort in der Einöde nicht alleine sind. Aber statt feindlichen Deutschen gestaltet sich der darauffolgende Kontakt sehr überraschend. Obwohl die Möglichkeit bestanden hätte, schießen diese Deutschen nicht. Im Gegenteil. Es findet sogar eine Schneeballschlacht mit den Feinden statt. Immer mehr entsteht der Eindruck, dass sich diiese sieben Deutsche ergeben wollten...


 Und dies führt - ohne dass es jemand will - in eine katastrophale Situation, denn die gut gemeinte Absicht, die die sechs Amis irgendwann verfolgen, erzielt leider nicht das gewünschte Resultat. Und dies hat Keith Gordon mit seinem Antikriegsfilm, der den deutschen Feind genauso wenig böse zeigt wie die amerikanischen Jungs - beide dort befindliche Gruppen sind einfach in den Krieg gedrängt worden, alle wollen nur eins: Mit dem Leben davonkommen, was dort im winterlichen Waldgebiet zwischen den Fronten keine leichte Aufgabe ist. Vielleicht ist die Idee mit dem Weihnachtsbaum irgendwie zu übertrieben. Diese Szene hat mich schon in Christian Carions "Merry Christmas" etwas gestört, aber dort ist es viel überzogener dargetelt als hier in "Spezialeinheit IQ", aber dennoch vielleicht die schwächste Szene des ansonsten sehr guten Films, der vor allem durch das Zusammenspiel der Jungschauspieler gefällt. Diese sind nämlich allesamt eher nette Typen, die hier nicht töten wollen, sondern ihr Gewissen nicht verloren haben. 


Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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