Samstag, 15. Februar 2014

Das Tribunal

























Regie: Gregory Hoblit

Verhandlung im Stalag...

Gregory Hoblit hat durch seine beiden Filme "Zwielicht" und "Ein perfektes Verbrechen" einen ausgezeichneten Ruf als Könner extrem spannender Gerichtsthriller erworben, auch in dem 2002 entstanden "Das Tribunal" steht eine Gerichtsverhandlung im Mittelpunkt des Geschehens. Allerdings findet diese Verhandlung im Wintermonat Dezember 1944 in einem Theaterraum eines Stalags bei Augsburg statt, denn in diesem Kriegsgefangenenlager ist ein Mord geschehen. Bei dem Toten handelt es sich um den Staff Sergeant Vic Bedford (Cole Hauser), der kurze Zeit zuvor durch seine besonders rassistische Gesinnung mit offen vorgetragenem Hass gegen die beiden dunkelhäutigen Offiziere Lincoln Scott (Terence Howard) und Lamar Archer (Vicellous Shannon) auffiel. Ebenfalls zu den Gefangenen zählt der amerikanische Colonel William McNamara (Bruce Willis), der den höchsten Rang unter den Gefangenen besitzt. Auch er meint es nicht besonders gut mit seinem afroamerikansichen Kameraden, sie werden aus dem fadenscheinigen Grund des Platzmangels in eine andere Baracke für die niedrigeren Dienstgrade einquartiert. Dort ist auch der junge Lieutenant Thomas W. Hart der bei einer Erkundungsfahrt in der Nähe von Malmedy in Belgien von der deutschen Wehrmacht gefangen genommen wurde. Der Lagerkommandant Oberst Werner Visser (Marcel Lures) verfolgt amüsiert die rassistischen Tendenzen beim Feind als Zeichen, dass die Nazis doch im Recht sind. Durch ein gemeines Komplott in den eigenen Reihen wird Lamar Archer von den Deutschen standrechtlich erschossen. Der Verdacht fällt auf Bedford, der aber auch nicht mehr lange lebt. Nun wird Lincoln Scott verdächtigt und soll ebenfalls sofort hingerichtet werden. Immerhin kann McNamara bei Visser bewirken, dass ein Prozess stattfinden darf und Hart wird mit der Verfteidigung beauftragt...


 Der Film kann mit einer guten Kameraarbeit von Alar Kivilo punkten, die Bilder, die die verscheiten Kriegsmonate einfangen, sind sehr gut gelungen. Auch die Darsteller machen ihre Sache gut. Trotzdem gelingt es dem Film nach einem sehr guten Anfang nicht an Fahrt aufzunehmen. Er wirkt seltsam träge - möglicherweise liegt es daran, dass die Geschichte sich nicht so ganz entscheiden kann zwischen Gerichtsdrama, Krimi, Rassendrama oder Ausbruchsgeschehen. Da keines dieser Themen die große Dominanz einnimmt laufen die verschiedenen Varianten gleichmässig verteilt über die gesamte Laufzeit von 125 Minuten und sind im Grunde nie richtig spannend inszeniert. Das Ende ist dann auch noch arg dick aufgetragen, da hätte ich mir auch weniger Heldenpathos gewünscht. Was bleibt ist ein unterhaltsamer etwas anderer Kriegsfilm, der zwar gut aussieht, aber inhaltlich zu überfrachtet wirkt. 


Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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