Regie: Wes Anderson
Sonderbaer, chaotischer Zug des Lebens...
Wes
Anderson schrieb und inszenierte 2007 den Kurzfilm" Hotel Chevalier" mit Jason
Schwartzman und Natalie Portman . Der 13
-minütige Film, der in einem Hotel spielt, ist im Grunde eine Art Prolog zu der
nachfolgenden Zugreise mit der indischen Eisenbahn" The Darjeeling Limited", die
Jason Schwarztmann als Jack Whitman mit seinem zwei ebenso sonderbaren Brüdern
Francis (Owen Wilson) und Peter (Adrien Brody) unternimmt. Ein Jahr nach dem Tod
des Vaters hat der Francis, der älteste der Brüder, diese Reise minuitös
geplant. Als Höhepunkt ist der Besuch bei der Mutter (Anjelica Huston) geplant,
die dort als Schwester Patricia in einem christlichen Kloster tätig ist.
Erwachsen sind die Brüder eigentlich nicht und insgesamt sehr verschieden. Aber
immerhin teilen sie die Begeisterung für exzentrische Kleidung und haben alle
gleichgroße Probleme beim Bewältigen des täglichen Lebens. Jack trauert noch
seiner letzten Liebe hinterher und schreibt inzwischen Kurzgeschichten, mit
denen er sich selbst therapieren möchte. Peter versteckt sich immer hinter
seinen Sonnenbrillen und Owen ist sowas wie der spirituelle Part und
Lebensberater für seine jungeren Brüder. Er trägt aufgrund eines Unfalls ein
Turban, was nun gar nicht so schlecht passt in Indien. Dabei fühlt sich der
Zuschauer sehr schnell als Reisepartner des skurrilen Brüdertrios und geniesst
im "Darjeeling Limited" die Landschaft und lernt nebenbei einige Menschen des
bevölerungsreichen landes kennen.
Auf ihrer Zugfahrt, die auch als Selbstfindung dienen soll, begegnen die
Brüder schönen Frauen wie der Zugstewardess Rita (Amara Karan).
Peter kauft eine Kobra , die später im Zug aus dem Transportbehälter entweicht
und für einen Rausschmiß durch den Chef Steward (Waris Ahluwailia) führt.
Dadurch führt sie das Schicksal mit drei kleinen Jungen zusammen, die in einen
Fluss fallen. Die Brüder versuchen die Kinder zu retten, leider können sie nur
zwei Kinder lebend aus dem Wasser bergen. In den Dorf dieser Kinder werden sie
gefeiert, bekommen aber auch die Trauer um das verstorbene Kind mit. Sie werden
zur Beerdigung eingeladen...
Viele Themen werden in diesem Roadmovie verwoben, im
Grunde geht es um eine Art, die Welt zu bereisen, ohne sie wirklich zu sehen. Es
kommt eine seltsame Familenkonstellation hervor, bei dem die Brüder nicht nur
ihre Mutter suchen, sondern auch den verstorbenen Vater. Finden werden sie kaum,
der Weg ist das Ziel.
Vatersuche,
Familientherapie, Generationenbild, spirituelles Zeitgeistgemälde und Roadmovie
über die recht verbreitete Art, die Welt zu bereisen, ohne sie zu sehen. Am Ende
rennen die drei Brüder wie am Anfang dem Zug hinterher. Sie erreichen aber das
Ziel nur, wenn sie sich in letzter Sekunde allem Gepäck entledigen.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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