Sonntag, 4. Januar 2015

Sabata

























Regie: Gianfranco Parolini

Spaghetti, Banjo und Cartoon in Daugherty....

Eine ganze Menge Banditen und einige Zirkusakrobaten rauben den Tresor aus der Bank des texanischen Kaffs Daugherty, gefüllt mit 100.000 Dollar. Die Soldaten, die das viele Geld bewachten, werden alle getötet.  Hinter dem Raub stecken aber keine Outlaws, sondern vermeintlich brave und gesetzestreue Bürger wie der affektiierte Großgrundbesitzer Stengel (Franco Ressel), der mit dem Zaster Grundstücke in Daugherty aufkaufen möchte, die durch eine zukünftig geplante Eisenbahn dramatisch an Wert gewinnen werden. Seine Kompanions sind Saloonbesitzer Ferguson (Antonio Gradoli) und sogar der angesehene Richter O´Hara (Gianni Rizzo). Die Banditen flüchten mit dem Geld,  doch diese Schurken haben die Rechnung ohne den Kopfgeldjäger Sabata (Lee Van Cleef) gemacht, der gerade mal auf Durchreise war. Er legt die Banditen allesamt um und bringt die Leichen inklusive geraubtem Tresor wieder zurück. Bescheiden wie Sabata nun mal ist, will er lediglich die angemessene Belohnung von 5.000 Dollar als Prämie zu kassieren. Im Saloon trifft Sabata auf Banjo (William Berger), einem alten Weggefährten, der gut Musik macht, aber ansonsten als stiller Beobachter der folgenden Ereignisse auftritt. Sehr zum Leidwesen seiner Freundin Jane (Linda Veras), die sich ein bisschen mehr Action von ihrem Macker wünscht. Darüberhinaus bekommt der charismatische Sabata auch schnell zwei Helfeshelfer, denen er mit seiner Coolness und Schießfertigkeit mächtig imponieren konnte:
Der kauzige, dicke Säufer Carrincha (Ignazio Spallo), der durch Sabata wieder auf die Beine kommt  und Alley Cat (Nick Jordan), ein stummer Indio mit akrobatischem Geschick - der war auch zufälllig Zeuge des Raubes, da er einen Großteil seiner Freizeit auf den Dächern der Häuser verbringt. Sabata macht den Gangstern aber Angst und so versuchen sie das Auszahlen der Prämie zu sparen, statdessen heuern sie einige Killer an, die Sabata beseitigen sollen...


 Damit ist die Handlung im Großen und Ganzen schon erklärt und die gesamte Dynamik, die sich noch daraus entwickelt wurde von Gianfranco Parolini (aka Frank Kramer) in diesem Italo Western straff inszeniert, inklusive einiger dramatischer Showdowns. Der Film verzichtet auf die genretypischen Brutalitäten und wird mühelos von Lee van Cleef getragen, der mit seinem schwarz gekleideten Anzug, seinem Hut und seiner Waffe die Szene beherrscht.
Obwohl "Sabata" nicht zu den wahren Genregrößen zählt - da fehlt die Kälte und die Grimmigkeit, die die besten Arbeiten auszeichnet - hat dieser Italo Western sehr unterhaltsame Anteile. Man muss sich allerdings mit dem übertriebenen, eigentlich schon cartoonistischen Stil anfreunden, beinahe könnte man von einem Western Comic sprechen. Der Film hat zwar dramatische Anteile, die sich vor allem im Schlagabtausch mit dem Oberschurken und mit dem einstigen Weggefährten gipfeln, aber es überwiegt für mich eigentlich der spaßige Anteil. Mit dem dicken Carricha meint man stellenweise Bud Spencer wäre präsent und gleich käme Terence um die Ecke, um die Slapstickparade zu eröffnen.
Die Musik von Marcello Giombini passt super zum Film und schwirrt einem noch lange nach dem Genuss des Streifens durch den Kopf. Die Action ist mit überzogenen Schießereien und melodramatischen Parts immer am Rande des Irrsinns angesiedelt . Der Bankraub zu Beginn des Films zeigt auch die teilweise perfekte choreografische Leistung und bleibt  in Erinnerung.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen