Freitag, 30. Januar 2015

Super - Shut up, Crime




Regie: James Gunn

Der Koch und die Verkäuferin...

Der 1970 geborene US-Regisseur James Gunn hat im letzten Jahr mit "Guardians of the Galaxy" einen der erfolgreichsten Blockbuster gedreht. Dieser Mischung aus Action und Science Fiction war natürlich schon alleine aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Marvel Comic Universe ein Riesenerfolg beschieden. Verglichen mit den anderen Comic Helden von Marvel sind Figuren wie Grood oder Rocket natürlich schon etwas unkonventionell. Aber dies scheint für Gunn auch einen Reiz darzustellen, denn er war 4 Jahre vorher mit "Super - Shut up, Crime" schon einmal im Superheldengenre tätig. In diesem 2010 realisierte Streifen mutieren ein Koch und eine Comic-Verkäuferin zu den Superhelden und bilden sowohl Verwandtschaft als auch Alternative zu etwa zeitgleich entstanden "Kick Ass" von Matthew Vaughn, der ja auch ein seltsames Duo gegen das Böse kämpfen lässt - einen sensiblen und verletzlichen Nerd und ein kleines Mädchen namens Mindy, die zum Hit Girl wird. Wenn man "Kick Ass" mit "Super" vergleicht, dann ist letzterer natürlich wesentlich weniger opulent in allen technischen Belangen einschliesslich der Kameraarbeit, der Ausstattung oder den Szenebildern. "Super" wirkt da etwas trashig in B-Picture Optik, das fehlende Budget wird aber von James Gunn mit einigen subversiven Elementen ausgeglichen. So sind die besten Szenen des Films fast schon mit einem Tarantino Style versehen - etwa dann, wenn unser Superheld Frank D´Arbo (Rainn Wilson) als bereits gehörnter Ehemann naiv einen Besucher (Kevin Bacon) zum Spiegeleier-Essen einlädt, während die untreue Gattin (Liv Tyler) bereits mit diesem Besucher eine Liason hat. Immerhin wird Frank von diesem gewissen Jacques gelobt wegen seiner tollen Gabe die besten Eier der Stadt zu machen. Ansonsten fühlt sich Frank zu Recht als Loser, aber er hatte bis vor kurzem eine Lebensaufgabe. Das Leben seiner Gattin Sarah wieder mit einer guten Struktur zu versehen und sie von einer drogensüchtigen "Schlampe" in eine vorbildliche Hausfrau und vielleicht sogar Mutter umerziehen zu lassen. Das Resultat aber ist der leere Kleiderschrank, den Frank eines Morgens vorfindet. In seinem Träumen flüchtet er sich in eine Comicwelt, dort erlebt er sich durch die Geschichten vom Heiligen Rächer (Nathan Fillion) aufgewertet und wird so zum Blutroten Blitz - ein Kostüm, in dem er auch noch reichlich lächerlich aussieht, aber immerhin kann er durch seine Aktionen "das Böse zu besiegen" einigen Medienwind erzeugen. Daher wird das Interesse der Comicverkäuferin Libby (Ellen Page) auf ihn gelenkt, die ebenfalls reichlich durchgeknallte junge Frau fühlt sehr schnell, dass der unscheinbare Typ, der bei ihr die Comics kauft, dieser Rächer sein könnte. Es bahnt sich bald eine Zusammenarbeit an und aus Libby wird die Superheldin Blizzie...


dies alles ist ziemlich locker von James Gunn inszeniert worden - aber Vorsicht: Die FSK 18 Freigabe kommt nicht von ungefähr, da gibts dann doch einige sehr explizite Brutalszenen im Film. Der Film setzt auf die Wirkung seiner beiden Verlierer, die zu Helden werden und das massive Töten wird von der Satire getragen, die den Film beherrscht. Ob der Versuch gelingt die untreue Tomate von Ehefrau aus den Klauen der miesen Gangster zu retten (obwohl die Gute ja aus freiwilligen Stücken handelte) wird in knackig kurzen 92 Minuten unterhaltsam gezeigt. Gelegentlich bedauert man das geringe Budget des Films, denn man erwartet bei einer "Comicverfilmung" doch auch das opulente Szenario


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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