Freitag, 2. Januar 2015

New World - Zwischen den Fronten

























Regie: Park Hoon Jung

Polizst und Gangster...

Zwölf Jahre sind seit dem Riesenerfolg "Infernal Affairs von Andrew Lau und Alan Mak bereits vergangen, der zu dem noch populäreren Remake "Departed" von Martin Scorsese führte. Die Story erzählte von Undercoveragenten. Einer davon war ein von der Mafia eingeschleuster Mann bei der Polizei, die Polizei selbst hatte aber auch Spitzel in den Reihen der Gangster. Mit "New World - Zwischen den Fronten" hat Südkoreas neue Regiehoffnung Park Hoon-Jung (er schrieb das Drehbuch für Kim Je-Woons "I saw the Devil") einen perfekten Nachfolgefilm realisiert. Die Rechte für ein US-Remake hat Sony Pictures bereits in der Tasche. Tatsächlich ist der wendungsreiche asiatische Undercover-Thriller atemberaubend choreografiert und inszeniert. Mit 134 Minuten Laufzeit gestattet sich der Film auch einen ruhigeren Beginn, bei dem die Figuren der Geschichte vorgestellt werden. Erzählt wird das Schicksal des jungen Polizeioffiziers Ja-Sung (Lee Jung-jae), der schon seit vielen Jahren verdeckt als wichtiges Mitglied bei Goldmoon, dem größten Verbrechersyndikat Koreas, arbeitet. Es gibt nur wenige Menschen, die von seinem doppelten Spiel wissen. Einer davon ist der skrupellose Polizeichef Kang (Choi Min-sik), dem er regelmässig Bericht erstattet. Ja-Sung ist inzwischen zum engsten Berater des hitzköpfigen Jung-Chung (Jung Min-Hwang) einem der Nachwuchsführungskräfte des Syndikats geworden. Als der oberste Boß des Syndikats bei einem Autounfall ums Leben kommt, ist es schnell sicher, dass der vermeintliche Unfall ein geplanter Mord war. Die Gangster wollen die Nachfolgefrage schnell klären. Als neuer oberster Boß von Goldmoon kommt aber nicht nur Jung-Chung in Frage, auch sein Konkurrent Lee Joong-gu (Park Sung Woong) hat großen Einfluß und könnte auf gute Unterstützung hoffen. Mit dem Vizedirektor Jang-Su Ki (Choi Il Hawa) rechnet man weniger, da er nicht die gleichen ehrgeizigen Ambitionen auf das Amt hegt. Die neue Situation ist natürlich wie geschaffen dafür, dass die Nachfolge blutig ausgetragen werden könnte. Während des Kampfes um die Nachfolge von Goldmoon, wittert Kang die Gelegenheit, durch geschickte Manipulation, die Geschicke zu beeinflussen und so das Goldmoon-Kartell dauerhaft unter Kontrolle zu bringen. Dabei ist Ja-sung für ihn nichts anderes als eine Spielfigur auf dem Schachfeld gegen die organisierte Kriminalität. Die Schlinge um seinen Hals zieht sich immer enger zu und seine Loyalitäten werden auf harte Probe gestellt. Darüberhinaus wird immer offensichtlicher, dass die hiesige Polizei nicht nur einen Spitzel in den Reihen der Gangster platziert hat. Während Ja-Sungs Frau (song ji hyo) ein Kind erwartet, wird die wahre Identität der Goldmoon Mitarbeiterin Han Joo-Kyung (Park Seo-Yeon) durch das Auftauchen geheimer Polizeiakten ermittelt .


"New World"  ist ein spannender, knallharter und wendungsreicher Thriller, bei dem sehr schnell klar wird, dass zwischen Gut und Böse keine klare Grenze liegt - sehr gut entwiickelt ist die Figur des Undercover-Agents, der immer mehr seine frühere Identität als Polizist verliert und sich immer mehr als Teil des Syndikats begreift. Aber zu dieser Erkenntnis kommt er erst, als es beinahe schon zu spät ist. Vorher werden die Ersuche diesen gefährlichen, seit 8 Jahren dauernden Einsatz verlassen zu dürfen, negativ beantwortet. Kein Charakter hier bewegt sich deutlich außerhalb der Grautöne Die erste Stunde macht es dem Zuschauer nich ganzt leicht, weil in kürzester Zeit so viele Charaktere und Handlungsstränge geboten werden, dass man sich wirklich sehr konzentrieren und gut aufpassen muss, um den Faden nicht zu verlieren. Der Film nimmt sich viel Zeit damit, um die Situation, in der sich alle Charaktere befinden plausibel zu machen. Ab dann bricht die Hölle los und man wird mit einem der atmosphärisch dichtesten Gangsterepen der letzten Jahre belohnt. Ein kleines Meisterwerk mit klassikerpotential.



Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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