Donnerstag, 1. Januar 2015
18 Stunden bis zur Ewigkeit
Regie: Richard Lester
Juggernaut...
Richard Lesters "18 Stunden bis zur Ewigkeit" ist ein etwas anderer, viel ruhigerer Katastrophenfilm. Der britische Thriller entstand 1974 im Anschluß an Lesters erfolgreichen Ausflug zu den Musketieren und baut seine Spannung sehr subtil und langsam auf. Zu Beginn nimmt der Zuschauer daran teil. wie das Kreuzfahrtschiff S.S. Britannic mit 1200 Passagieren an Bord seine Fahrt über den Atlantik beginnt. An Bord sind auch die Frau und die Kinder von Superintendent John McLeod (Anthony Hopkins) von Scotland Yard. Kapitän Alex Brunel (Omar Sharif) ist ein erfahrener Mann und hat scheinbar alles im Griff. Doch Reedereivorstand Nicholas Porter (Ian Holm) erhält einen mysteriösen Anruf von einem Mann, der sich Juggernaut nennt. Dieser Anrufer gibt an, er selbst habe auf dem Schiff sieben Zeitzünder Bomben versteckt, die in 18 Stunden explodieren würden. Darin ausgestattete ausgeklügelte Fallen würden eine Entschärfung beinahe unmöglich machen. Er fordert eine hohe Geldsumme. Um den Ernst der Lage zu dokumentieren, lässt er zur Demonstration seiner fiesen Absichten ein paar kleine Explosionen starten. Der Reeder hat zuerst vor das Lösegeld zu bezahlen, da er um das Wohl der 1.200 Passagiere sehr besorgt ist und sich für das Leben der Leute verantwortlich fühlt. Doch die Regierung ist dagegen, weil dadurch in einer Zeit des Terrors die Regierungen immer mehr erpressbar würden, wenn man auf die Foderungen eingehen würde. So bleibt also nur ein Team von versierten Bombenentschärfern. Unter der Leitung des Marineoffiziers Anthony Fallon (Richard Harris) reist das Rettungsteam an. Mit seinem ersten Assistenten Charlie Braddock (David Hemmings) findet er die baugleichen Bomben. Alle sind durch einen komplizierten Mechanismus geschützt. Scotland Yard versucht zeitgleich den anomymen Bombenleger zu finden, zu den Befragten gehört auch der Pensionär Sidney Buckland (Freddie Jones), der schon mit Anthony Fallon Bomben entschärft hat...
Der Film heißt im Original "Juggernaut" - ein metaphorischer Begriff, der für eine unaufhaltsame Kraft steht, die alles vernichtet, was ihr im Wege steht. So nennt sich der anonyme Täter und sein Name steht auch für sein Programm. Ein Hinweis, der am Ende des Films, von großer Bedeutung ist, denn es entscheidet sich an den Farben "Blau" und "Rot", ob das riesige Kreuzfahrtschiff in die Luft geht oder nicht. Lesters Schlüsselszene ist an Spannung kaum zu überbieten und wer sie gesehen hat wird sie auch nicht mehr vergessen. Eine Szene, die für mich auch 70er Jahre Filmgeschichte bedeutet. Imponierend ist Lesters ruhiger Inszenierungstil, es gibt sehr viel ruhige Passagen auf dem Schiff. Die Passagiere selbst geben sich britisch gelassen, trotz der hohen Gefahr und hohen Anspannung. Sehr beeindruckend auch die Motivationsversuche vom Social Director Curtain (gespielt von Roy Kinnear), der versucht mit viel Unterhaltung seine Passagiere vom Ernst der Lage abzulenken und dabei kuriose Szenen hat.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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