Regie: Roger Alers, Bob Minkoff
Der ewige Kreis...
Mit 987 Millionen Dollar Einspielergebnis ist "König der Löwen"
nicht nur der erfolgreichste Kinofilm des Jahres 1994 geworden - er
liegt im weltweiten All Time Ranking immer noch auf Platz 20 der Liste.
Inflationsbereinigt sogar auf Platz 18 - in dieser Liste liegen aber die
ganz alten Disney Klassiker wie "Schneewittchen und die 7 Zwerge"
(Platz 10), und101 Dalmatiner" (Platz 11) noch vor dem Abenteuer des
Löwen Simba. Überrundet wurde aber das Vorbild "Dschungelbuch" (Platz
30), der aber immerhin in Deutschland in Punkto Zuschauerzahlen
unerreichbar bleibt. Die Zahl von 23,6 Millionen Kinogängern dürfte auch
in den nächsten Jahrzehnten der Maßstab aller Dinge sein. "König der
Löwen" zählte aber immerhin satte 11.888.184 Besucher in Deutschland,
was ihn auf einen phänomenalen 7. Platz bringt. Auch ich ging damals ins
Kino und wir haben in einer nicht ganz so gut besuchten
Nachmittagsvorstellung die Nöte einer jungen Mutter erlebt, die mit
ihrem beiden Kindern ein paar Reihen vor uns saß. Beim Tod von Simbas
Vater war nämlich das Heulen der Kinder nicht mehr zu stoppen - der
verstorbene kritikerpapst Roger Ebert meinte auch, dass der Film für die
ganz Kleinen auch verängstigend wirken könnte - aber immerhin werden
die Kids durch die Bearbeitung solcher Themen auf das Leben vorbereitet
und am Ende schließt sich ja auch der ewige Kreis und hält diese schöne
Botschaft parat. Dies ist auch das Thema das Films und die Lehre, die
der gro0e König der Löwen Mufasa seinen kleinen Jungen Simba mit auf den
Weg geben will. Er wird einmal den Platz seines mächtigen Vaters
einnehmen, wenn dieser nicht mehr da ist. Doch dieser weise und gerechte
Herrscher, der mit der Löwin Sarabi, Simbas Mutter, glücklich
verheiratet ist mit und dem Kreislauf des Lebens folgt, wird von seinem
Bruder Scar in einen Hinterhalt gelockt. Seine Herrschaft wird auf
tragische Weise durch ein GnuStampede beendet. Auch der kleine Simba
soll getötet werden. Dies sollen die Hyänen, die Helfeshelfer von Scar,
erledigen. Doch Simba gelingt die Flucht. Er verlässt aber das "Geweihte
Land" der Löwen und wird von Timon, einem Erdmännchen und Pumbaa dem
Warzenschwein gerettet. Simba glaubt, dass er die Schuld am Tod des
Vaters trägt, so wie es ihm Onkel Scar auch sagte. Von seinem beiden
Rettern lernt der junge Löwe die Philosophie Hakuna Matata (Keine
Sorgen) und dies wird dann auch die zweite Botschaft des Films. Als
junger Erwachsener Löwe trifft er zufällig wieder auf seine
Jugendfreundin Nala. Sie ist auch und natürlich auch Mufasas alter
Freund Rafiki, der Mandrill und Schamane, der Simba zeigt, dass der
Vater in ihm weiterlebt. Simba darf die Verganenheit nicht mehr
verdrängen, der Geist von Mufasa erscheint ihm und daraufhin entscheidet
sich Simba endlich nach Hause zurückzukehren und das Land von dem Bösen
zu befreien..
tatsächlich ist "König der Löwen" für einen
Disney Film eher düster, zumindest die erste Hälfte sieht nach einem
Sieg für das Böse und für die zerstörerischen Elemente aus.
Dramaturgisch kann der Film dann in großartiger gefühlsmäßiger Manier
alles wieder zurückerobern. Entscheidend für den Erfolg des Films ist
nicht nur die universelle Geschichte, die sich nur zu gut auf den
Menschen übertragen kann und darüberhinaus das Band zwischen Tier und
Mensch mental verfestigt, sondern die grandiose Gestaltung der Figuren.
Diese sind in "König der Löwen" genauso markant und schillernd wie bei
den ganz alten Klassikern der Disney Studios...Dumbo, Bambi, Pinocchio,
Peter Pan, Susi und Strolch und und und. "König der Löwen" markiert auch
mit seinem immensen Erfolg den Höhepunkt des wieder erstarkten Studios,
der sich mit Klassikern wie "Arielle", "Schöne und das Biest" oder
"Alladin" schon anbahnte. Danach ebbte der Megaerfolg der Disney
zeichentrickfilme etwas ab, aber dafür gabs Riesenerfolge im Bereich des
Animationsfilms (in Zusammenarbeit mit Pixar).
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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