Regie: Francis Ford Coppola
Herz der Finsternis...
Auf höchster Ebene wurde dieser Befehl ausgegeben, er ist geheim und
offiziell existiert er daher gar nicht: Die Liquidation des im Dschungel
wahnsinnig gewordenen Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando). Der von der Armee
bestimmte Killer ist der US Army Captain Benjamin L. Willard (Martin Sheen), der
bis vor kurzem in einem Hotelzimmmer in Saigon auf weitere Instruktionen
gewartet hatte. Dann wird er zu Generalleutnant Corman (G.D. Spradling) und
Colonel Lucas (Harrison Ford), die ihm diesen speziellen Auftrag zuteilen.
Willard soll mit einem Patrouilenboot den Mekong flussaufwärts Richtung
Kambodscha gebracht werden. Dort im Dschungel muss Kurtz wohl sein. Er hat sich
seit langem von der amerikanischen Militärführung distanziert, soll 4 Agenten
eigenmächtig hingerichtet haben und lässt sich auch sonst nicht mehr
kontrollieren. Im Dschungel des im Vietnamkrieg neutralen Nachbarland Kambodscha
hat er sich ein Reich aus Soldaten und Einheimischen aufgebaut haben, über das
er inzwischen wie ein zorniger Gott herrscht.
Wilards Begleiter auf dem Boot sind Chief Phiillps (Albert Hall) und die
Besatzungsmitglieder Lance (Sam Bottoms), Hicks (Frederic Forrest) und Miller
(Larry Fishburne).
Die 1. US Luftkavallerie, die Willards Boot den Fluß aufwärts eskortieren
soll, wird geführt von dem selbstherrlichen Bataillons Kommandeur Lieutenant
Colonel Kilgore (Robert Duvall). Dieser verbringt die Zeit zwischen dem
Bombardieren der vom Vietcong beherschten Dörfer mit Surfen. Der Angriff aus der
Luft erfolgt mit musikalischer Unterstützung. Aus den Lautsprechern ertönt
Richard Wagners Walkürenritt. Weitere wahnsinnige Episoden sollen folgen, bis
Willard das Reich von Kurtz erreicht..
"Apocalypse Now" war neben den beiden Paten Filmen der dritte ganz große
Wurf von Francis Ford Coppola, die er allesamt in den 70ern realisierte. In den
späteren Jahren drehte er kleinere, intimere Filme und schuf nie wieder ein
derartiges Epos. Dabei ist "Apocalypse Now" mit seiner permantenten
Weltuntergangsstimmung der Antikriegsfilm par Exzellence.
Basierend auf einem Roman von Joseph Conrad, wird die Grausamkeit des
Krieges ebenso deutlich wie seine Sinnlosigkeit. Coppola beschreitet die Reise
Willards konsequent von Anfang bis Ende als das Eindringen in die menschliche
Seele. Und was dort gefunden wird, ist alles andere als gut. Der kürzlich
verstorbene Kritikerpapst Roger Ebert schrieb über" Apocalypse Now wie folgt "Er
handelt nicht so sehr vom Krieg selbst, sondern davon, welche Wahrheiten der
Krieg ans Licht bringt, bei denen wir uns glücklich geschätzt hätten, wenn wir
sie nie entdeckt hätten.“ Eine perfekte Zusammenfassung für einen perfekten,
allerdings sehr unschönen Film, der mit Sicherheit zu den ganz großen Werken der
Filmgeschichte gehört.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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