Donnerstag, 11. Juli 2013

Beast of the Southern Wild





















Regie: Benh Zeitlin

Magische Kinderaugen...

Irgendwie wollte der Funke bei mir nicht so ganz überspringen, auch wenn viele Zuschauer anderer Meinung waren und den Film um die kleine Hushpuppy begeistert aufnahmen. Man kann dem jungen Filmemacher Benh Zeitlin allerdings viel europäisches Flair bescheinigen, denn typisch amerikansich ist der Film nicht aufgebaut. Er trägt in positiver Weise eine eigene Handschrift und bietet ein modernes Märchen - ausschliesslich aus der Sicht der kleinen Protagonistin, dargestellt von der erst 9 Jahre alten oscarnominierten Quvenzhané Wallis.
Zeitlin lebte eigenen Angaben zufolge in Prag, als er aus den Nachrichten von den Zerstörungen in New Orleans erfuhr durch Hurrikan Katrina im August 2005.  Auch in "Beast of the Southern Wild" geht es um die Natur, um Zerstörung der Heimat, denn in diesem abgelegenen Sumpfland von Lousiana, in dem das phantasievolle wie bedrückend realistische Geschehen angesiedelt ist, ist ein Sturm angekündigt. Dort lebt in sozialer Armut die kleine Hushpuppy mit ihrem kranken Vater Wink Doucet (Dwight Henry), der die Kleine alleine erzieht. Das Mädchen flüchtet sich in eine Phantasiewelt, beeinflusst auch durch den Stoff an der Schule, da die Lehrerin  Miss Bathsheba über die Legende der ausgestorbenen Auerochsen sowie auch über die bevorstehende Klimaveränderung und daraus resultierenden Katastrophen berichtet. In ihrer kindlichen Phantasie sieht sie diese Urzeittiere aus dem schmelzenden arktischen Eis wieder auferstehen und somit als Begleiter oder Auslöser der aufziehenden Naturgewalten....

 Keine Frage: Das ist ein Bilderfilm, der seine Geschichte dem Bild unterordnet und mit den magischen Augen des Kindes ans Werk geht. Dabei kreuzen sich Schönheit und Hässlickeit und geben sich einander die Hand. Der soziale Sprengpunkt wird aber durch die Kinderaugen zu etwas ganz Wertvollem, Elementarem. Also so eine Art Verwurzelung, die sich möglicherweise durch die Krankheit des Vaters schwer verändern wird. Dies wurde von Benh Zeitlin sehr eigenwilig umgesetzt und beim Sundance Festival prämiert. Wie man hört ist "Beast of the Southern Wild" der neue Lieblingsfilm von Oprah Winfrey

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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