Samstag, 6. Juli 2013

Chinatown



Regie: Roman Polanski

Das schreckliche Geheimnis der Evelyn Mulwray...

Polanskis "Chinatown" ist für mich einer der besten 10 Filme aller Zeiten. Dabei gelang dem polnischen Meisterregisseur eine Hommage an den Film Noir und bietet gleichzeitig einen Blick ins Los Angeles der 30er Jahre mit den Augen eines Europäers. Also ähnlich wie Leone dem amerikanischen Westen einen sehnsüchtigen Blick des Europäers verpasst, gelang dies auch Polanski. Dieser Kunstgriff gestaltete der Drehbuchautor Robert Towne mit, gerechterweise mit dem Oscar für seine fabelhafte Leistung ausgezeichnet wurde.
Die Story führt den Zuschauer in das Jahr 1937, die große Depression ist endlich überwunden. Aber die Bürge von Los Angeles haben ganz andere Sorgen.  denn das Umland scheint systematisch auszutrocknen, weil Wasser fehlt. Die Landbesitzer sind verzweifelt, da in vielen Fällen als einzige Konsequenz der Verlauf unter Wert bleibt.
Von all diesen Problemen bekommt der Privatdetektiv J.J.Gittes (Jack Nicholson) aber vorerst nicht viel mit. Seine Detektei läuft sehr gut, er hat inzwischen mehrere Mitarbeiter eingestellt. Vorbei die harte Zeit als Bulle im Problembezirk Chinatown.  Das ändert sich aber ab dem Zeitpunkt, als er von einer gewissen Mrs. Mulwray (Diane Ladd) engagiert wird ihren Ehemann Hollis (Darrell Zwerling) zu beobachten, da sie eine Geliebte vermutet. Dieser Hollis Mulwray ist der Chefingenier der Wasserwerke. Gittes betreibt Nachforschungen, merkt aber sehr schnell, dass dieser Mann sich nur für Wasser, Kanäle und Flüsse interessiert.  Doch die Hartnäckigkeit lohnt sich, der Buchhaltertyp wird überraschend beobachtet wie er sich mit einer jungen Frau trifft.  Er macht Fotos, übergibt sie der Auftraggeberin und am anderen Tag sind die Zeitungen voll von dieser Affäre. Er wird dann auch noch von der wahren Evelyn Mulwray (Faye Dunaway), die den Anwalt einschalten will. Ganz schön verworren und irritierend - aber genau das ist ja auch das Spezialgebiet von J.J.Gittes, der der Sache jetzt auf den Grund gehen möchte. Doch die Ereignisse dieses Sommers überschlagen sich, es wird eine Leiche ans Ufer gespült. Nun ermittelt auch Lieutenant Lou Escobar (Perry Lopez). Gittes ahnt nicht wohin in diese Geschichte führt. Jedenfalls ist Femme Fatale Evelyn äusserst attraktiv und interessant. Doch die Frau hat viele Geheimnisse und einen einflussreichen Vater. Den mächtigen und reichen Noah Cross (John Huston)...



Dieser moderne Film Noir wurde 1974 zu einem Welterfolg und natürlich ein absoluter Klassiker des amerikanischen Kinos. Besonders erschütternd bleibt das düstere und gemeine Ende, das Polanski durchsetzen konnte, weil er von dem HappyEnd nicht überzeugt war. Er sollte Recht behalten, denn dies verhalf den Figuren des Films, Gittes, der geheimnisvollen Mrs. Mulwray und dem Bösewicht Noah Cross, unvergesslich zu werden.
"Vergiss es, JJ, wir sind in Chinatown" so endet dieser überragende Thriller, der sowohl düster als auch farbenprächtig in Szene gesetzt wurde. Der Score von Jerry Goldsmith passt perfekt zur tragischen Dramaturgie des Films und unterstreicht perfekt diesen sowohl spannenden, melancholische und auch sinnlichen Ausflug in das Amerika der 30er Jahre.
Ein perfekter Film.



Bewertung: 20 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen