Regie: Tom Hooper
Jean Valjean, singend im Elend...
Les Miserables" ist ein Film des Briten Tom Hooper, der bereits mit "The Kings
Speech" einen Oscar als bester Regisseur erringen konnte. Mit seinem neuen Film
lässt er die große Zeit des Musicalfilms wieder auferstehen, denn sein Werk ist
keine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Victor Hugo, sondern die
Verfilmung des Musicals, das auf genau diesem Roman basiert. Verfilmungen des
Stoffes gab es schon reichlich. Die bekanntesten dürften wohl die 35er
US-Verfllmung mit Frederic March und die französische von Jean Paul le Chanois
aus dem Jahr 1958 sein. Dort ist Jean Gabin dieser Kettensträfling Jean Valjean,
der unerbittlich vom Gesetzeshüter Inspektor Javert (dargestellt von dem
großartigen Andre Bourvil)
Die Geschichte, die in Frankreich in der Zeit Napoleons bis zu der des
Bürgerkönigs Louis Philippe spielt, dürfte eigentlich bekannt sein. Es geht um
den Sträfling Jean Valjean (Hugh Jackman), der nach 20 Jahren begnadigt wird.
Allerdings wird der Mann, der ein Brot aus Hunger stahl und mehrere
Fluchtversuche in dieser langen Zeit unternahm, nach wie vor als sehr gefährlich
eingestuft. Und daher steht er auch unter der Bewährung des strengen Inspektor
Javert (Russell CroweI, der davon überzeugt ist, dass einer der das Gesetz
brach, es immer wieder tun wird. Und tatsächlich klaut Vajean, dem überall sein
verganenes Leben als Sträfling anlastet, Eigentum der Kirche. Er wird gefasst,
aber der Geistliche hat einen Plan mit dem Dieb und gibt an, dass er selbst die
Gegenstände Valjean geschenkt habe. Mit diesen Wertgegenständen kann sich
Valjean endlich eine bürgerliche Existenz aufbauen, er wird sogar Bürgermeister
und Fabrikbesitzer der Stadt Montreuil, in der er sich niedergelassen hat. Eine
seiner Arbeiterinnen heißt Fantine (Anne Hathaway) und wurde von ihrem Liebsten
mit einer kleinen Tochter namens Cosette allein gelassen. Das Schicksal will es,
dass Javert die neue Exiistenz des Ex-Sträflings mit der Vergangenheit
konfrontiert und dass Valjean sich um Cosette kümmern muss, die von geldgierigen
Wirtsleuten (Helena Bonham Carter, Sacha Baron Cohen) aufgenommen wurde. Er muss
aber mit dem Kind flüchten und sich in Paris mit neuem Namen verstecken . Als
Cosette (Amanda Seyfried) erwachsen wird, lernt sie den adligen Studenten Marius
(Eddie Redmeyer), der zusammen mit seinen Freunden am Juinaustand des Jahres
1832 teilnimmt und kämpft. Dort sollen sich die beiden alten Kontrahenten
Valjean und Javert wieder begegnen...
Ich bin zwar kein Musicalfan, aber einige alte Filmklassiker dieses Jahres
gefallen mir auch sehr gut. Für Historienfilme bin ich aber immer zu haben und
zeurst war ich ein bissel enttäuscht, dass der Film keine Romanverfilmung ist.
Aber trotz der Musik, die nicht unbedingt mein Fall ist, schwappt die
Begeisterung der Macher und des Ensembles sehr schnell auf mich über und man
kann diesen 158 Minuten langen Kinofiilm perfekt genießen, denn Kamera,
Ausstattung, Kostüme und die Bilder, die den Zuschauer in eine vergangene Epoche
führen sind aussergewöhnlich gut gelungen.
Auch wenn Anne Hathaway für die Rolle der Fantine einen Oscar als best
supporting Actress bekam, sind für mich Hauptdarsteller Hugh Jackman und Sacha
Baron-Cohne am beeindruckendsten.
Man kann diesen sehr edel durchkomponierten Film jetzt schon als Klassiker
bezeichnen, der sich vor Cukors "My fair Lady" oder Fred Zinnemanns "Oklahoma"
nciht verstecken muss.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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