Regie: Craig Zobel
Autorität vs. Gewissen...
"Compliance", das 2012 entstandene Dokudrama von Craig Zobel löst
Erinnerung an das Milgram Experiment aus. Diese psychologische Experiment von
Stanley Milgram testet die Bereitschaft durchschnittlicher Personen, ob sie auch
dann autoritären Anweisungen Folge leisten, wenn diese in direktem Widerspruch
zu ihrem Gewissen stehen. Der Versuch bestand darin, dass ein "Lehrer" (das war
die Versuchsperson) einem Schüler (ein eingeweihter Schauspieler) bei dessen
Fehlern in der Zusammensetzung von Wortpaaren jeweils einen elektrischen Schlag
versetzen musste. Ein weiterer Schauspieler wirkte als Versuchsleiter mit, der
die Anweisungen gab. Die Intensität der Schläge sollte nach jedem Fehler erhöht
werden. Das Ergebnis war nicht nur verblüffend sondern auch erschreckend, denn
nur 14 Personen brachen das Ergebnis irgendwann ab, 26 Personen aber gingen bis
zur maximalen Spannung von 450 Volt, die ihnen der Versuchsleiter (also die
Autorität) befahl.
In diesem Kontext ist die Geschichte, die auf Tatsachen beruht und in
"Compliance" aufgegrifen wird auch erklärbar. Allerdings habe ich mehrmals beim
Schauen den Kopf geschüttelt, wie doof und brav die Menschen die Befehle eines
vermeitlichen Polizisten befolgen ohne mal stutzig zu werden, dass sie einem
ganz üblen Scherz aufsitzen.
Leidtragende ist die junge, hübsche Becky (Dreama Walker), die in einem
Fast Food Restaurant in der Chick Wich Kette arbeitet und dringend auf den Job
angewiesen ist. Die ältere Sandra (Ann Dowd) ist ihre Vorgesetze und Managerin
des Ladens. Diese erhält ausgerechnet an einem Tag, an dem sehr viel los ist und
zudem noch ein Restauranttester inkognito anwesend sein soll, den Anruf eines
Poliziisten Daniel, der von einem Diebstahl berichtet. Becky wird von ihm
angeschuldigt einer Kundin viel Geld gestohlen zu haben. Leider habe er aber gar
keine Zeit sofort vorbeizukommen und kurzerhand macht er mit rhetorischem
Geswchick Sandra zu seiner Komplizin, die an seiner statt nun die Untersuchungen
vor Ort leiten soll. Als zusätzlichen Verstärker baut er auch noch den Chef von
Sandra ein, mit dem er schon gesprochen haben will....
Es kommt wie es kommen muss. Im Laufe der Handlung werden die Befehle des
Bullen immer abstruser und krimineller, aber keiner scheint irgendwelche Skrupel
zu haben das entwurdigende Szenario dem die junge Becky ausgesetzt ist, zu
beenden. Daher auch ein Ärgernis, auch wenn sich dies tatsächlich so abgespielt
haben mag. Ich kann es nur nicht so ganz nachvollziehen, zumal auf diese plumbe
Art. Daher konnte ich auch nur sehr wenig mit dem Film anfangen, auch wenn Ann
Dowd eine sehr gute Darstellerleistung bietet.
Bewertung: 4 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen