Regie: Matteo Garrone
Die Schwäche des Hundefrisörs...
Mit dem preisgekrönten "Gomorrha" aus dem Jahr
2008 und dem völlig unterschätzten "Das Märchen der Märchen" hat der
italienische Filmemacher Matteo Garrone den Filmliebhabern bereits zwei
Meisterwerke geschenkt. Sein aktueller Film "Dogman" wurde bereits mit
zwei europäischen Filmpreisen geehrt. Massimo Cantini Parrini bekam den
Preis für das beste Kostümbild und das Trio Dalia Colli, Lorenzo
Tamburini und Daniela Tartari durften sich über den Preis als beste
Maskenbildner freuen.
Obwohl er zuerst entschieden "Nein" sagte, das
schwache Ich der Hauptfigur gibt schließlich klein bei und schießt sich
damit mehrfach selbst ins Aus. Er wird für die Tat des Freundes
bestraft, die Kumpels wollen mit ihm nichts mehr zu tun haben und der
ungute Freund macht nach Marcellos Entlassung aus dem Gefängnis mit
seinem Verhalten genauso weiter wie bisher.
Garrone skizziert seine Charakterstudie sehr
genau und die Geschichte des Aussenseiters, der vergeblich versucht,
sich aus dem Griff der Gewalt zu befreien, ist recht intensiv. Am Ende
wird er gar zum Mörder - dieser eher sanfte Mann, der sich liebevoll um
Hunde kümmert und sogar bei einem Einbruch Simoncinos noch einmal an den
Tatort zurückkehrt, weil dieser ihm lachend sagte, dass der bellende
Hund einfach ins Eisfach entsorgt wird. Marcello nimmt Gefahren um sich,
um diesen Hund zu retten. Eine sehr schöne Szene, die man so schnell
nicht vergisst. Im Grunde ist Marcello eine Figur, die aus einem alten
Neorealismus Klassiker entsprungen sein könnte. Der Laiendarsteller
Marcello Fonte liefert eine großartige Leistung ab, die auch an die
Verlierertypen aus den alten italienischen Klassikern erinnern.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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