Dienstag, 2. Juli 2019

The Shootist - Der letzte Scharfschütze




















Regie: Don Siegel

Die letzte Vorstellung des Duke...

"The Shootist" (deutscher Titel: der letzte Scharfschütze) entstand 1976 und ist einer der wichtigsten Filme des Regisseurs Don Siegel. In der Hauptrolle ist John Wayne zu sehen, der in diesem Abgesang auf den alten Wilden Westen einen Revolverhelden spielt, der gleich am Anfang der Geschichte von Dr. Hofstetler, gespielt von James Stewart, die schreckliche Diagnose erfährt: Krebs im fortgeschrittenen Stadium. "Wie lange meinen sie hab ich noch zu leben" fragt er den Mediziner, der "vielleicht zwei, vielleicht auch drei Monate, möglich aber noch viel früher" antwortet. Während des Films selbst war der Duke selbst krebsfrei. Erst ein paar Jahre später entstanden Metastasen
 in Magen, Darm und Wirbelsäule. Im Juni 1979 starb der Duke und mit ihm der größte Westernstar der Filmgeschichte.
Der Prolog zeigt eine Art Clipmontage aus alten Wayne Klassikern wie "Red River", "Hondo", "Rio Bravo" und "El Dorado" bis das Bild eines Reiters in der Prärie auftaucht: Ein alternder John Wayne, der aber noch genau weiß, wie man im langsam zu Ende gehenden Wilden Western überlebt. Er wird von einem Banditen überfallen, doch der hat nicht gewusst, mit wem er sich da anlegt. Nachdem er dem Gangster eine Kugel in den Bauch geschossen hat, lässt er ihn einfach liegen und macht sich noch lustig über dessen Dummheit. Dieser alternde Mann ist kein geringerer als der berüchtigte Scharfschütze J. B. Books und ist auf dem Weg nach Carson City. Wir schreiben das Jahr 1901 und in der Stadt fährt sogar schon eine kleine, putzige Straßenbahn. Die neuen Zeiten haben bereits begonnen. In Carson City angekommen erfährt der Scharfschütze aus der Zeitung, dass Queen Victoria gestorben ist. Der Arzt Hofstetler, den er von früher kennt, soll eine Untersuchung über seinen Gesundheitszustand machen. Books leidet seit einigen Wochen an höllischen Schmerzen im Rücken und ein anderer Arzt hat ihn bereits untersucht. Nun hofft er von der zweiten Meinung eine bessere Diagnose, doch die bleibt aus. Krebs im Endstatium.
Die Wahrheit schockiert den unerschrockenen Revolverheld - er mietet unter falschem Namen ein Zimmer in der nahe gelegenen Pension der Witwe Bond Rogers (Laureen Bacall) und will dort seine letzten Tagen verbringen. Doch mit der Ruhe ist es ab dem Zeitpunkt vorbei, als Mrs. Rogers Sohn Gillom (Ron Howard) erfährt, wer der Fremde wirklich ist. Für ihn ein großes Vorbild, weil er der letzte noch lebende Scharfschütze des alten wilden Westens ist. Doch es spricht sich schnell rum, dass der berühmte Books in der Stadt ist.
Am Ende kommt es zum unausweichlichen Schießen im Saloon der Stadt, wo der Scharfschütze es gleich mit drei Kontrahenten (Richard Boone, Bill McKinney und Hugh O´Brian) aufnehmen muss...





In weiteren Nebenrollen sind Scatman Crothers (Shining), John Carradine als Bestatter, Richard Lenz als aufdringlicher Reporter und Sheree North als Books Ex zu sehen.
John Wayne beweist hier eindrücklich, dass er nicht nur Filmstar war, sondern auch ein facettenreicher Darsteller, der sich auch auf die leisen Töne versteht und seine Rolle mit der nötigen Differenziertheit spielt. Der Film selbst spielte gute 13 Millionen Dollar ein und wurde in der Kategorie "Bestes Szenenbild" (Robert F. Boyle und Arthur Jeph Parker) nominiert, was sehr gerechtfertigt ist. Die Bilder von Carson City im Jahr 1901 sind klasse gestaltet. Dickes Lob an Szenenbild, Ausstattung und Kamera (Bruce Surtees). Für den jungen Ron Howard sprang auch eine Golden Globe Nominierung in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" heraus. Zudem wurde "The shootist" vom National Board of Review Awards zu den 1O besten Filmen des Jahres ausgewählt.







Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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