Mittwoch, 19. Mai 2021

Die Haut des Anderen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Jacques Deray

Aufräumen in Wien..

Der 1966 entstandene Agententhriller "Die Haut des Anderen" von Jacques Deray wirkt anfangs etwas spröde, beinahe behäbig - der Film nimmt aber irgendwann an Fahrt auf und am Ende staunt der Zuschauer über die Kaltblütigkeit, die er gerade gezeigt bekommt.
Deray hat einige Klassiker des französischen Kinos geschaffen. Sehr bekannt ist sein "Swimmingpool", in dem Romy Schneider und Alain Delon badeten. Sein bekanntester und erfolgreichster Film war "Borsalino" - wieder mit Delon, diesmal im Duett mit Jean Paul Belmondo. Der Film spielte viel Geld ein und zog eine Fortsetzung nach sich. Empfehlenswert sind auch "Flic Story" oder "Iller stellen sich nicht vor".
"Die Haut des Anderen" spielt auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges in Wien. Dorthin wird der französische Geheimdienstoffizier Pascal Fabre (Lino Ventura) geschickt - er soll Licht ins Dunkel bringen, denn sein Berufskollege Margery (Jean Bouise) steht im Verdacht Doppelagent zu sein. Fabre wurde deshalb mit dieser gefährlichen Mission betraut, weil er ein alter Freund des Verdächtigen ist und man ihm am ehesten zutraut Margery zur Rückkehr nach Paris zu bewegen. Doch Margery ist untergetaucht. Ein Verbindungsmann wird plötzlich Opfer eines tragischen Autounfalls. Er könnte aber auch ausgeschaltet worden sein.  Margery selbst nimmt nur per Telefon Kontakt mit seinem früheren Freund auf. Er fordert ihn auf wieder zu verschwinden. Margery selbst will mit seiner Geliebten Anna (Marilu Tolo) nach Italien flüchten und dort untertauchen. Doch die Gegenseite unter der Führung des Russen Chalieff (Wolfgang Preiss) hat ganz andere Pläne mit Margery. Sie sind auf der Suche nach einem Mikrofilm. In den Fall verwickelt ist auch der vermögende Anwalt Weigelt (Jean Gervais) und der Cafebesitzer Kern (Adrian Hoven)...




Der Film lockte damals ca. 950.000 Franzosen in die Kinos, in Deutschland hatte der Film weniger Erfolg. Er ist auch trotz einiger Fernsehausstrahlungen nahezu in Vergessenheit geraten. Schade, denn trotz seiner etwas spröden Machart ist "Die Haut des Anderen" sehenswert und zeigt Hauptdarsteller Lino Ventura als verschlossenen und ruhigen Agenten, der am Ende alles mit eiskalter Präzision erledigt.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.


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