Donnerstag, 10. Oktober 2024

Oliver & Co.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: George Scribner

Ein Kätzchen im Dschungel der Großstadt...

1988 wurde George Scribner mit der Regie des Disney Zeichentrickfilms "Oliver and Company" beauftragt. Mit einem Kassenergebnis von 121 Millionen war das Studio sehr zufrieden, zumal es um einiges höher war als die Vorgänger "Basil, der Mäusedetektiv" (39 Mio. Umsatz) oder "Taran und der Zauberkessel" (22 Mio. Umsatz). Optisch wirkt der Film weniger glatt und unterstreicht ein bisschen mit diesem modernen "Straßen" Look die Geschichte, die in den Hinterhöfen der Metropole New York spielt.
Auf der Fifth Avenue werden mehrere Kätzchen "gratis" für interessierte Bewohner in einer Kiste vor einem Geschäft zurückgelassen. Alle bis auf eines, ein orangefarbenes getigertes Kätzchen, werden adoptiert. Als das Kätzchen allein durch die Straßen wandert und nach jemandem sucht, der es adoptiert, trifft es einen gelassenen Jack Russell Terrier namens Dodger, der sich bereit erklärt, ihm dabei zu helfen, Essen von einem Hotdog-Verkäufer zu stehlen. Dodger bricht dann den Deal und flieht mit den Hotdogs. Das Kätzchen verfolgt Dodger durch ganz New York City. Dodger kommt schließlich zu einem Lastkahn, wo das Kätzchen ihm dabei zusieht, wie er die Hotdogs mit einer Bande verarmter Hunde teilt (Tito, der Chihuahua, Einstein, die Deutsche Dogge, Rita, der Saluki, und Francis, der Bulldogge). Das Kätzchen fällt versehentlich in den Lastkahn und erschreckt die Hunde; obwohl sie verärgert sind, tut ihm keiner etwas, nachdem er sich erklärt hat. Fagin, der Lastkahnführer ist ein Kleinkrimineller, dem die Hunde gehören, ist bei Sykes, einem schändlichen Kredithai und Kriminellen, verschuldet. Sykes kommt und stellt Fagin ein Ultimatum: Er solle das Geld in drei Tagen zurückzahlen oder er bekommt die Gewalt zu spüren..und noch schlimmer er wird sogar mit Tod bedroht. Sykes‘ zwei Dobermänner, Roscoe und DeSoto, belästigen Fagins Hunde und drohen, das Kätzchen zu fressen, bis es DeSotos Nase kratzt und sich damit den Respekt der Hunde und Fagins verdient.
Roscoe warnt, dass sie versuchen werden, sich zu rächen. Am nächsten Morgen geht Fagin los, um einige seiner gestohlenen Sachen zu verpfänden, während die Hunde und das Kätzchen versuchen, mehr Geld für ihn zu stehlen. Mit einer theatralischen List halten die Tiere eine Limousine der wohlhabenden Familie Foxworth an, doch der Versuch, die Limousine auszurauben, schlägt fehl und das Kätzchen wird von dem Kind Jenny Foxworth entführt, das ihre Eltern, die im Urlaub sind, vermisst und sich Gesellschaft wünscht. Sie nennt das Katzenkind Oliver und hängt sehr an ihm. Oliver fühlt sich in Jennys Haus wohl, sehr zum Missfallen von Georgette, dem verwöhnten, preisgekrönten Pudel der Familie Foxworth. Mit ihrer Hilfe gelingt es Dodger und den Hunden, Oliver aus dem Haushalt der Foxworths zurückzustehlen und ihn auf das Schiff zurückzubringen. Oliver, der die Rettung eher als Entführung betrachtet, erzählt den Hunden von Jenny und dass er zurück will, und Dodger, der nicht versteht, wie viel Jenny Oliver bedeutet, sagt ihm wütend, dass er gehen kann, wenn er gehen will. Oliver tut dies traurig, aber dann kommt Fagin zurück und erkennt an Olivers neuem Halsband und goldenem Namensschild, dass er von einer reichen Familie adoptiert wurde, und beschließt verzweifelt, Oliver als Geisel zu nehmen. Sein anonym geschriebener Erpresserbrief erreicht Jenny, die sich aufmacht, Oliver am Pier zurückzuholen. Jenny und Georgette treffen Fagin, der schockiert ist, es mit einem kleinen Mädchen zu tun zu haben, dessen "Lösegeld“ ein Sparschwein ist. Von seinem Gewissen und Jennys Tränen geplagt, gibt Fagin Oliver freiwillig zurück. Sykes, den Fagin im Voraus über den Deal informiert hatte, beobachtet das Geschehen aus dem Schatten. Natürlich will er an Geld herankommen, so dass die Geschichte noch dramatischer wird...







Sobald die Namen "Dodger" und "Fagin" in der Geschichte auftauchen wird klar, dass "Oliver" von Charles Dickens "Oliver Twist" inspiriert wurde. Der Flm kam in etwa zeitgleich mit Don Bluths Konkurrenzfilm "In einem Land vor unserer Zeit" in die Kinos, die beiden Filme lieferten sich ein spannendes Rennen um die Publikumsgunst. "Oliver and Company" schaffte es dann als erster Animationsfilm überhaupt die 100 Millionen Umsatz- Marke zu knacken.
Zum Lohn gab es auch eine Golden Globe Nominierung für den besten Originalsong - der Score wirkt durch die Mitwirkung von Musikgrößen wie Huey Lewis, Billy Joel, Herbie Hancock, Bette Midler und Ruth Pointer enorm groovig. Nicht bei allen Kritikern wurde die Animation und die Optik des Films, die zum Thema passt, gelobt. Einige fanden die Machart eher zweitklassig, sogar ein bisschen schäbig, dem der unverwechselbare raffinierte visuelle Stil der Disney Filme irgendwie fehlt. Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Denn dann übersieht man womöglich die bis ins Detail liebevoll gestaltete, jedoch sehr unkonventionelle Machart, die herrlich passend ist zum Thema "Alles ist Rhythmus" in der Stadt, die niemals schläft.
 








Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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