Regie: Gary Trousdale und Kirk Wise
Die Leidensgeschichte von Quasimodo...
1996 gingen die Disney Studios mit "Der Glöckner von Notre Dame"
das Wagnis ein, einen Klassiker der Weltliteratur als Zeichentrickfilm
zu präsentieren. Der Roman von Victor Hugo wurde mehrmals sehr
erfolgreich verfilmt. Die beste Version ist sicherlich William Dieterles
schwarz-weiß Klassiker aus dem Jahr 1939 mit Charles Laughton, Maureen
O´Hara und Cedric Hardwicke in den Hauptrollen. Auch die Farbfilmversion
von Jean Dellanoy aus dem Jahr 1956 mit Anthony Quinn, Gina
Lollobrigida und Alain Cuny fand begeisterte Anhänger. Die Disney
Version stand vor der schwierigen Aufgabe diese im Grunde sehr düstere
Geschichte, die im Jahr 1482, also im ausgehenden Mittelalter spielt, so
zu präsentieren, dass sie auch vor allem für das größte Zielpublikum
"Kinder" von Interesse ist. Regie führten die Herren Gary Trousdale und
Kirk Wise.
Clopin, der Roma-Puppenspieler erzählt einer Gruppe von Kindern die Geschichte eines geheimnisvollen Glöckners.
Eine Gruppe von Roma, die nach Paris auswandern, wird von Richter
Claude Frollo, dem Justizminister von Paris, und seinen Soldaten
überfallen. Eine Frau versucht mit ihrem Baby zu fliehen und erreicht die Türen von Notre Dame, wo sie um Asyl fleht. Frollo jagt sie und stößt sie auf die Stufen der Kathedrale, wo sie sich den Schädel bricht und stirbt. Als
Frollo das Aussehen ihres Babys sieht, glaubt er, es sei ein Dämon und
versucht, das Kind zu ertränken, wird jedoch vom Archidiakon vereitelt,
der Frollo für den Mord an einer unschuldigen Frau schimpft. Aus
Angst um seine Seele willigt Frollo widerwillig ein, das Kind als sein
eigenes aufzuziehen, nennt es "Quasimodo“ (was soviel wie "halb geformt"
bedeutet) und versteckt das kleine Geschöpf im Glockenturm der
Kathedrale.
Zwanzig Jahre später ist Quasimodo zu einem freundlichen, aber
isolierten jungen Mann herangewachsen, der nun einen ausgeprägten Buckel
hat, der durch eine Kyphose verursacht wurde. Er ist auch unglaublich stark, da er jahrelang die schweren Glocken von Notre Dame geläutet hat. Er
hat sein ganzes Leben in der Kathedrale verbracht, wo ihn nur ein Trio
lebender Steingargoyles, Victor, Hugo und Laverne, Gesellschaft leistet. Die
Gargoyles ermutigen ihn, am jährlichen Narrenfest teilzunehmen, obwohl
Frollo ihn gewarnt hat, dass er wegen seines Aussehens gemieden würde. Quasimodo
nimmt teil und wird für sein Erscheinen gefeiert, wird dann aber, von
Frollos Wachen entdeckt und anschließend von der Menge gedemütigt. Frollo
lehnt Quasimodos Bitten um Hilfe ab, der missgestaltete junge Mann wird
aber von Esmeralda gerettet, einer freundlichen Roma, die sich gegen
Frollos Tyrannei stellt. Frollo
beabsichtigt, einen Völkermord an den in Paris lebenden Roma zu
begehen, und ordnet Esmeraldas Verhaftung an, aber sie entkommt mit
einem Zaubertrick. Quasimodo zieht sich in die Kathedrale zurück, gefolgt von Esmeralda und Hauptmann Phoebus von Frollos Wache. Phoebus weigert sich, sie wegen Hexerei in Notre Dame festzunehmen und erzählt Frollo stattdessen, dass sie Asyl beantragt hat. Esmeralda
findet Quasimodo und freundet sich mit ihm an. Aus Dankbarkeit für
seine Verteidigung hilft er ihr, aus Notre Dame zu fliehen. Sie vertraut Quasimodo einen Anhänger an, der eine Karte zum Versteck der Roma namens "Hof der Wunder" enthält. Frollo
entwickelt eine obsessive Lust auf Esmeralda und fleht die Jungfrau
Maria an, ihn vor ihrem teuflischen "Zauber“ zu retten und der ewigen
Verdammnis zu entgehen, als er dies erkennt.
Als Frollo Esmeraldas Flucht entdeckt, sucht er nach ihr, besticht und
verhaftet Reisende/Roma und zündet Häuser an, während er versucht, sie
zu finden. Phoebus
widersetzt sich Frollo, als ihm befohlen wird, ein Haus mit einer
Familie darin niederzubrennen, und Frollo befiehlt seine Hinrichtung. Phoebus
flieht, wird jedoch von einem Pfeil getroffen und fällt in die Seine,
wo er von Esmeralda gefunden und nach Notre Dame gebracht wird. Die
Wasserspeier ermutigen Quasimodo, seine Gefühle für Esmeralda zu
gestehen, aber er ist zutiefst enttäuscht, als er erfährt, dass sie und
Phoebus sich ineinander verliebt haben. Als
Frollo erkennt, dass Quasimodo Esmeralda bei der Flucht geholfen hat,
erzählt er ihm, dass er vom Hof der Wunder weiß und plant, ihn im
Morgengrauen anzugreifen. Mithilfe
der Karte, die Esmeralda ihm gegeben hat, finden Quasimodo und Phoebus
den Hof, um die Roma zu warnen, doch Frollo folgt ihnen und nimmt alle
anwesenden Roma gefangen.
Als Esmeralda Frollos Annäherungsversuche erneut zurückweist, versucht
er, sie auf dem Scheiterhaufen am Place du Parvis zu verbrennen, aber
Quasimodo stürzt sich auf sie und trägt sie zum Turm der Kathedrale,
wobei er vom Sims „Asylrecht“ ruft. Als
Frollo versucht, die Kathedrale einzunehmen, lässt Phoebus die Roma
frei und mobilisiert die Pariser Bürger gegen Frollos Wachen. Quasimodo
und die Wasserspeier gießen geschmolzenes Blei auf die Straßen, um
jeden am Betreten zu hindern, doch Frollo selbst gelingt es, vorher in
die Kathedrale einzubrechen. Kann der Bösewicht noch aufgehalten werden ?
Natürlich unterscheidet sich der Film von Disneys anderen Filmen durch seine erwachsenen Themen wie Kindermord, Wollust, Antiziganismus und Völkermord - trotz der Änderungen gegenüber dem Originalmaterial, die vorgenommen wurden, um eine Altersfreigabe zu erhalten. Er spielte weltweit über 325 Millionen US-Dollar ein und wurde der fünfterfolgreichste Film des Jahres 1996.Mit beinahe 3 Millionen Zuschauer war der Film auch in Deutschland unter den Top10 des Jahres.
Für seine Filmmusik wurde er für einen Oscar und einen Golden Globe nominiert. Es ist den Machern gelungen trotz der Dunkelheit ein abgerundetes Märchen mit unheimlicher Anmut zu schaffen. Alles wirkt aufregend dramatisch und für weite Strecken vergisst man, dass man überhaupt einen Zeichentrickfilm sieht …
Natürlich unterscheidet sich der Film von Disneys anderen Filmen durch seine erwachsenen Themen wie Kindermord, Wollust, Antiziganismus und Völkermord - trotz der Änderungen gegenüber dem Originalmaterial, die vorgenommen wurden, um eine Altersfreigabe zu erhalten. Er spielte weltweit über 325 Millionen US-Dollar ein und wurde der fünfterfolgreichste Film des Jahres 1996.Mit beinahe 3 Millionen Zuschauer war der Film auch in Deutschland unter den Top10 des Jahres.
Für seine Filmmusik wurde er für einen Oscar und einen Golden Globe nominiert. Es ist den Machern gelungen trotz der Dunkelheit ein abgerundetes Märchen mit unheimlicher Anmut zu schaffen. Alles wirkt aufregend dramatisch und für weite Strecken vergisst man, dass man überhaupt einen Zeichentrickfilm sieht …
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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