Regie: Christian E. Christiansen
Idas Vergangenheit...
Mit einer ausgeprägten Amnesie, dieser fatale Form der Gedächtnisstörung für zeitliche und inhaltliche Erinnerungen, liessen sich schon immer gute Thriller konstruieren. Gregory Peck hatte dieses Problem in "Ich kämpfe um dich", aber auch in "Die 27. Etage". Matt Damon als Bourne suchte verzweifelt nach der eigenen Vergangenheit, auch Christopher Nolan verpasste seinem Hauptdarsteller Guy Pearce in "Memento" eine zünftige Gedächtnislücke. Tom Cruise hatte in "Vanila Sky" dieses Problem, in "Hangover" hatten gleich ein paar beste Freunde einen Filmriß vom Feinsten. In "Angel Heart" half Satan persönlich dem vergesslichen Mickey Rourke auf die Sprünge, Laura Harring als Rita suchte in "Mullholland Drive" nach Antworten, sie fand allerdings nur noch mehr Verwirrungen.
"ID:A" steht für anonyme Identität und so heißt auch der neue Gedächtnisverlust-Thriller aus Dänemark, der anfangs in Frankreich spielt. Dort an einem Fluß liegt eine Frau (Tuva Novotny), die aufwacht - aber sich an überhaupt nichts mehr erinnern kann. Sie weiß nicht wer sie ist, noch was sie dort an diesem Fluß zu suchen hatte. Sie verlässt diesen unbekannten Ort und mietet sich in nächsten Ort ein Zimmer in einem Hotel. Dort entdeckt sie in dem Seesack, den sie dabei hatte, eine ganze Menge Geld, eine Pistole und eine Zeichnung, die einen Mann abbildet. Bald tauchen auch schon Verfolger auf, die sie suchen. Sie findet heraus, dass in der Nähe des Flußes auch das Domizil eines niederländischen Politikers war, der wurde ermordet. Auch ein paar weitere Leichen wurden in der Nähe gefunden. Pierre (Arnaud Binard), der Sohn der Hotelbesitzerin, hilft ihr so gut er kann. Sie findet in den nächsten Tagen immerhin heraus, dass sie aus Dänemark stammen muss. Also auf nach Kopenhagen. Unterwegs hört sie dann im Bus die Musik des Tenors Just Ore (Flemming Enevold), die ihr extrem bekannt vorkommt. In Kopenhagen angekommen wird sie in der Stadt von einem Transvestiten als "Ida" erkannt. Sie besucht ein Komzert des Sängers Just Ore und plötzlich kommt etwas Licht ins Dunkel...
104 knackige Minuten Unterhaltung hat der dänische Thriller "ID:A" von Christian E. Christiansen zu bieten. Dabei ist die erste Stunde des Thrillers eine sehr gute Suspence Vorstellung, lediglich fällt durch die sehr konstruierte Auflösung ein bisschen die aufgregende Qualität der Story. Klar, Amnesiethriller sind meistens dann richtig gut, wenn die Auflösung noch im Verborgenen liegt und man als Zuschauer sich mental daran beteiligt, die Puzzleteilchen mühsam zusammen zu setzen.
Meines Erachtens eine gute Genrearbeit, die für gute Spannung sorgt - lediglich der Showdown wirkt dann etwas zu obskur. Man hätte Ida da sicherlich gewünscht, weiterhin Amnesie zu haben, denn das Umfeld, ind em sie gelebt hat, war alles andere als wertvolle Erinnerungen. Der Filmbösewicht macht seine Sache auch sehr gut.
Bewertung. 6,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen