Dienstag, 23. April 2013

Keep the lights on



Regie: Ira Sachs

Zusammen Leben und wieder auseinandergehen...

Erik Rothman (Thure Lindhardt) ist ein junger Däne, der in den 90er Jahren in  New York City lebt. Einen  richtigen Job hat er nicht, aber er steckt seine Aktivitäten und seine Begeisterung ins Filmemachen. Sein neuestes Projekt ist ein Dokumentarfilm über den Künstler Avery Willard, der in den 30er und 40er Jahre die Gayscene mitprägte. In der Freizeit wählt Erik öfters eine Telefon-Sex-Hotline, um einen Partner für eine Nacht zu finden. Seit der Trennung von seinem Freund Paolo ist er solo. Über die Hotline lernt er den jungen Rechtsanwalt Paul (Zachary Booth) kennen. Es bleibt nicht bei der einen Nacht. Obwohl Paul noch eine Freundin hat, treffen sich die beiden Männer wieder und irgendwann sind sie als Paar zusammen. Der Alltag geht aber nicht ohne Höhen und Tiefen, neben der großen Liebe gibt es immer wieder Streit. Vor allem Paul entwickelt eine schwere Drogensucht, der Crackkonsum steigert sich von gelegentlich bis regelmässig und zuviel. 


"Keep the light on" ist ein schöner, perfekt passender Filmtitel zum gleichnamigen Film, der sehr sachlich und nüchtern eine schwule Liebesgeschichte von Heute erzählt. Auf Coming out und Probleme mit dem nicht schwulen Umfeld wird verzichtet, hier unterscheidet sich der Film von seinen Genreverwandten.
Schön, dass schwule Filmgeschichten weder auf die üblichen Themen beschränkt sind, noch zu  melodramatisch sein müssen, um einem unter die Haut zu gehen, zeigt dieser Independent Film des Regisseurs Ira Sachs, der viel autobiographische Züge inne hat. Dabei zeigt der Film die schwierige Beziehung.
Der Film zeigt in verschiedenen Episoden diese ereignisreiche Achterbahnfahrt, die i gleichem Maße Höhen und Tiefen hat. Dem einfühlsamen Spiel der beiden Hauptdarsteller ist es zu verdanken, dass ein melancholischer Teppich diese Geschichte wie ein roter Faden durchzieht. Bemerkenswert ist die sehr unaufgeregte Machart des Regisseurs, der neben der ganz normalen schwulen Beziehungsgeschichte auch noch ein wehmütiges Großstadtporträt mitliefert.  Er zeigt Menschen, die zusammenkommen aber auch wieder unterschiedliche Wege gehen. Schade eigentlich, am Ende steht die Trennung, obwohl man doch gerne das Licht angelassen hätte. Ein schöner poetischer Film... 

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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