Donnerstag, 4. April 2013

Zwei glorreiche Halunken



Regie: Sergio Leone

Der Gute, der Böse und der Hässliche...

Dem übergroßen Westernepos kam er immer näher. Von der actionhaltigen Ballade über den Einzelgänger, der eine Stadt von den Gangsterbanden befreit "Für eine Handvoll Dollar" bis hin zu einer melancholischen Meditation eines Europäers, wie er den Traum von Amerika sieht und an die Betrachter weitergibt..."Spiel mir das Lied vom Tod", die perfekte Kinomagie.
Dazwischen zwei Bindeglieder, die zu den besten Filmen des Genres gehören und wie geschaffen sind für die große Kinoleinwand, vor allem auch weil die Filme so groß sind. Der erdige, antiepische Kopfgeldjägerstrefien "Für ein paar Dollar mehr" und der ähnliche, aber im Gegensatz dazu extrem epische Verwandte "Zwei glorreiche Halunken" (im Original: The Good, The Bad and the Ugly), für viele Genrefans der beste Western überhaupt.
Episch vielleicht auch durch seine geschichtliche Zuordnung, denn "Zwei glorreiche Halunken" spielt während des New Mexico Feldzugs, einer militärische Operation während des Sezessionskrieges, die vom Februar bis April 1962 dauerte. Sibley, ein General der Konföderierten marschierte mit seinen Truppen in das New Mexico Territorium ein, das zu dieser Zeit die Gebiete zwischen Kalifornien im Westen, Texas im Osten, Nevada, Utah und Colorado im Norden sowie der jungen Republik Mexiko im Süden umfasste. Das Ziel der Nordstaaten wr die Kontrolle des Territoriums.
Für die drei Antihelden des Films, der Gute, von allen der Blonde genannt (Clint Eastwood), der Böse Sentenza (Lee van Cleef) und der Hässliche Tuco (Eli Wallach) sind die Kriegshandlungen zunächst mal eher nur zweitrangig. Denn sie verdienen ihr Geld mit Banditentum, Gaunereien und Kopfgeldjägerprämien.
Der Blonde, ein zigarrenrauchender Gringo, der nicht viel Worte macht ist Komplize von Tuco, für dessen Kopf eine Prämie von 2.000 Dollar zu holen sind. Der Blonde liefert so Tuco an die Gesetzeshüter aus, kassiert die Prämie - doch kurz bevor der Mann am Strick baumelt, hat ihn der Partner mit seinen guten Schießkünsten vom Galgen befreit - immer in letzter Sekude versteht sich.
Irgendwann gehen sich die beiden auf den Sack und ihre Wege trennen sich. Währenddessen jagt Sentenza, der Kopfgeldjäger und spätere Major der Konföderierten einen Goldschatz, der auf einem riesigen Friedhof begraben sein muss.
Durch Zufall weiß Tuco auf welchem Friedhof sie suchen müssen, der Blonde aber hat die noch viel bessere Information auf welchem der hunderten Gräber man graben muss.
So kreuzen sich die Wege der drei Männer und da Krieg herrscht, werden sie auch ein Teil dieser Auseinandersetzung. Der Showdown findet auf diesem Massenfriedhof statt, es kommt zum weltberühmten Duell zu Dritt...


"Zwei glorreiche Halunken" hat eine Laufzeit von 171 Minuten, der Score von Ennio Morricone gehört sicherlich in die Top Ten der besten Filmmusiken. Für die Kamera war Tonino Delli Colli (Spiel mir das Lied vom Tod, Es war einmal in Amerika, 120 Tage von Sodom, Pasolins tolldreiste Geschichten, Ginger und Fred, Bitter Moon) verantwortlich.
Einmal mehr drehte Leone einen perfekten Kinotraum. Die meisten seiner Filme sind Meisterwerke der Filmgeschichte. Im Laufe der Zeit fand er immer mehr die perfekte Dosierung einer faszinierenden Melancholie in seinen Werken.

Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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