Donnerstag, 11. April 2013

The Revengers




Regie: Daniel Mann

Ein dreckiges halbes Dutzend...

Daniel Mann war kein typischer Westernregisseur, da er vom Theater kam, waren seine ersten Filme "Kehr zurück, kleine Sheba", "Die tätowierte Rose" oder "Das kleine Teehaus" allesamt Theateradaptionen und bei seinem 1971 entstandenen Western "The Revengers" merkt man gleich, dass er kein Sam Peckinpah oder Robert Aldrich war. Auch wenn der Film oberflächlich gesehen wie eine Mischung aus "Wild Bunch" und "Das dreckige Dutzend" wirkt. Das Problem des Films ist seine sehr konventionelle Machart, sein eher langsames Tempo und einige merkwürdige Breaks im Laufe des Films. Dabei hätte dieser Western alle Zutaten für ein Meisterwerk des Spätwestern, aber er hat nicht den Biss, den ein Rachewestern haben sollte. Wenn am Ende dann eine psychologische Komponente den Rächer zögern lässt, so gaben die vorherigen 106 Minuten kaum Anlass dazu, diese Wendung wirklich nachzuvollziehen, noch irgendwie begreiflich zu machen.
Grund zum ultimativen Rächer zu werden hat aber der Rancher John Benedict (William Holden) allemal. Der Anfang des Films zeigt ein idyllisches Familienleben auf der Ranch, der älteste Sohn Morgan (James Daughton) soll eine Militärkarriere in Westpoint machen. Doch soweit kommt es nicht. Während Benedict in die Berge auf die Jagd nach einem Puma reitet, wird die Ranch am frühen Morgen von Indianern unter der Führung von Comancheros überfallen und die ganze Familie abgeschlachtet.
Das Lebensglück ist zerstört und so macht sich der von Rache getriebene Rancher ins vogelfreie Mexiko auf, wo man für gutes Geld Sträflinge kaufen kann, die als Billigarbeitskräfte schuften sollen.
Unter dem Vorwand eben Arbeiter für eine Miene zu brauchen, sammelt Benedict einen wilden Haufen von Gesetzlosen um sich, die mit ihm gemeinsam die Mörder seiner Familie suchen sollen.
Da wären zwei Mexikaner (Jorge Martinez de Hoyos/Jorge Luke), eie Franzose (Roger Hanin), ein Deutscher (Reinhard Koldehoff), der schwarze Sklave Job (Woody Stroode) und der sowohl unterwürfige als auch verschlagene Hoop (Ernest Borgnine). Doch die angeheuerten Killer wollen erst so gar nicht funktionieren, wie sich Benedict das vorgestellt hat...


Die Mexiko Sequenzen erinnern so ein bisschen an den Italo Western, vor allem Jorge Luke als junger Mexikaner und der große Ernest Borgnine spielen markante Rollen, Holden bleibt interessanterweise etwas undurchschaubar mit seinen Racheambitonen.
Durch diese Wendungen, die der Film liefert, verliert der Film immer mehr seine Rachedynamik, wer also so einen Film der Marke "Rache ist ein Gericht, dass am besten kalt serviert wird" erwartet, der wird vielleicht durch eine gewisse Ziellosigkeit des Films enttäuscht sein.
Ich war auch nicht so begeistert, weil ich schon mehr erwartet habe. Trotz allem war der Film damals ein guter Kassenerfolg.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.

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