Donnerstag, 11. April 2013

Wild at Heart



Regie. David Lynch

That´s Rock´n`Roll...

Auch "Wild at Heart" hat einige für David Lynch typische horrorartige Merkmale, ist aber in der Gesamtheit eher ein tragisches Roadmovie, der ein verrücktes Liebespaar auf ihrer Flucht vor der bösen Umwelt begleitet - doch die Straße führt sie weiter hinein in die böse, feindlich gesonnene Umwelt. Am Ende steht dann als einzige Schönheit in dieser feindlich gesonnenen Welt die gemeinsame Liebe.
Sailor Ripley (Nicholas Cage) liebt Lula Pace (Laura Dern) - doch die junge Liebe ist ein Dorn im Auge von Lulas durchgeknallter Mom Marietta Fortune (Diane Ladd), die einen Killer engagiert, der Sailor kalt machen sollen. Die Messerattacke überlebt Sailor, doch er hat seinen Angreifer tot geschlagen und muss dafür zwei Jahre in den Knast. Am Tag der Entlassung wartet seine Lula auf ihn. Beide flüchten - ihnen auf den Fersen ist Johnny Farragut (Harry Dean Stanton), der abgehalfterte Liebhaber der Mama und auch der Mafiaboss Macello Santos (J. E. Freeman), der unabhängig voneinander zwei Killer auf die Liebenden hetzt...sowohl Farragut als auch Santos handeln auf Betreiben von Marietta, die immer wahnsinniger wird. Immer wieder legt das Liebespaar Pausen ein, sie steigen in Motels ab, machen Liebe oder lernen zwielichtige Gestalten wie Bobby Peru (Willem Dafoe) kennen. Auf dem Highway sind als Fixpunkte immer dieser gelb markierten Streifen in der Mitte der Straße zu sehen. Eines der Motive, die in "Wild at Heart" an Victor Flemings "Wizard of Oz" erinnern. Immer wieder taucht die böse Hexe des Ostens auf, wie Dorothy versucht auch Lula mit ihren Schuhen den Befehl zu geben, endlich wieder in Kansas zu sein. ..



Die beste und traurigste Szene des Films ist die als Sailor und Lula in der Nacht zu einem Unfall kommen, ein Mädchen (Sherylinn Fenn) irrt am Unfallort als einzige Überlebend unter Schock umher und stirbt vor den Augen der Beiden. Selten hat eine Filmszene so berührt und ist so unter die Haut gegangen wie diese. Dazu die musikalische Untermalung in Perfektion: Chris Isaak steuert den Soundtrack in Vollendung bei. Wie oft in Lynchs Werk spielt der rebellische Gedanke des RocknRoll eine große, dominierende Rolle - so auch in "Wild at Heart", das große Hobby des Paares ist das Tanzen in den kleinen angesagten RocknRoll Schuppen. Dabei unterstreicht die auffällige Schlangenlederjacke von Sailor Individualität und Freiheit.
Auch wenn ich "Blue Velvet", "Lost Highway", "Mullholland Drive" und auch "Fire walk with me" besser finde - auch "Wild at Heart" ist ein sehr interessanter. aussergewöhnlicher Film. Vielleicht übertreibt es Lynch hier mit seinen Überzeichnungen ein bisschen. Im Grunde übrzeugt der Film aber als ein böses Märchen mit vielen widerwärtigen Gestalten ud einer destruktiven Auswegslosigkeit, die immer spürbar ist.


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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