Regie: Zhang Yimou
13 Opfer...
"The
Flowers of War" ist nicht nur ein effektives chinesisches Historiendrama,
sondern auch ein Film des Regisseurs Zhang Yimou,. Der Film basiert auf einer
Novelle von Geling Yan "13 Flowers of Nanjing" inspiriert durch das Tagebuch von
Minnie Vautrin. Die Geschichte spielt 1937 in Nanking, China als die Japaner
dort einmarschieren und ein Massaker an der Zivilbevölkerung begehen. Erzählt
wird die Geschichte aus der Sicht der Klosterschülerin Shu (Zhang Xinji), die
sich mit ihren Klassenkameradinnen ebenso auf der Flucht vor den Invasoren
befindet wie viele andere Zivilisten. Sie können nur durch die Hilfe
chinesischer Soldaten lebend bis zum Kloster gelangen. Bis dorthin hat sich auch
der Leichenbestatter, Trinker und Frauenheld John Miller (Christian Bale)
durchgeschlagen. Der leitende Priester ist ums Leben gekommen. Nur noch dessen
junger Adoptivsohn George (Huang Tianyuan) ist im Kloster bei den Schülerinnen
geblieben. Einige Zeit später kommen noch die legendären schönen Huren der Stadt
an die Klostertür und bitten dort um Asyl. Tatsächlich steht die Kirche unter
westlichem Schutz und daher als momentane Zuflucht sehr geeignet. Doch die
Gefahr durch die Japaner ist nach wie vor sehr groß. Man weiß ja nicht, ob die
Kriegsherren sich an das geltende internationale Recht handeln. Als das Kloster
dennoch gestürmt wird und die Gefahr besteht, dass die Schülerinnen von den
Soldaten vergewaltigt werden, nimmt Taugenichts Miller die Rolle des Priesters
an....
Es
ist ein Film über große Opfer und über Menschen, die zu Helden werden, obwohl
gerade diesen Aussenseitern der Gesellschaft, man diesen Opfergang niemals
zutraut hätte. So wachsen sowohl der Gauner Miller, das Adoptivkind George und
die Huren, allen voran die schöne und geheimnisvolle Yu Mo ( Ni Ni) allesamt
über sich hinaus. Dies alles wird von Zhang Yimou in einem Art Genremix gezeigt.
Es ist eine Mischung aus Hollywood-Kitsch, dem Hongkong Actionkino, dem
französischen Cinema du Look sowie dem Genre des Exploitationsfilms. All dies
wird reisserisch aufgearbeitet und ein bisschen kommt der Verdacht eines
Propagandafilms auf, der allerdings sehr melodramatische Stärken aufweist und
man auch immer wieder gefesselt von der Geschichte ist. Die Inszenierung ist wie
bereits bei "A woman, a gun and a noodle shop" eher grobschlächtig und
reisserisch. Der Kinoerfolg in China war enorm groß. Daher war es nicht
verwunderlich, dass er ins Rennen als bester ausländischer Film des Jahres
geschickt wurde. Er konnte allerdings nicht unter die 5 letzten Nomierten
kommen. Etwas mehr Glück hatte der Kriegsfilm-Träendrücker bei den Golden
Globes. Hier wurde er nominiert, musste sich am Ende aber von "Nader und Simin"
geschlagen geben.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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