Regie: Steven Knight
Der Obdachlose und die Nonne...
"Redemption - Stunde der Vergeltung" von Steven Knight heißt im Original
"Hummingbird" und lässt im Grunde die Tradition wiederaufleben einen Gangster
mit einer Nonne zusammenzuwürfeln. Man erinnert sich an Klassiker wie "African
Queen" (Hepburn, Bogart), an "Der Seemann und die Nonne" (Kerr, Mitchum) oder
"Ein Fressen für die Geier" (MacLaine/Eastwoood). Hier ist es der britische
Actionheld Jason Statham, der sich mit einer Nonne anfreundet. Er spielt Joey,
der mal vor langer zeit ein Special Forces Soldat war und in Afghanistan diverse
Kriegsverbrechen begangen hat. Als es ihm zuviel wurde ist er einfach desertiert
und fristet nun ein jämmerliches Dasein als Obdachloser in den Straßen von
London. Immerhin kommt er an Alkohol und Drogen heran, denn seine Freundin
Isabel (Victoria Bewick) geht immer mal wieder anschaffen. In dieser trostlosen
Umgebung verteilt die Nonne Cristina (Aata Buzek) Suppe an die Bedürftigen.
Eines Tages wird er überfallen und übel zugerichtet. Er kann jedoch in eine
leerstehende Luxuswohnung fliehen, durch den Anrufbeantworter erfährt er, dass
der schwule Besitzer für einige Monate in New York weilt. Joey nimmt niicht nur
ein Bad und kommt wieder zu Kräften, er stiehlt die Identität des anderen Mannes
und hebt Geld von dessen Konto ab. So fängt sich der Deserteur wieder und bald
bekommt er eine Anstellung als Tellerwäscher. Seine Körperkraft fällt dem
chinesischen Mafiaboss Mr. Chow (Benedict Wong) auf, der ihn als Geldeintreiber
und Schläger engagiert. Er begegnet der Nonne wieder und erfährt auch, dass
Isabel Opfer eines sadistischen Freiers wurde...
Richtig, es geht dabei um Rache - allerdings ist tatsächlich die
ungewöhnliche Konstellation zwischen Joey und Cristina das Herzstück des
britischen Thrillers, der dadurch auch etwas bemerkenswerter als vergleichbare
Durchschnittsware daherkommt. Wer aufgrund des Namens Statham furiose Action
erwartet, der wird womöglich enttäuscht werden, denn der Film ist eher als
düstere Charakterstudie angelegt. Nicht immer siegt dabei die Logik - vor allem
wie soll es über Wochen unbemerkt bleiben, wenn man ein Bankkonto eines Anderen
systematisch plündert, wie es Joey am Anfang des Films tut. Gut getroffen ist
aber die Skizzierung des Großstadtdschungels der englisches Hauptstadt
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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