Freitag, 8. Januar 2016

Diamantenfieber




















Regie: Guy Hamilton

Alles im Doppel, sogar Blofelds Mieze...

Der siebte James Bond Film ist auch ein Film der Rückkehrer. Nicht nur Shirley Bassey kehrte als Sängerin des Titelsongs zurück, nachdem ihr "Goldfinger" zum großen Charthit wurde. Auch Sean Connery konnte noch einmal überredet werden. Im vorangegangenen "Im Geheimdienst ihrer Majestät" hatte George Lazenby den Bond gespielt. Er konnte aber nicht an die Popularität von Connery anknüpfen und blieb farblos. Obwohl er vielleicht im besten Bondfilm aller Zeiten seinen Auftritt hatte. Jedenfalls wollte man für "Diamantenfieber" wieder auf das etablierte Zugpferd setzen. Es soll wohl so gewesen sein, dass der US-Schauspiler John Gavin schon einen Vertrag als neuer Bond gehabt haben, aber dennoch begab sich der Präsident der United Artists höchstpersönlich nach London um Connery an Angebot zu unterbreiten, dass er nicht ablehnen konnte: 1,25 Millionen Dollar Gage, dazu eine 12,5 %ige Beteiligung an den Einspielergebnissen. Ausserdem köderte man Connery, der ambitionierte Pläne für anspruchsvollere Rollen hatte, mit der Möglichkeit, dass man zwei Filme seiner Wahl finanzieren würde, in denen er es sich aussuchen durfte, ob er darin die Hauptrolle spielen und/oder selbst Regie führen wollte. Gavin wurde dahingehend zufriedengestellt, dass er die im Vertrag ausgehandelte Gage in voller Höhe ausbezahlt bekam. Damit war auch er finanziell mehr als zufrieden, auch wenn er sich nun nicht in die Bond Annalen verewigen konnte. Immerhin bleibt Gavin in Erinnerung als Schönling in seinen tragenden Nebenrollen in "Psycho" oder "Solange es Menschen gibt".
In der ersten Szene von "Diamantenfieber" wird dem gemeinen Widersacher Ernst Stavro Blofeld (Charles Gray) von 007 höchstpersönlich der Garaus gemacht. Damit ist der Boss der Verbrecherorgansiation Spectre tot. Er war gerade dabei chirurgische Wege zu durchschreiten, wie man einen Doppelgänger von sich selbst erschaffen kann. Daraus wurde dann nichts. Wäre ja auch lästig, wenn man gegen den Bösewicht inklusive dessen Klon kämpfen müsste. Dann geht der Film vorerst in eine andere Richtung. Dies bestätigt auch M (Bernard Lee), der Bond (Sean Connery) in einem Gespräch darauf aufmerksam macht, dass nun die Zeit der normalen Fälle angebrochen sei. Mit Blofeld, diesem Superschurken, der die ganze Welt bedrohte, sei nun eine Ära beendet. So wird Bond mit dem Fall betraut, dass große Mengen von südafrikanischen Diamanten gestohlen werden, die aber nirgendwo auf dem internationalen Diamantenmarkt auftauchen. Die britische Regierung vermutet das gezielte Horten von großen Mengen. Wenn die dann irgendwann plötzlich auf den Markt geworfen werden, dann könnte dies einen Preisverfall auslösen. Während sich Bond an seinen konventionellen Fall erst mal gewöhnen muss, treiben schon zwei homosexuelle Auftragskilller ihr Unwesen, die sich Mr. Mr. Wint (Bruce Glover) und Mr. Kidd (Putter Smith) nennen und einige Menschen aus dem Weg räumen, die in diesem Diamantenschmuggel irgendwie involviert sind.
Natürlich werden sich die Wege der beiden Schurken mit Bond kreuzen, dieser wird zuerst mal als Diamantenschmuggler Peter Franks in die Bande eingeschleust. Dort wartet auch schon mit de Schmugglerin Tiffany Case (Jill St. John) das Bondgirl auf ihn. Natürlich wird sie durch die Umerziehung von James Bond die Seiten wechseln, sie wird aber auch im Laufe des Films nicht nur ihre arrogante Seiten zeigen, sondern auch den nicht unbeträchtlichen Anteil einer gewissen Tolpatschigkeit. Bond selbst wird im Fall mit einigen Schurken im Doppelpack konfrontiert. Dabei wird Bond mit dem Damenduft von Mr. Kidds aufdringlichem Parfum konfrontiert und auch mit den beiden Schlägerinnen Bambi (Lola Larson) und Klopfer (Trina Parks). Da kann es dann schon mal sein, dass 007 Katzen und auch Blofelds doppelt sieht...



 "Diamantenfieber" hat natürlich wieder eine ganze Menge von kuriosen und spektakulären Szenen zu bieten. Da wäre zum einen, dass Bond in einem Krematorium im Sarg beinahe abgefackelt wird, ausserdem gelingt James Bond in einem Mondfahrzeug die Flucht vor seinen Verfolgern. Der Showdown findet auf einer stillgelegten Ölpattform statt. Aber zuvor zerstört ein von den Toten auferstandener Bösewicht mithilfe eines Laser-Satelliten aus Diamanten eine Atomrakete der Amis, ein Atom U-Boot der Russen und auch einige Raketen der Chinesen. Da 007 durch Q (Desmond Llewellyn) technisch bestens ausgerüstet ist, hat er wie immer am Ende den entscheidenden Vorteil. Und wie immer wird man bei Bond mit einem irren Abenteuer belohnt. Natürlich ist die Handlung kompliziert wie immer, macht aber nix: Denn der Schwerpunkt liegt auf der Aktion. Das weltweite Einspielergebnis belief sich auf 116 Millionen Dollar.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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