Donnerstag, 14. Januar 2016

Goldfinger



















Regie: Guy Hamilton

Von verseuchten Goldreserven in Fort Knox...

Der dritte Bond Film sollte einer der besten und unvergesslichsten Klassiker der Serie werden. "Goldfinger" bekam ein Budget von ca. 3 Millionen Dollar - er spielte weltweit 125 Millionen Dollar ein. Das inflationsbereinigte Einspielergebnis wird mit 912 Millionen Dollar angegeben, eines der besten Einspielergebnisse der Serie überhaupt. Auch in Deutschland knackte der Film die 5 Millionen Zuschauermarke.
Sehr stark für den nachhaltigen Erfolgs dieses Films verantwortlich ist auch die Figur des Schurken. Es gibt nur wenige Bond Gegenspieler, die dem Auftritt von Gert Fröbe als Auric Goldfinger das Wasser reichen können. Dabei war für die Rolle zunächst Orson Welles vorgesehen, dieser übertrieb es allerdings mit der Gagenforderung. Auch Theodore Bikel bekam die Rolle nicht, nachdem die Probeaufnahmen nicht ganz überzeugten. Dann aber kam Gert Fröbe zum Zug und wie...Auch Bonds Gespielin bleibt in Erinnerung. Ein bisschen half alleine schon der Name "Pussy Galore" mit, aber Honor Blackman, bekannt als Dr. Catherine Gale aus "Mit Schirm, Charme und Melone - somit Vorgängerin von Emma Peel, machte ihre Sache auch sehr gut.
Auch Shirley Eaton bleibt als Bond Girl Jill Masterson in bleibender Erinnerung. Geholfen hat die Szene als Leiche. Denn der eifersüchtige Goldfinger lässt seine Gespielin in dem Moment ermorden, in dem er merkt, dass die Frau gemeinsame Sache mit James Bond gemacht hat. Sie wird getötet, indem man ihren Körper mit Gold bemalt hat - so dass sie letztendlich ersticken musst. Doch....aller guten Dinge sind drei...zum Glück hat sie noch eine Schwester. Tilly Masterson, gespielt von dem damaligen Model Tania Mallet, wird wenig später in einem Rachefeldzug auf einer schweizer Bergstraße das Gewehr in Richtung Goldfinger zielen, aus Versehen aber beinahe James erschießen. Dieser sieht diese Begegnung natürlich als Auftakt eines Liebesspiels und es bereitet ihm sichtlich Vergnügen die Frau mit seinem silberen Aston Martin DB5 zu verfolgen und sie dann zu stellen. Doch leider wird es nicht nur Affäre kommen, denn der hübsche Racheengel wird wenig später durch den Hut von Goldfingers Helfeshelfer Oddjob (Harold Sakata) in einem Waldstück zu Tode kommen. Immerhin kann James Bond zum ersten Mal in der Geschichte der Serie ein böses Mädchen - Pussy - umerziehen, dank fürsorglicher Liebe und ein bisschen Sex im Reitstall wird die Verbrechersgehilfin und begeisterte Pilotin in ein gutes Mädchen verwandelt. Sehr schön auch die Szene mit den vielen weiblichen blonden Pilotinnen. Überhaupt ist "Goldfinger" durch die Kameraarbeit von Ted Moore auch optisch herrlich ausgefallen. Neben der schweizer Szene gibts auch eine klasse Sequenz auf dem Goldplatz. Hier kommt auch der großartige Dialog zwischen Agent und Schurke voll zur Geltung. Auric Goldfinger, zwar sehr irrsinnig in allen Belangen, ist aber durchaus in Sachen Intelligenz dem Superspion ebenbürtig. Natürlich nicht zu vergessen eine Shirley Eaton in Gold gegossen - ein Bond Bild für die Ewigkeit und auch die Action in Fort Knox. Goldfingers perfider Plan ist es mit Unterstützung einer chinesichen Kämpfertruppe und mit Hilfe der blonden Pilotinnen die Goldreserven der Vereingten Staaten, die in fort Knox gelagert sind, nicht wie angenommen zu stehlen, sondern mittels einer schmutzigen Bombe radioaktiv zu verseuchen. Damit - so sein teuflisches Ansinnen - wären sie für viele Jahre wertlos gemacht. Damit würde sich der Wert von Goldfingers eingenen Beständen, die ebenfalls enorm hoch sind, um das Zehnfache des jeztigen Wertes steigern. Es ist nun der Auftrag unseres Lieblingsagenten diesen Plan zu durchkreuzen. Denn im Plan des Schurken ist es zu verschmerzen, dass das aus den Flugzeugen gesprühte Giftgas mehrere 10.000 Menschen töten wird, damit die Goldfinger Gang ungestört in Fort Knox eindringen kann.



 In sämtlichen Rankings der besten Bond Filme landet "Goldfinger" immer mindestens auf einem 2. Platz. Von vielen Fans wird er als der beste Film der Reihe bezeichnet. Vor allem gilt er als maßgeblichster Film der Serie. Dies wird bereits im Intro klar, wenn Shirley Bassey ihre unverwüstliche Gangsterballade "Goldfinger" ins Mikrrophon schmettert. Ein Welthit, den wahrscheinlich jeder im Schlaf mitsingen kann. Er suggeriert auch schon in seiner opulenten Machart diesen bombastischen Schlagabtausch zwischen Bond und einem ebenbürtigen Gegner. In der Liste des American Film Institute über die besten Schurken der Filmgeschichte landete Fröbe auf Platz 49. Erstmalig schaffte ein Bond Film auch die Oscarhürde, Norman Wanstalls Toneffekte wurden mit dem berühmtesten Filmpreis der Welt ausgezeichnet.



Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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