Regie: Guy Hamilton
Von verseuchten Goldreserven in Fort Knox...
Der dritte Bond Film sollte einer der besten und unvergesslichsten
Klassiker der Serie werden. "Goldfinger" bekam ein Budget von ca. 3
Millionen Dollar - er spielte weltweit 125 Millionen Dollar ein. Das
inflationsbereinigte Einspielergebnis wird mit 912 Millionen Dollar
angegeben, eines der besten Einspielergebnisse der Serie überhaupt. Auch
in Deutschland knackte der Film die 5 Millionen Zuschauermarke.
Sehr
stark für den nachhaltigen Erfolgs dieses Films verantwortlich ist auch
die Figur des Schurken. Es gibt nur wenige Bond Gegenspieler, die dem
Auftritt von Gert Fröbe als Auric Goldfinger das Wasser reichen können.
Dabei war für die Rolle zunächst Orson Welles vorgesehen, dieser
übertrieb es allerdings mit der Gagenforderung. Auch Theodore Bikel
bekam die Rolle nicht, nachdem die Probeaufnahmen nicht ganz
überzeugten. Dann aber kam Gert Fröbe zum Zug und wie...Auch Bonds
Gespielin bleibt in Erinnerung. Ein bisschen half alleine schon der Name
"Pussy Galore" mit, aber Honor Blackman, bekannt als Dr. Catherine Gale
aus "Mit Schirm, Charme und Melone - somit Vorgängerin von Emma Peel,
machte ihre Sache auch sehr gut.
Auch Shirley Eaton bleibt als
Bond Girl Jill Masterson in bleibender Erinnerung. Geholfen hat die
Szene als Leiche. Denn der eifersüchtige Goldfinger lässt seine
Gespielin in dem Moment ermorden, in dem er merkt, dass die Frau
gemeinsame Sache mit James Bond gemacht hat. Sie wird getötet, indem man
ihren Körper mit Gold bemalt hat - so dass sie letztendlich ersticken
musst. Doch....aller guten Dinge sind drei...zum Glück hat sie noch eine
Schwester. Tilly Masterson, gespielt von dem damaligen Model Tania
Mallet, wird wenig später in einem Rachefeldzug auf einer schweizer
Bergstraße das Gewehr in Richtung Goldfinger zielen, aus Versehen aber
beinahe James erschießen. Dieser sieht diese Begegnung natürlich als
Auftakt eines Liebesspiels und es bereitet ihm sichtlich Vergnügen die
Frau mit seinem silberen Aston Martin DB5 zu verfolgen und sie dann zu
stellen. Doch leider wird es nicht nur Affäre kommen, denn der hübsche
Racheengel wird wenig später durch den Hut von Goldfingers Helfeshelfer
Oddjob (Harold Sakata) in einem Waldstück zu Tode kommen. Immerhin kann
James Bond zum ersten Mal in der Geschichte der Serie ein böses Mädchen -
Pussy - umerziehen, dank fürsorglicher Liebe und ein bisschen Sex im
Reitstall wird die Verbrechersgehilfin und begeisterte Pilotin in ein
gutes Mädchen verwandelt. Sehr schön auch die Szene mit den vielen
weiblichen blonden Pilotinnen. Überhaupt ist "Goldfinger" durch die
Kameraarbeit von Ted Moore auch optisch herrlich ausgefallen. Neben der
schweizer Szene gibts auch eine klasse Sequenz auf dem Goldplatz. Hier
kommt auch der großartige Dialog zwischen Agent und Schurke voll zur
Geltung. Auric Goldfinger, zwar sehr irrsinnig in allen Belangen, ist
aber durchaus in Sachen Intelligenz dem Superspion ebenbürtig. Natürlich
nicht zu vergessen eine Shirley Eaton in Gold gegossen - ein Bond Bild
für die Ewigkeit und auch die Action in Fort Knox. Goldfingers perfider
Plan ist es mit Unterstützung einer chinesichen Kämpfertruppe und mit
Hilfe der blonden Pilotinnen die Goldreserven der Vereingten Staaten,
die in fort Knox gelagert sind, nicht wie angenommen zu stehlen, sondern
mittels einer schmutzigen Bombe radioaktiv zu verseuchen. Damit - so
sein teuflisches Ansinnen - wären sie für viele Jahre wertlos gemacht.
Damit würde sich der Wert von Goldfingers eingenen Beständen, die
ebenfalls enorm hoch sind, um das Zehnfache des jeztigen Wertes
steigern. Es ist nun der Auftrag unseres Lieblingsagenten diesen Plan zu
durchkreuzen. Denn im Plan des Schurken ist es zu verschmerzen, dass
das aus den Flugzeugen gesprühte Giftgas mehrere 10.000 Menschen töten
wird, damit die Goldfinger Gang ungestört in Fort Knox eindringen kann.
In
sämtlichen Rankings der besten Bond Filme landet "Goldfinger" immer
mindestens auf einem 2. Platz. Von vielen Fans wird er als der beste
Film der Reihe bezeichnet. Vor allem gilt er als maßgeblichster Film der
Serie. Dies wird bereits im Intro klar, wenn Shirley Bassey ihre
unverwüstliche Gangsterballade "Goldfinger" ins Mikrrophon schmettert.
Ein Welthit, den wahrscheinlich jeder im Schlaf mitsingen kann. Er
suggeriert auch schon in seiner opulenten Machart diesen bombastischen
Schlagabtausch zwischen Bond und einem ebenbürtigen Gegner. In der Liste
des American Film Institute über die besten Schurken der Filmgeschichte
landete Fröbe auf Platz 49. Erstmalig schaffte ein Bond Film auch die
Oscarhürde, Norman Wanstalls Toneffekte wurden mit dem berühmtesten
Filmpreis der Welt ausgezeichnet.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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