Regie: Philippe Labro
Der Killer von Nizza...
Ähnlich wie Frank Siantras "Der Schnüffler" spielt auch der
französische NeoNoir "Neun im Fadenkreuz" nicht im Dunkel der Nacht,
sondern in der Hitze des Sommers. "Sans
mobile apparent" - so der Originaltitel von Philippe Labros Krimi aus
dem Jahr 1971 hat auch eine Ähnlichkeit mit dem fast zeitgleich in den
Kinos starteten "Dirty Harry". In beiden Filmen sucht die Polizei einen
Scharfschützen, der aus einer sicheren Position heraus auf Leute
schießt.
Philippe Labro ist nicht nur Regisseur, sondern auch Schriftsteller
und Journalist. Neben "Neun im Fadenkreuz" ist sicherlich "Der Greifer"
mit Jean Paul Belmondo sein bekanntester Film.
Es ist Sommersaison in Nizza. Doch der fröhliche Ferienrummel wird
von einem Mord an dem bekannten Geschäftsmann Tony Forest (Michel
Bardinet) gestört. Der wohlhabende Immobilienmakler wird unter freiem
Himmel nach einer Geschäftsbesprechung erschossen. Stunden später wird
der Weiberheld Pierre Barroyer (Alexis Sellam) auf die gleiche Weise
ermordet - er wollte gerade mit einem Kopfsprung vom 6 Meter Brett die
weiblichen Zuschauer am Swimming Pool beeindrucken. Mit dem Fall wird
Kommissar Stephane Carella (Jean-Louis Trintignant) betraut, er ist der
beste Mann der Mordkommission in Nizza. Die erste Spur führt zu dem
dubiosen Astrologen Kleinberg (Erich Segal). Kann es sein, dass die
Morde etwas mit Devisenschmuggel zu tun haben ? Denn Kleinberg war mit
beiden Toten befreundet und hat für die Männer unversteuertes Geld in
die Schweiz transferiert. Natürlich stirbt auch Kleinfeld. Als kurze
Zeit später auch Carellas Freundin Jocelyne Rocca (Carla Gravina) auf
offener Straße erschossenw wird, gehen die Ermittlungen in eine ganz
neue Richtung. Die junge Sandra Forest (Dominique Sanda) wurde von ihrer
Universität auserkoren im Stück "Juliette" mitzuspielen, dass von
Francis Palombo (Paul Crauchet) geschrieben wurde. Dieses Stück wurde
vor 8 Jahren zum letzten Mal aufgeführt und ein Blick auf die
Besetzungsliste ergibt eine heiße Spur: Alle 4 Opfer spielten damals
mit. Nun sucht der Kommissar mit Hochdruck nach dem Killer und weiß,
dass der Autor selbst und die weiteren MItwirkenden Juliette Vaudreuil
(Laura Antonelli), Helene Vallee (Stephane Audran) und Julien Sabirnou
(Sacha Distel) in echter Lebensgefahr schweben....
Eine weitere Schlüsselrolle hat auch der Schauspieler Jean Pierre
Marielle, der in der Rolle des Perry Rupert Foote zu sehen ist. Er ist
der verständnisvolle Ehemann der traumatisierten Juliette. Das Drehbuch
geht auf einen Kriminalroman vonEd McBain zurück. Labro und Jacques
Lanzmann haben es gemeinsam geschrieben. Der Film lässt sich viel Zeit
die Figuren vorzustellen, die Atmosphäre steigert sich aber immer mehr.
Die Musik von Ennio Morricone passt perfekt zu einem 70er Jahre Whodonit
Krimi mit einem gut aufgelegten Hauptdarsteller wie Jean-Louis
Trintignant, der am Ende Konsequenzen aus dem katastrophalen Blutbad
ziehen muss.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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