Mittwoch, 2. Oktober 2019

Neun im Fadenkreuz

























Regie: Philippe Labro

Der Killer von Nizza...

Ähnlich wie Frank Siantras "Der Schnüffler" spielt auch der französische NeoNoir "Neun im Fadenkreuz" nicht im Dunkel der Nacht, sondern in der Hitze des Sommers. "Sans mobile apparent" - so der Originaltitel von Philippe Labros Krimi aus dem Jahr 1971 hat auch eine Ähnlichkeit mit dem fast zeitgleich in den Kinos starteten "Dirty Harry". In beiden Filmen sucht die Polizei einen Scharfschützen, der aus einer sicheren Position heraus auf Leute schießt. 
Philippe Labro ist nicht nur Regisseur, sondern auch Schriftsteller und Journalist. Neben "Neun im Fadenkreuz" ist sicherlich "Der Greifer" mit Jean Paul Belmondo sein bekanntester Film.
Es ist Sommersaison in Nizza. Doch der fröhliche Ferienrummel wird von einem Mord an dem bekannten Geschäftsmann Tony Forest (Michel Bardinet) gestört. Der wohlhabende Immobilienmakler wird unter freiem Himmel nach einer Geschäftsbesprechung erschossen. Stunden später wird der Weiberheld Pierre Barroyer (Alexis Sellam) auf die gleiche Weise ermordet - er wollte gerade mit einem Kopfsprung vom 6 Meter Brett die weiblichen Zuschauer am Swimming Pool beeindrucken. Mit dem Fall wird Kommissar Stephane Carella (Jean-Louis Trintignant) betraut, er ist der beste Mann der Mordkommission in Nizza. Die erste Spur führt zu dem dubiosen Astrologen Kleinberg (Erich Segal). Kann es sein, dass die Morde etwas mit Devisenschmuggel zu tun haben ? Denn Kleinberg war mit beiden Toten befreundet und hat für die Männer unversteuertes Geld in die Schweiz transferiert. Natürlich stirbt auch Kleinfeld. Als kurze Zeit später auch Carellas Freundin Jocelyne Rocca (Carla Gravina) auf offener Straße erschossenw wird, gehen die Ermittlungen in eine ganz neue Richtung. Die junge Sandra Forest (Dominique Sanda) wurde von ihrer Universität auserkoren im Stück "Juliette" mitzuspielen, dass von Francis Palombo (Paul Crauchet) geschrieben wurde. Dieses Stück wurde vor 8 Jahren zum letzten Mal  aufgeführt und ein Blick auf die Besetzungsliste ergibt eine heiße Spur: Alle 4 Opfer spielten damals mit. Nun sucht der Kommissar mit Hochdruck nach dem Killer und weiß, dass der Autor selbst und die weiteren MItwirkenden Juliette Vaudreuil (Laura Antonelli), Helene Vallee (Stephane Audran) und Julien Sabirnou (Sacha Distel) in echter Lebensgefahr schweben....




Eine weitere Schlüsselrolle hat auch der Schauspieler Jean Pierre Marielle, der in der Rolle des Perry Rupert Foote zu sehen ist. Er ist der verständnisvolle Ehemann der traumatisierten Juliette. Das Drehbuch geht auf einen Kriminalroman vonEd McBain zurück. Labro und Jacques Lanzmann haben es gemeinsam geschrieben. Der Film lässt sich viel Zeit die Figuren vorzustellen, die Atmosphäre steigert sich aber immer mehr. Die Musik von Ennio Morricone passt perfekt zu einem 70er Jahre Whodonit Krimi mit einem gut aufgelegten Hauptdarsteller wie Jean-Louis Trintignant, der am Ende Konsequenzen aus dem katastrophalen Blutbad ziehen muss.





Bewertung: 7 von 10 Punkten. 
 

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