Regie: Desmond Davies
Die Legende von Perseus und Andromeda...
1981 spielte "Kampf der Titanen" von Desmond Davies alleine in den
USA 41 Millionen Dollar ein und erreichte damit Platz 11 in den
Kinojahrescharts. Weltweit machte der Fantasyfilm sogar mehr als 70
Millionen Dollar Umsatz. Ein phantastisches Ergebnis für ein
Abenteuerspektakel nach total klassischer Art mit Handmade Special
Effects von Ray Harryhausen. Und dies zu einer Zeit als bereits das
Blockbusterkino von Heute mit Megahits wie "Star Wars" und "Empire
strikes back" in den Startlöchern lag.
Insgesamt sind Harryhausens Kreaturen in "Jason und die Argonauten"
sogar perfekter und besser, aber "Kampf der Titanen" bietet noch mehr
Kult durch unvergessene Figuren wie die Eule Bubo, wie die Stygischen
Schwestern oder wie die furcheinflössende Medusa, deren Kopf unser Held
Perseus braucht um das Seeungeheuer zu bezwingen, dass die Stadt Joppe
heimsuchen will.
In der Rolle des Perseus war der Newcomer Harry Hamlin zu sehen,
der optisch eine tolle Figur macht und für eine sehr schöne junge Frau
kämpfen will: Judy Bowker spielt die Andromeda.
In "Kampf der Titanen" macht Harryhausen erneut einen Ausflug in
die griechische Mythologie. Die Geschichte beruht auf der Perseussage,
anders als der Filmtitel vermuten lässt. Die Macher haben allerdings
einige andere Sagenelemente hinzugedichtet oder verändert.
Eine der besten Figuren des Films ist der von Zeus entstellte
Calibos (Neil McCarthy), doch diese Figur war laut Harryhausen eine
Reminiszenz an die Figur des Caliban aus Shakespeares "Der Sturm". Der
zweiköpfige Hund, der dem Tempel der Medusa bewacht, kommt in einer
anderen griechischen Sage vor und der geflügelte Schimmel Pegasus war
nicht Perseus Begleiter.
Auch wenn es hier nicht allzu genau genommen wurde, ist "Kampf der
Titanen" ein rundes Vergnügen - ein Film, den man immer mal wieder gerne
anschaut.
Die erste Szene ist bereits dramatisch, denn König Acrisius von
Argos (Donald Houston) hat seine Tochter Danae (Vida Taylor) derart
bestraft, dass er sie und ihr neugeborenes Kind Perseus in einer
geschlossenen Holzkiste ins Meer wirft. Dies ruft Ärger im Olymp der
Götter hervor. Vor allem bei Zeus (Laurence Olivier) selbst, der der
heimliche Vater des Kindes ist. Als Vergeltung befiehlt er Poseidon
(Jack Gwillim) das Seemonster Kraken aus seinem Verließ auf dem
Meeresgrund zu befreien, damit der Titan Argos zerstört. Derweil landet
Danea mit ihrem Kind auf der Insel Seriphos, wo Perseus bleibt bis er
erwachsen wird. Zeus hält seinen schützenden Arm um Perseus, doch Göttin
Thetis (Maggie Smith) versucht dem Jungen immer wieder Prügel in den
Weg zu legen. Insgeheim ist sie zornig auf Zeus, der ihren eigenen Sohn
Calibos entstellt hat. Damit kann der die schöne Prinzessin Andromeda
nicht mehr heiraten, versucht jedoch die Heirat dennoch durch Hinterlist
zu verhindern. Er entführt mit Hilfe eines Riesengeiers jede Nacht die
schlafende Prinzessin. Perseus wacht aus einem Traum auf und befindet
sich urplötzlich im Amphitheater von Joppe, wo der ältere Dichter Ammon
(Burgess Meredith) ihm versucht zu helfen. Als Perseus zum ersten Mal
die Prinzessin sieht, ist es um ihn geschehen, doch Thetis verflucht die
Stadt am Hochzeitstag der beiden jungen Leute und bestimmt, dass
Andromeda in 30 Tagen dem Kraken geopfert werden muss. Es bleibt Perseus
also nur noch wenig Zeit um nach einer Lösung zu suchen. Die erste Spur
führt zu den menschenfressenden stygischen Schwestern (Flora Robson,
Freda Jackson, Anna Manahan)...
Ausserdem sind Ursula Andress als Aphrodite, Claire Bloom als Hera
und Sian Philipps als Cassiopeia in diesem großen, ruhmreichen und
spannenden Abenteuer zu sehen, in dem Romantik und Humor (die Eule ist
klasse) auch nicht zu kurz kommen.
Oscargewinner Ted Moore (Ein Mann zu jeder Jahreszeit) war der
Chefkameramann des Films, die Filmmusik stammt von Laurence Rosenthal.
2010 drehte Regisseur Louis Letterier ein Remake mit Sam Worthington,
Liam Neeson und Ralph Fiennes, die mit 493 Millionen Dollar
Einspielergebnis ein Riesenerfolg wurde, aber nur halb so gut wie die
Harryhausen Version ist.
Bewertung. 8,5 von 10 Punkten.