Samstag, 13. März 2021

Der englische Patient


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Anthony Minghella

Endlose Liebe...

Mit neun ausgezeichneten Oscars ist "Der englische Patient" von Anthony Minghella aus dem Jahr 1996 gleich nach "Herr der Ringe: Rückkehr des Königs", "Ben Hur", "Titanic" und "West Side Story" einer der meist dekoriertesten Filmen in der Academy Geschichte.
Er gewann in den Kategorien "Bester Film", "Bester Regisseur", Beste Nebendarstelerin Juliette Binoche", bester Ausstattung Stuart Craig, beste Kamera John Seale, beste Kostüme Ann Roth, bester Schnitt, bester Ton und beste Filmmusik. Deweiteren gabs noch drei weitere Nominierungen: Einmal für das Drehbuch und für die beiden Hauptdarsteller Ralph Fiennes und Kristin Scott Thomas, die allerdings gegen Geoffrey Rush (Shine) und Frances McDormand (Fargo) den Kürzeren zogen.
An der Kasse spielte der Film 232 Millionen Dollar, was den Produzenten Saul Zaentz sicherlich riesig gefreut haben dürfte. Zaentz war auch der Macher der beiden Oscarsieger "Einer flog übers Kuckucksnest" und "Amadeus".
Das British Film Institute wählte den Film auf Platz 55 der besten und wichtigsten Filme Großbritanniens. Dennoch hat der Film seither immer wieder polarisiert. Viele Kritiker sehen in "Der englische Patient" ein überlanges Rührstück. Man muss aber zugestehen, dass es in der Kinolandschaft kaum noch solche Filme gibt, die ganz stark an das Gefühl appellieren. Die Fans des Films stellen Minghellas Meisterwerk thematisch in die Nähe von "Casablanca" und optisch in die Nähe der David Lean Monumentalfilme.
"Der englische Patient" nach dem gleichnamigen Roman von Michael Ondaatje erzählt die Geschichte von vier Menschen, die sich in den letzten Kriegsmonaten des 2. Weltkriegs in einer verlassenen Villa in Norditalien aufhalten. Einer von ihnen ist ein sogenannter "englischer Patient" - ein Mann mit Verbrennungen, die sein Gesicht fast unkenntlich machen und nur noch sterben will. Dieser Mann wird von der jungen französisch-kanadischen Krankenschwester Hana (Juliette Binoche) des Royal Canadian Army Medical Corps gepflegt. Die junge Frau kümmert sich rührend um den schwerkranken Mann, der sein Gedächtnis verloren hat, was nur langsam zurückkehrt undder ihr irgendwann seine Geschichte erzählt. Die beiden anderen Personen in diesem verlassenen Kloster sind Lieutenant Kip Sigh (Naveen Andrews) und David Caravaggio (Willem Dafoe), ein Mitarbeiter des kanadischen Geheimdienstkorps, der aufgrund einer Folterung durch die Deutschen seine Daumen verloren hat. Der Patient erinnert sich, dass er Ende der 30er Jahre eine Region der Sahara, nahe der ägyptisch-libyschen Grenze erkundet hat. Irgendwann weiß er auch wieder, dass er der ungarische Kartograf Graf Laszlo de Almasy ist, der die Wüste kartographiert hat. Er lernt das britische Ehepaar Geoffrey (Colin Firth) und Katharine Cliton (Kristin Scott Thomas) kennen, die ein Flugzeug besitzen und daher sehr viel zu den Luftvermessungsbemühungen beitragen können. Während dieser Zeit verlieben sich Katherine und Almasy. Doch diese große Liebe endet tragisch...





Bei einer Laufzeit von 160 Minuten ist etwas Geduld erforderlich, aber der aufwühlende Liebesfilm ist großartig besetzt und besticht durch seine dichte Atmosphäre. Die Kameraarbeit des australischen Kameramanns John Seale trägt sehr viel zu diesem intensiven Filmerlebnis bei. Neben seinem Oscarsieg für diesen Film war er vier weitere Male (Mad Max Fury Road, Der einzige Zeuge, Cold Mountain, Rain Man) als bester Kameramann für einen Oscar nominiert.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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