Regie: Sam Mendes
Lester Burnhams Tage sind gezählt...
Bei der Oscarverleihung im Jahr 2000 ging Sam Mendes
gallige Gesellschaftsanalyse "American Beauty" als großer Sieger
hervor. Der Film erhielt Preise für den besten Film, für die Regie von
Sam Mendes, Hauptdarsteller Kevin Spacey, die Kameraarbeit von Conrad L.
Hall und fürs beste Originaldrehbuch, geschrieben von Alan Ball.
Ausserdem waren nominierut Annette Bening als beste Darstellerin sowie
die beste Filmmusik und der beste Schnitt. Leider wurden die
Jungdarsteller Wes Bentley, Thora Birch und Mena Suvari von der Academy
nicht berücksichtigt, denn auch sie lieferten einen hervorragende
Leistung ab.
Erzählt wird in dem Film, der 1999 mehr als 356
Millionen Dollar einspielte und damit auf Platz 9 der Kinojahrescharts
landete, die tragische Geschichte des Lester Burnham.
Er erzählt die letzten 12 Monate seines Lebens
selbst post mortem. So wird der Zuschauer auch gleich am Anfang damit
konfrontiert, dass die Hauptfigur am Ende des Films sterben wird. Auch
in Billy Wilders "Boulevard der Dämmerung" liegt Joe Gillis tot im
Swimmingpool und erzählt in einer Rückblende als Leiche wie es dazu kam,
dass er von dem einstmals großen Stummfilmstar Norma Desmond ermordet
wurde.
Lester Burnham (Kevin Spacey) ist ein zutiefst
frustierter Zeitschriftenmanager mittleren Alters, der seinen Job
verachtet und sich ständig mit seiner Ehefrau Carolyn (Annette Bening)
zofft. Carolyn ist sehr neurotisch und sehr ehrgeizig, aber der Job als
Immobilienmaklerin hinterlässt natürlich auch Spuren, dieser ständige
Druck verkaufen zu müssen und immer erfolgreich zu sein. Tochter Jane
(Tora Birch) ist mit 16 Jahren in einem schwierigen Alter, derzeit
verabscheut sie ihre Eltern. Vor allem ihren Vater hält das Mädchen für
den ulitmativen Versager. Der wirkt auch nicht zufrieden und meistens
frustiert. Seinen Höhepunkt des Tages erlebt er alleine unter der
morgendlichen Dusche, wenn er ungestört der Selbstbefriedigung nachgehen
kann, denn im Ehebett läuft schon lange nichts mehr. Höhepunkt des
familiären Beisammenseins für Carolyn ist das gemeinsame Abendessen,
dazu legt sie harmonische Klänge auf. Doch der Zoff mit ihrem Gegenüber
passt so gar nicht in dieses heucherlisch anmutende Idyll. In der
Nachbarschaft wohnt ein schwules Pärchen (Scott Bakula; Sam Roberts) und
es ziehen weitere neue Nachbarn ein. Der ehemalige Colonel Frank Fitts
(Chris Cooper), seine introvertierte Frau Barbara (Allison Janney) samt
Sohnemann Ricky (Wes Bentley), der auch schon in der Psychiatrie war,
ein Drogenproblem hat und mit seiner Kamera bald dazu übergeht seine
Nachbarin Jane zu beobachten. Die ist zunächst angewidert, doch
irgendwie findet sie den neuen Nachbarn auch anziehend. Ihre Freudin
Angela Hayes (Mena Suvari) hält sich für das begehrenswerteste Mädchen
an der Highschool und wahrscheinlich ist sie das auch. Ausserdem findet
sie den Vater ihrer Freundin total sexy, was Jane natürlich abartig und
pervers findet. Auch Lester hat ein Auge auf das Mädel geworfen, seit er
sie bei einer Sportveranstaltung als Cheeleaderin tanzen sah...
Es passiert ne ganze Menge in diesen letzten Monaten in Lesters trübsinnigen und sinnlosen leben. Die Gattin geht irgendwann fremd mit dem Topverkäufer, gespielt von Peter Gallagher. Lester kündigt seinen Job und bekommt eine saftige Abfindung, mit der er sich sein Traumauto kauft und wieder Muskelaufbau betreibt, um der jungen Cheerleaderin zu gefallen. Am Ende fällt ein Schuß und Lesters Leben zieht noch einmal an dem Sterbenden vorbei. Sam Mendes hat einen unbequemen Film über den sogenannten American Way of Life geschaffen, er hat diese gesellschaftlichen Befindlichkeiten exakt auf den Seziertisch gelegt. "American Beauty" strotzt nur so von Zynismus und der amerikanische Traum wird als Trugbild deutlich entlarvt.
Es passiert ne ganze Menge in diesen letzten Monaten in Lesters trübsinnigen und sinnlosen leben. Die Gattin geht irgendwann fremd mit dem Topverkäufer, gespielt von Peter Gallagher. Lester kündigt seinen Job und bekommt eine saftige Abfindung, mit der er sich sein Traumauto kauft und wieder Muskelaufbau betreibt, um der jungen Cheerleaderin zu gefallen. Am Ende fällt ein Schuß und Lesters Leben zieht noch einmal an dem Sterbenden vorbei. Sam Mendes hat einen unbequemen Film über den sogenannten American Way of Life geschaffen, er hat diese gesellschaftlichen Befindlichkeiten exakt auf den Seziertisch gelegt. "American Beauty" strotzt nur so von Zynismus und der amerikanische Traum wird als Trugbild deutlich entlarvt.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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