Regie: Clint Eastwood
Die Boxerin und ihr Coach...
Ein zweites Mal nach
"Erbarmen" konnte Clint Eastwood bei der Oscarverleihung 2005 einen
rieisigen Triumph einfahren. Sein "Million Dollar Baby" war der Gewinner
des Abends und wurde als bester Film ausgezeichnet. Hilary Swank gewann
zum zweiten Mal (Erster Oscar für "Boys dont cry) in der Kategorie
"Beste Schauspielerin", Morgan Freeman wurde als bester Nebendarsteller
ausgezeichnet. Auch der Regiepreis wurde Eastwood zuerkannt,
darüberhinaus wurde das Boxerdrama in drei weiteren Kategorien
(Hauptrolle Eastwood, adaptiertes Drehbuch Paul Haggis und bester
Schnitt) nominiert. An der Kasse wurden 216 Millionen Dollar
eingespielt.
Im Genre der Boxerfilme ist "Million Dollar Baby" inzwischen auf Augenhöhe mit "Rocky" oder "Raging Bull".
Das besondere an Eastwoods Film ist, dass die Geschichte eines weiblichen Boxtalents erzählt wird.
Magaret Fitzgerald
(Hilary Swank) die von allen "Maggie" genannt wird, arbeitet als
Kellnerin und kommt von der sozialen Unterschicht einer Kleinstadt in
Missouri. Eines Tages taucht die 31jährige Frau in Frankie Dunns (Clint
Eastwood) Boxschule auf und trainiert dort. Frankie Dunn hat einen guten
Ruf, er baut seine Talente mit Ruhe, Bedacht und Vorsicht auf - manche
Kollegen meinen sogar er wäre manchmal zu vorsichtig. So wird sein
bester Mann im Ring Big Willie Little (Mike Colter) langsam ungeduldig,
denn er fühlt sich bereit für den Meisterschaftskampf. Frankies bester
Freund ist der ehemalige Boxer Eddie Dupris (Morgan Freeman), der als
Fitnessassistent angestellt ist und Erzähler des Films ist.
Frankie trainiert
nur Männer, deshalb ist es ihm gar nicht recht, dass Maggie im Studio
trainiert. Die rackert sich aber unermüdlich jeden Tag im Fitnessstudio
ab, selbst nachdem Frankie ihr sagte, dass sie zu alt ist, um eine
Boxkarriere zu beginnen. Doch irgendwann gewöhnt er sich an die Frau und
bald gehört sie zur Boxschule, genau wie der etwas durchgeknallte
Danger Barch (Jay Baruchel), der von den besseren Boxern oft gehänselt
wird. Als Big Willie beim erfolgreicheren Manager Mickey Mack
unterschreibt, ist der Frust und die Enttäuschung bei Frankie groß.
Durch die Beeinflussung von Eddie wird er aber immer mehr auf das Talent
von Maggie aufmerksam und irgendwann entschließt er sich ihr Trainer zu
sein...
Hört sich zweifelsohne nach einem konventionellen Sportfilm an über die Motive erfolgreich im Ring zu sein, obwohl man Schläge einzustecken hat. Doch Eastwood macht auf dem Höhepunkt des Films einen dramatischen Break. Nachdem Maggie viele Kämpfe gewinnen konnte und ein Publikumsliebling wurde, den die Fans "mo cuishle" nennen, wird sie von der ostdeutschen Billie "Blue Bear" Osterman (Lucia Rijker) so schwer verletzt, dass sie mit dem Genick auf die Kante des Boxschemels geschleudert wird. Fortan ist sie vom Hals abwärts unheilbar gelähmt und auf permanent künstliche Beatmung angewiesen. In der Folge wird ihr auch noch das linke Bein aufgrund eines Dekubitus amputiert. Sie wird ihrem Trainer bald einen Wunsch äussern, der ihm alles abverlangen wird. Damit hat der Macher Eastwood einen beklemmenden Film über Leben und Tod geschaffen, indem die Sterbehilfe zu einem Thema wird. Darüberhinaus ist "Million Dollar Baby" ein großartiger Schauspielerfilm, bei dem das Trio Swank, Eastwood und Freeman ihre Figuren so glaubhaft machen, dass die Grenzen von Realität und Film beinahe verschwinden.
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