Mittwoch, 25. Februar 2015

The Equalizer

























Regie: Antoine Fuqua

Der Mann für den Ausgleich...

Antoine Fuqua hat mit seinem neuen Film "The Equalizer" ein stylisches Update der gleichnamigen US-Fernsehserie geschaffen, die von 1985 bis 1989 produziert wurde und auch bei uns Ende der 80er Jahre auf RTL gesendet wurde. Dabei geht es um Robert McCall, einen ehemaligen CIA-Agenten, der sich gezielt an verzweifelte Menschen in Notsituationen wendet, um ihnen Hilfe und Schutz anzubieten und Gerechtigkeit wiederherzustellen. Dabei ist die Figur kein Superheld, sondern eher ein introvertierter Typ, der vor allem viel liest. Nach dem für mich eher enttäuschenden "Olympus Has Fallen" hat der amerikanische Action-Regisseur wieder einen guten Film gemacht, der sich hinter seinen besten Werken "Training Day" und "Brooklyns Finest" nicht zu verstecken braucht. Weitere Filme von ihm sind "Tränen der Sonne" und "Shooter" sowie der einmalige Ausflug in historische Gefilde mit "King Arthur" und einem denkwürdigen Till Schweiger als Sachsenprinz und Filmsohn von Stellan Skarsgaard.
Natürlich ist die Handlung in "The Equalizer" Nebensache, denn der Film muss von einem charismatischen Darsteller wie Denzel Washington getragen werden, ebenso galt das Hauptmerk den exzellent choreographierten Actionszenen, einer effektiven Kameraarbeit (mauro Fiore, bekannt durch "Avatar") und einem hypnotischen Score (Harry Gregson-Williams), der eine eigenartige und beklemmende Stimmung vermittelt.
Dieser Robert McCall (Denzel Washington) arbeitet ganz unaufällig in einem Baumarkt in Boston, doch seine Arbeitskollegen orakeln über die Vergangenheit des stillen Mannes, der meistens in seiner Freizeit ein Buch in der Hand hat. Momentan liest er "Der alte Mann und das Meer" von Hemingway, er wird aber im Laufe der Handlung ein weiteres Buch anfangen, dass zu den "100 Büchern, die man lesen sollte, bevor man stirbt" gehört. "El Ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha" von Miguel de Cervantes, das von einem Adligen handelt, der sich selbst zum Ritter ernennt. Den Kollegen gesteht er dann noch, dass er in seinem früheren Leben einer der "Pips" war...also einer von den Tänzern von Gladys Knight. Keiner kennt seine wahre Identität. Er hilft dem übergewichtigen Arbeitskollegen beim Bestehen einer wichtigen Prüfung und plaudert hin und wieder im Diner mit der jungen Alina (Chloe Grace Moretz), die von ihren Zuhälter Slavi (David Meunier) zum Anschaffen gezwungen wird. Als ein Freier sie schlägt, wehrt sich die junge Frau und wird daraufhin von Slavis Männern arg verprügelt. Mit schweren Verletzungen kommt sie auf die Intensivstation im Krankenhaus, ihre Freundin Mandy (Haley Bennett) ist schockiert, Mc Call ebenfalls. Er entschließt sich, dem Mädchen zu helfen und sucht Slavi auf. Er bietet dem Gangster 9.800 Dollar an, um die junge Frau freizukaufen. Doch er erntet nur Hohn und Spott. In diesem Moment kommen die enormen, präzisen Nahkampffähigkeiten von McCall zum Tragen, innert von wenigen Minuten sind alle Männer von Slavi tot und der russische Gangsterboss fragt sterbend "Wer bist du ?". Doch damit fängt der Film erst richtig an, den in der Folge wird Jagd auf McCall gemacht. Sein Gegenspieler ist der vom Obergangster Pushkin (Vladimir Kulich) beauftragte Mann für spezielle Fälle. Dieser Teddy (Marton Csokas) erweist sich als ebenbürtiger Gegner und ziemlich guter Filmbösewicht...


 "Rache ist ein Gericht, dass am besten kalt serviert wird" und genau dies tut Regisseur Antoine Fuque mit einem gut aufgelegten Hauptdarsteller, der mit 60 Jahren noch einmal als glaubwürdiger Actionheld alle Register ziehen kann. Im Film wird er auch mal von seinen jungen Arbeitskollegen "Opa" genannt. Wobei für einen alten Mann hat er noch ziemlich viel auf der Pfanne und dies wird von Fuqua genüsslich inszeniert. Zwei, drei Szenen in dem 132 Minuten langen Racheepos sind vielleicht zu dick aufgetragen, aber ansonsten kann der Film begeistern, weil er hält, was er verspricht. Man fiebert mit, auch wenn vieles vorhersehbar ist. Der Film ist zwar stellenweise recht gewalttätig, aber bleibt immer irgendwie aufregend.

Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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