Freitag, 19. Juni 2015
Der Mann aus San Fernando
Regie: James Fargo
Eastwood und der Affe...
James Fargos erste Zusammenarbeit mit Superstar Clint Eastwood kam 1976 zustande, denn Fargo war der Regisseur des 3. Teils der legendären Dirty Harry Reihe. Drei Jahre später kamen die beiden erneut zusammen und setzten auf ein Thema, dass zu dieser Zeit an den Kinokassen gute Erfolge versprach: Ein überschwengliches Roadmovie mit einem Helden, der auch mal die Fäuste benutzen darf und sogar den Gesetzeshütern Paroli bieten darf. Burt Reynolds war da 1977 in der Rolle von Trucker "Bandit" genau mit diesem Typus und dem Film "Ein ausgekochtes Schlitzohr" auf riesigem Erfolgskurs. Die Actionkomödie von Hal Needham war ein Knaller an der Kasse. Ein Jahr später setzte sich Peckinpahs "Convoy" in Gang, ein filmsicher Verwandter - der dann aber sein Thema vom unangepassten Held der Straße etwas düsterer inszenierte. Solche Filme waren damals sehr erfolgreich und mit "Der Mann aus San Fernando" sprang auch Eastwood auf diesen Zug auf. Herausgekommen ist wohl sein albernster Film überhaupt, der extrem gute Kasse machte - bei einem Budget von 5 Millionen spielte "Every which way but loose (so der originaltitel) satte 105 Millionen Dollar ein und war einer der größten Kassenhits des Filmjahres 1979. So bescheuert der Film auch ist, er hat einen sehr hohen Unterhaltungswert und einen noch größeren Spaßfaktor. Erzählt wird dei Geschichte von Philo Beddoe (Clint Eastwood) , der natürlich - wie kann es anders sein als LKW Fahrer und Automechaniker im San Fernando Valley arbeitet. Er lebt glücklich mit seinem Orang Utan Clyde zusammen. Nebenbei verdient er sich seine Brötchen durch illegale Boxkämpfe, diesen Bare-knuckle Fights. Die machen dem Macho natürlich auch riesigen Spass. Eines Abends lernt er in einem Countryclub die ehrgeizige Nachwuchssängerin Lynn Halsey Taylor (Sondra Locke) kennen, die große Karriere wie Dolly Parton oder Linda Ronstadt machen möchte. Er verliebt sich die Frau, doch diese ist plötzlich verschwunden. Gemeinsam mit Clyde und seinem besten Freund Orville Boggs (Geoffrey Lewis), der bei seiner resoluten Mama (Ruth Gordon) lebt, macht er sich auf die Herzensdame zu suchen. Der Weg führt nach Denver, weil Lynn dort wohl zuhause sein soll. Verfolgt wird die verrückte Reisegesellschaft von einer Motorradgang, die sich Black Widows nennt und ziemlich dumm agiert und einem Sheriff, mit dem Philo kurz zuvor eine heftige Schlägerei hatte. Während der Reise lernt Orville die Gemüseverkäuferin Echo (Beverly D`Angelo) kennen, die sich den Männern und Affen anschließt. Am Ende der Gaudi steht ein Boxkampf mit dem legendären "Tank" Murdock (Walter Burnes) und die Erkenntnis, dass es nirgends schöner ist als Zuhause....
Ein erfolgreicher Film, der natürlich eine Fortsetzung bekam. Diese entstand zwei Jahre später und spielte immerhin 71 Millionen Dollar ein. Das Ergebnis war ähnlich wie beim Erstling, entweder fand man Gefallen an dem vergnüglichen Actionpaket mit den vielen parodistischen Einlagen oder man konnte mit dem Film überhaupt nichts anfangen. Er fällt auch in Eastwoods 70er Jahre Filmographie aufgrund seiner komödienhaften Anteile völlig aus der Reihe. "Der Mann aus San Fernando" ist ein Film der alten Schule mit gut choreografierten Kampfszenen und mit viel trockenem Humor. Philo - ein Mann, der einfach mal draufhaut, wenn ihm was nicht passt - aber schwach wird bei zickigen Countrysängerinnen und bei Orang-Utans next door. „Every Which Way But Loose” ist zwar meist von plattem Humor geprägt, aber auf die Nüsse gibts für eine durch Naziembleme auffallende Rockertruppe und auf dümmliche Bullen - es trifft also zur Freude der Zuschauer stets die Richtigen. In Erinnerung blieb auch der Titelsong des Films, mit dem Eddie Rabbit damals einen Hit landen konnte.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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