Freitag, 19. Juni 2015

Heartbreak Ridge




















Regie: Clint Eastwood

Die Leidenschaft des Thomas Highway....

Clint Eastwoods Militär Film "Hearbreak Ridge" aus dem Jahr 1986 war von 1988 bis 2013 in Deutschland indiziert, nach Ablauf der 25-Jahres-Frist sah die BPjM ihn jedoch nicht mehr als jugendgefährdend an. "Heartbreak Ridge" entstand zwischen dem Western-Meisterwerk "Pale Rider" und der sehr anspruchsvollen Musikerbiografie "Bird". Somit eine Phase, die die Vielseitigkeit von Eastwood sehr stark unterstreicht. In "Heartbreak Ridge" verkörpert er als Gunnery Sergeant Thomas Highway den starken amerikanischen Mann, dessen Lebensinhalt die Marines sind. Und dieser Thomas Highway ist sogar Veteran des Koreakrieges, machte dort die Schlacht von Heartbreak Ridge mit. Er gehört aber zum alten Eisen, zu einer aussterben Species von Soldat und steht kurz vor seiner Pensionierung. Nun soll er kurz vor dem Ruhestand neue Rekruten in der Aufklärungseinheit ausbilden. Die Jungs dort sind als ziemlich undiszipliniert verschrien und sind inzwischen zu wandelnden Zielscheiben für das Training anderer, besser geführter Einheiten degradiert worden. Um diesen Haufen, der das Soldatenleben nicht sonderlich ernst nimmt, auf Vordermann zu bringen, muss Highway unkonventionelle Methoden anwenden, die auch nicht unbeding vorschriftsmässig sind. Einer seiner Untergebenenen ist der Möchtegern-Rockstar und Weiberheld Stich Jones (Mario van Pebbles), auf den er ein besonderes Augenmerk legt. Bei seinem Vorgesetzten Major Powers (Everett McGill) hat Highway auch keinen leichten Stand. Dieser fühlt sich dem altgedienten Highway extrem überlegen und setzt auf seinen ihm treu ergebenen Staff Sergeant Webster (Moses Gunn) vom ersten Regiment. Die Konflikte sind daher vorprogrammiert. Zuerst wollen die Jungs Highway rausekeln, doch der alte ist ein harter Hund. Er beschert ihnen nach und nach unter seiner Führung diverse Manöversiege, was das Selbstvertrauen langsam steigert und auch deren Achtung und Loyalität gegenüber ihrem beinharten Vorgesetzten. Dieser bandelt in der Freizeit langsam wieder mit seiner Exfrau Aggie (Marsha Mason), die aber immer noch enttäuscht ist, dass das Eheleben mit einem ewigen Soldaten nie funktionieren konnte. Trotzdem sind noch Gefühle da. Doch als auf Grenada eine Revolution stattfindet, muss die Einheit in den Kampfeinsatz ausrücken. Im Rahmen der Operation Urgent Fury gilt es dort festgehaltene US-Bürger zu evakuieren...


beim ersten Sehen war ich nicht so begeistert von "Heartbreak Ridge", der mir irgendwie zu militärisch daherkam. Jetzt beim zweiten Sichten kam der Film schon besser weg. Er ist gut inszeniert und hat auch einen recht guten Unterhaltungswert.  Eastwood spielt in allerbester Dirty Harry Manier und bringt mit zynischen Sprüchen den Zuschauer immer wieder zum Schmunzeln, obwohl das Training beim Militär doch eher verharmlost wird und bei weitem nicht als diese brutale Menschenschinderei inszeniert wird wir es bestens aus "Full Metal jacket" bereits kennen. Krieg ist hier eher Unterhaltung, auch wenns mal einen Toten gibt, aber die Abschreckung des Szenarios bleibt aus. Sehr stimmungsvoll inszeniert ist auch die alte neue Liebesgeschichte zwischen Eastwood und seiner Exfrau, glänzend gespielt von Marsha Mason, die es in den 70er jahren immerhin auf zwei Oscarnominierungen (Cinderella Liberty und Der Untermieter) brachte. Was Clint Eastwood bestens gelang, ist die Inszenierung eines Testosteron-gefüllten Actionstreifen mit einigen ironischen Untertönen. Wer nicht mehr Anspruch und Tiefe erwartet, der wird an Eastwoods Actionkomödie auch seine Freude haben, immerhin ist er in einer seiner Paraderolle zu bewundern: als einsamer Kämpfer mit staubtrockenem Humor.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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