Regie: Richard Marquard
Jagdmesser und Schreibmaschine...
Mit dem 1985 entstandenen Thriller "Das Messer" (Original: Jagged
Edge) gelang dem britischen Regisseur ein sehr überzeugender 80er Jahre
Genrebeitrag in der Kategorie der Gerichskrimis. Leider verstarb der
1922 in Cardiff geborene Regisseur im Jahr 1987 mit nur 49 Jahren viel
zu früh an einem Herzinfarkt. Mit dem Spionagefilm "Die Nadel" und dem
Megablockbuster "Die Rückkehr der Jedi Ritter" hatte er in den 80er
Jahren gute Erfolge feiern können.
Zur Story: Ein
maskierter Mann dringt in die Strandvilla der Millionärin Page Forrester
(Maria Mayenzeit) en, tötet sie und ihre Haushälterin auf brutalste
Weise mit einem Jagdmesser mit gezacktem Rand. Er schreibt das Wort
"Bitch" mit ihrem Blut an die Wand. Ihr Mann Jack (jeff Bridges) wird
bewusstlos geschlagen und erholt sich von seiner blutigen Kopfwunde in
einer Klinik. Für Staatsanwalt Thomas Krasny (Peter Coyote) ist sehr
schnell der verletzte Gatte und jetzige Alleinerbe des gesamten
Vermögens der Hauptverdächtige Nr. 1. Er glaubt, dass sich der smarte
Jack aus reiner Habgier ein fieses Mordkomplott ausgedacht hat. Mit der
Tötung der Haushälterin auch sehr abgelenkt vom eigentlichen Motiv der
"Habgier" in Richtung eines bestialischen und perversen Serienkillers.
Seine Wunde am Kopf muss er sich absichtlich selbst zugefügt haben. Jack
Forrester beteuert seine Unschuld und engagiert die hochkarätige
Anwältin Teddy Barnes (Glen Glose), die seit ihrer Scheidung alleine mit
ihrem kleinen Sohn lebt. Teddy erliegt bald dem Charme ihres
attraktiven Klienten, der alle Register der Verführungskünste anwendet,
um mit seiner Anwältin eine Affäre beginenn zu können. Mit Staatsanwalt
Krasny verbindet Teddy eine unrühmliche Vergangenheit. In einem
gemeinsamen Fall wurde durch die beiden Anwälte ein Unschuldiger zu
einer Gefängnisstrafe verurteilt. Teddy plagt das schlechte Gewissen,
ausserdem erkennt sie immer wieder auch die ungute Nähe zu ihrem
Mandanten. Dennoch ist sie - anders als ihr Assistent Sam Ransom (Robert
Loggia) - von der völligen Unschuld Forresters überzeugt. Tatsächlich
kann sie vor Gericht selbst einige belastende Indizien ausräumen und
zudem tauchen auch verdächtige oder unglaubwürdige Zeugen wie der
Tennislehrer Booby Slade (Marshall Colt) oder Julei Jenssen (Karen
Austin). Am Ende könnte also tatsächlich der erhoffte Freispruch wegen
Unschuld oder mangelns Beweisen stehen und auch ein neues Glück für die
einsame Staranwältin....
Aufschluß darüber gibt es durch eine
Corona Schreibmaschine, die eine Besonderheit beim Buchstaben "t"
aufweist und zum eigentlichen Täter führen könnte. Der Schlußakkord
gestaltet sich auch dementsprechend dramatisch und hochspannend. Auf dem
Höhepunkt des Films ist die klare und intelligente Struktur des
Drehbuchs des Ungars Joe Eszerhas zu erkennen, dessen bekannteste
Drehbucharbeit sicherlich "Basic Instincts" aus dem Jahr 1992 sein
dürfte. Natürlich veredelt ein großartiges Schauspieler-Quartett den
Film: Die Hauptakteure Glenn Glose und Jeff Bridges agieren hervorragend
aber die Nebendarsteller Peter Coyote als aalglatter skrupelloser
Staatsanwalt Krasny sowie Robert Loggia als ruppiger, aber äusserst
warmherziger Ermittler stehen dieser Qualität in nichts nach. Loggias
Performance gefiel der Academy so gut, dass er es sogar auf eine
begehrte Nominierung als bester Nebendarsteller brachte. Er mußte sich
aber Don Ameche mit seinem Comeback in "Cocoon" geschlagen geben.
"Das
Messer" ist ein spannender Thriller mit wenig Action aber gutem
Anspruch und interessanter Geschichte mit genauso interessanten Figuren.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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