Montag, 29. Juni 2015

Son of a gun

























Regie: Julius Avery

Die Vaterfigur....

Der australische Thriller "Son of a gun" setzt sich aus drei beliebten Thrillermotiven zusammen. Alles beginnt als dramatisches Knastdrama, mündet in ein Heist Movie und wird zusammengehalten von einer NeoNoir Story, die eine mögliche Femme Fatale präsentiert mit der Option, die Männerwelt der Geschichte gehörig zu verkomplizieren. Darüberhinaus zeigt die Figurenkonstellation eine gewisse Vater-Sohn Beziehung an. Regie fürhte Julius Avery, der für seinen spannungsgeladenen Genrebeitrag den Briten Ewan McGregor für die Hauptrolle gewinnen konnte. Ausserdem kann der australische Jungstar Brenton Thwaites nach "Oculus", "The Signal" und "Hüter der Erinnerung" ein weiteres Mal sein Talent unter Beweis stellen. Und die schwedische Schauspielerin und Tänzerin Alicia Vikander überzeugt als junges Gangsterliebchen. Die Geschichte erzählt vom 19jährigen Jesse Ryan "JR" White (Brenton Thwates), der aus einem zerütteten Elternhaus stammt und immer mehr in die Kriminalität abgerutscht ist. Nun muss der attraktive junge Kerl erstmalig auch für 6 Monate in den Knast. Doch der Aufenthalt soll nicht lange sein, bei guter Führung kann er schon nach 3 Monaten aus der Justizvollzugsanstalt entlassen werden. Dies ist allerdings leichter gesagt als getan. Denn als softer Schönling ist er prädestiniert dafür bei einigen sehr perversen Knackis als neuer Lustknabe auserkoren zu werden. Sein sensibler Zellengenosse hat sich wegen der diversen Übergriffe und Vergewaltigungen die Pulsadern aufgeschlitzt. Immerhin kann er Kontakt zu einem der berüchtigsten Verbrecher des Landes bekommen. Dieser Brendan Lynch (Ewan McGregor) macht ihm zwar am Anfang zuerst mal klar, dass hier jeder auf sich alleine gestellt ist und sich keiner in die Angelegenheiten Anderer mischen soll, doch im entscheidenden Moment als Jesse von drei Übeltätern geschändet werden soll, ist es Lynch der die Situation für Jesse auf brutalste Art und Weise bereinigt. Doch die Hilfe hat ihren Preis: Jesse hat sich damit verpflcihtet nach seiner Haftentlassung dafür zu sorgen, dass die von Lnych seit längerer Zeit geplante Flucht von außen erfolgreich realisiert werden kann. Per Helikopter befreit der Youngster seinen inzwischen zur Vaterfigur mutierten Freund mit zwei weiteren Gangstern (Matt Nable, Eddie Baroo) aus dem Gefängnis. Untertauchen heißt erstmal die Devise, doch der Gangsterboss Sam (Jacek Koman) hat schon einige Tage später ein lukratives Angebot für die erfahrenen Profis. Lynch soll mit seinen Männern einen gefährlichen Goldraub organisieren und durchführen soll. Ein Millionen-Anteil wartet auf die Mitwirkenden. Darunter auch der junge Jesse, der sich in der Zwischenzeit in die hübsche Tasha (Alicia Vikander) verguckt, dem Liebchen von Crime Lord Sam...


ich hab eigentlich gar nicht soviel von "Son of a gun" erwartet. Eigentlich nur solide Kirimkost - aber dennoch bietet der Film vor allem aufgrund der sehr geglückten Schauspielerleistungen - sogar ein bisschen mehr. Ewan McGregor hat sichtlich eine Freude daran, den durchtriebenen intelligenten Bösewicht zu mimen. Und Brenton Thwaites ist als naiver Typ, der seinen Platz im Leben erst noch suchen und finden muss, die perfekte Besetzung. Alicia Vikander variiert die Rolle der Femme Fatale. Sie ist einerseits jung und hat noch Träume von einem Ausstieg aus dem Verbrechermilieu, es könnte aber sein, dass Lynch Recht hat, wenn er Jesse eindringlich von dieser Sorte Mädels warnt, für die ein Mann alles tun wird, aber am Ende vom Flittchen verraten wird. Es sind zwar gängige Versatzstücke, auch von denen des Noir Genres, von denen sich der Filmstoff nährt. Da wäre ein Deja vu in Richtung "Brute Force", wenn das Knast-Szenario gezeigt wird, wenig später beim Bankraub ist man kurze zeit an die Aktivitäten aus "Rächer der Unterwelt" erinnert und immer bleibt die interessante Frage im Raum wie die Figuren sich entwickeln, denn sie sind alles andere als schnell einzuordnen. In diesem Punkt ist der Film sogar sehr gut geglückt. Am Ende ist mir allerdings ein bisschen zu sehr ständig wechselnde Dynamik drin, also da hätte man sich durchaus ein viel düsteres Ende vorstellen können, dies hätte zur Geschichte eher gepasst. Somit beginnt alles düster, mündet aber irgendwie mental ins Licht. Daher kleiner Abzug.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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