Dienstag, 25. August 2015

Wir waren Helden

























Regie: Randall Wallace

Das Massaker im Ia-Drang Tal....

Die Schlacht im Ia-Drang Tal war das erste große militärische Aufeinandertreffen amerikanischer und nordvietnamesischer Truppen während des Vietnamkriegs. Die Schlacht fand zwischen dem 14. und 18. November 1965 in der Nähe zweier Landezonen im Hochland Vietnames statt. Befehlshaber der Nordvietnamesen war Nguyen Huu An (Duong Don), der über eine Truppenstärke von 2.000 bis 4.000 Soldaten verfügte. Demgegenüber hatten die Vereinigten Staaten 3 Bataillone mit insgesamt 1.500 Mann unter der Leitung von Harold G. Moore (Mel Gibson). Am Ende des Massakers hatten die Nordvietnamesen 837 Tote und 1.365 Verletzte zu beklagen, die Amis insgesamt 234 Tote und 242 Verwundete. Der Sieg der Schlacht wird bis heute von beiden Seiten beansprucht.Regisseur Randall Wallace, bekannt durch das gelungene 1998er Remake von "Der Mann mit der eisernen Maske", orientierte sich stilistisch sehr stark an Spielbergs "Soldat James Ryan" oder besser ncoh Ridley Scotts "Black Hawk Down" - also ganz, ganz nah am Geschehen. Der Zuschauer hat so das Gefühl mittendrin zu sein, so sehr dass einem die Kugeln um die Ohren fliegen. Und da sind wir schon bei zwei ganz verschiedenen Eindrücken, die "Wir waren Helden" hinterlässt. Dieser technische Part, also das Frontgeschehen, ist unheimlich intensiv inszeniert und zeigt die Perfektion dieser Produktion.Andererseits gibts Passagen, die mir nicht so gut gefallen. Ganz stark geprägt ist der Film von seinem Hauptdarsteller Mel Gibson, der den Super-Generalleutnant mimt und mir phasenweise gewaltig auf die Nüsse ging mit seinem gottähnlichen Gehabe.. Dieser oberste Befehlshaber verspricht in einer Ansprache daheim, dass er alle seine Männer heimbringt...ob tot oder lebendig und er als Erster ins Kampfgetümmel steigt und als Letzter wieder das Schlachtfeld verlässt. Dazwischen betet der gute Katholik mit seinem Untergebenen Jack Geoghegan (Chris Klein), der gerade vor kurzem Vater geworden ist und nun seine Frau Barbara (Keri Russell) verlassen muss. Parallel zur Geschichte der Soldaten wird auch die Heimat und das Leben der daheimgebliebenen Frauen porträtiert. Dabei macht auch Mel Gibsons Filmehefrau Madeleine Stowe ihrem heldenhaften und überlebensgroßem Mann alle Ehre, denn auch sie ist die "Stärkste" an der Heimatfront der Hausfrauen, die allesamt ihre Männer, die in den Krieg ziehen, unterstützen und sich gegenseitig mit Tipps zum Einkaufen oder Möglichkeiten zum Wäschewaschen unterstützen. Im Laufe des Films werden viele dieser Frauen Witwen und es wird Mrs. Moore sein, die die Todesnachrichten ihren Freundin persönlich vorbeibringt. 




Auch Barry Pepper als Fotograf Joseph L. Galloway, der zuerst nur mit seiner Kamera bestückt Aufnahmen vom Krieg machen will und später selbst die Waffe in die Hand nimmt, ist eine Filmfigur, die man sehr kritisch ansehen kann. Er wird dann auch zum Zeugen, wie Heldenhaft die Soldaten für ihr Land in den Tod gehen, einer sagt sogar beim letzten Atemzug "Ich bin froh, für mein Land zu sterben". Damit fehlt in Randall Wallace Film weitestgehend die kritische Beleuchtung, von einem Meisterwerk wie "Apocalypse Now" oder "Die durch die Hölle gehen" ist dieses technisch perfekt inszenierte Kriegsspektakel daher weit entfernt. Man hat immer mal wieder - zwar nicht durchgehend - das Gefühl von Hurra-Patriotismus und das "Feld der Ehre" wird heroisch verklärt.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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